Jedes Alter braucht eine entsprechende Nährstoffzufuhr, doch die ist nicht bei allen gleich. Fehlen durch eine schlechte Ernährung Vitamine, Mineralstoffe & Co., fühlen wir uns schlapp, müde und können uns nicht mehr so gut konzentrieren. Auch Krankheiten schreiten bei einem Mangel schneller voran.
Um darauf aufmerksam zu machen, veranstaltet der Verband für Ernährung und Diätetik e.V. jedes Jahr einen Tag der gesunden Ernährung. Mit dem Aktionstag will man darauf aufmerksam machen, wie wichtig eine richtige und ausgewogene Ernährung ist. Doch wie ernähre ich mich gesund?
Beraterin aus Ernährungspraxis in Augsburg klärt auf
Wir haben mit Stefanie Dragone darüber gesprochen. Sie berät nicht nur in ihrer Ernährungspraxis in Augsburg, sondern hat auch uns aufgeklärt. „Besonders bei Kindern ist eine gesunde Ernährung essenziel, denn der Körper braucht die richtige Menge an Kohlenhydraten, Eiweißen, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen, um zu wachsen und sich zu entwickeln“, verrät die Expertin. Doch auch Erwachsene unterschätzen oft, dass sie mit der richtigen Ernährung zu ihrer Gesundheit beitragen können – und das bis ins hohe Alter.
Eine ausgewogene Ernährung kann Probleme vorbeugen, teilweise sogar vermeiden. Ungesund zu essen ist hingegen die häufigste Ursache für Herzerkrankungen. Dazu begünstigt es Krankheiten wie Diabetes. „Zumindest der zweite Typ ist eine Folge des dauerhaften Überschusses an Kohlenhydraten“, erklärt Dragone. Die überforderte Bauchspeicheldrüse führt hier zu einer geringeren Insulinproduktion.
Die Ernährung wirkt sich auf die Gesundheit aus
Die Ernährungsberaterin geht sogar noch einen Schritt weiter: „Eine anhaltende fettreiche und zuckerhaltige Fehlernährung hat in den meisten Fällen Übergewicht zur Folge, sodass das Risiko einer Tumorbildung enorm steigt. Krebserkrankungen im Magen- und Darmbereich entstehen weitgehend durch den übermäßigen Verzehr von rotem Fleisch oder werden dadurch ausgelöst.“ Die Schilddrüse wird in ihrer Funktion eingeschränkt – und so weiter.
Kurz gesagt: Man kann sich mit falschem Essen auf Dauer selbst vergiften, mit gesundem hingegen die Zellerneuerung unterstützen.
Doch was macht eine gesunde Ernährung aus? Erst einmal sollte sie ausgewogen und abwechslungsreich sein. Um genügend Gemüse und Obst zu sich zu nehmen, kann man sich am Richtwert von zwei bis drei Portionen beziehungsweise Händen voll orientieren.
Für uns hat Stefanie Dragone weitere Faktoren zusammengefasst:
Hochwertige Getreideprodukte, vorzugsweise aus Vollkorn, dürfen jeden Tag auf dem Speiseplan stehen. Sie enthalten meist ausreichend Mineralstoffe und sind eine gute Ballaststoffquelle, die ausschlaggebend für eine gut funktionierende Verdauung und Darmflora ist – und wiederum das Risiko für ernährungsbedingte Krankheiten senken kann.
Tierische Produkte sind in der Regel eine gute Proteinquelle, sollten jedoch in Maßen genossen werden, da sie oft fetthaltig sind. Deswegen eher helles als rotes Fleisch. Wurstwaren sind mit vielen ungesunden Transfetten angereichert, die Entzündungen im Körper fördern können. Auch Kochsalz oder enthaltene Konservierungsstoffe können sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Natürliche Produkte sollten deshalb bevorzugt werden, um gesunde Fette in die Ernährung einzubauen. Die besten liefern sogenannte Omega-3-Fettsäuren, die in Nüssen, Samen und Seefisch enthalten sind. Omega-6-Fettsäuren, wie sie in Butter, Margarine oder Fertigbackwaren zu finden sind, sollte man hingegen vermeiden, da auch sie entzündungsfördernd wirken, wenn man zu viele isst. Ganz auf Fett verzichten? Auch nicht optimal, weil man sich ohne schwer tut, fettlösliche Vitamine wie E, D, K und A aufzunehmen.
Was oft unterschätzt wird, ist auch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme von mindestens eineinhalb bis drei Litern am Tag. Das hängt natürlich von der Größe und dem Gewicht ab. Bevorzugt werden sollten stilles Wasser, Kräutertees und ab und an Saftschorlen. Von Soft- und Lightgetränken sind wegen des hohen Zuckergehalts eher die Finger zu lassen.
Doch auch eine Ernährungsberaterin ernährt sich nicht nur gesund, wie Dragone verrät: „Ich gönne mir ab und zu schon mal ein schönes Gläschen Rotwein oder einen leckeren Kuchen, Schokolade – wir haben ja nicht umsonst Entgiftungsorgane, die dürfen auch etwas zu tun bekommen.“ Die Menge macht´s.
Gesunde Ernährung, wenn es schnell gehen muss
In der Realität scheitert eine gesunde Ernährung oft daran, dass Betroffene nicht viel Zeit zum Kochen haben. Doch auch gesund kann man schnell kochen, indem man leichte und schnelle Rezepte mit reichlich knackigem Gemüse, wenig Fett und Tofu oder Hähnchen aussucht. Suppen sind ebenfalls im Nu zubereitet. Eine weitere Alternative wäre, für einige Tage vorzukochen.
Doch beim Essen selbst sollte man sich dann Zeit lassen. Dragones Beratung ist auf ein ganzheitliches Konzept ausgelegt. Sie verrät uns, dass eine Sache oft unterschätzt wird: ein Essen in Ruhe ohne Ablenkung. „Sonst bekommt der Körper gar nicht mit, was er eigentlich gerade isst, und die verzehrten Mengen werden automatisch größer“, erklärt die Expertin. Ihr Tipp ist, sich beim Essen Zeit zu lassen. Das geht zum Beispiel zusammen mit der Familie oder Freunden. Kaut man dabei noch gut und zerkleinert alle Lebensmittel, freut sich auch der Darm, dass er weniger Arbeit hat. Viele Darmprobleme können durch unzureichendes Kauen entstehen.
Restaurants: In Augsburg gesund essen
„Meiner Erfahrung nach sind die meisten Gastronomen in Sachen Qualität der Rohstoffe viel sensibler geworden“, freut sich Dragone. Wer in Augsburg essen gehen und dabei auf eine gesunde Ernährung achten möchte, kann vor dem Besuch einen Blick in die Speisekarte werfen. Besonders ausgewogen ist die mediterrane Ernährung – zum Beispiel beim Italiener. Dort kann man viele Gerichte vegan, vegetarisch oder eine Pizza mit frischem Gemüse ohne Käse bestellen. Lecker muss nämlich nicht immer ungesund sein!
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