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Geschmacksverlust im Alter vorbeugen

Schmeckstörungen bei Senioren

Geschmacksverlust im Alter vorbeugen

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    Geschmacksverlust im Alter vorbeugen
    Geschmacksverlust im Alter vorbeugen

    Essen bedeutet für viele Menschen Genuss und wird durch die richtige Würze sogar manchmal zum Geschmackserlebnis. Dabei verbinden viele mit einem Gericht sogar eine bestimmte Kindheitserinnerung. Das kann der Apfelkuchen von Oma, die Gemüsesuppe, die jeden Schnupfen besser werden lässt oder der Braten, der nur von Mama richtig zubereitet wird, sein. Essen ist viel mehr als die pure Nahrungsaufnahme und verbindet Menschen aus aller Welt.

    Nimmt mit dem Alter jedoch der Geschmackssinn ab, wird aus diesem Genuss schnell Alltagsbrei. Das Problem kennt man auch bei dem Koch- und Lieferservice „BeiPaul“ der Diakonie Augsburg: „Gerade im Alter ist Essen ein wichtiger Bestandteil, der zum Wohlbefinden beiträgt. Es weckt Glücksgefühle, Erinnerungen und ist eine Sinneserfahrung. Deshalb bereiten wir unsere Mahlzeiten entsprechend zu, damit unsere Senioren weiterhin mit Geschmack genießen können“, erklärt Jürgen Rosenmüller, Küchenleiter von „BeiPaul“.

    Dabei achtet die öffentliche Einrichtung, die sowohl Kinderheime als auch Pflegeeinrichtungen im Raum Augsburg beliefert, vor allem auf die richtige Würze. Da im Alter der Geschmack nachlässt und der letzte Geschmack, den man intensiv wahrnimmt Süße ist, ist es nötigt, dass die Senioren und Seniorinnen nicht die Lust am Essen verlieren. „Es ist wichtig, auch im Alter genügend zu essen. Das fällt jedoch schwer, wenn man nicht mehr viel schmeckt. Deshalb greifen viele ältere Menschen zu zuckerhaltigen Lebensmitten. Gesund ist das leider nicht und kann bei Diabetes schwere Folgen haben“, erklärt Rosenmüller.

    Geschmack vergessen: Im Alter auf die Würze achten

    Gerade Demenzkranke leiden häufig unter dem Phänomen des Geschmacksverlustes. Meist nehmen sie dann nur noch wenig Nahrung zu sich und können so kaum ein gesundes Gewicht halten. 

    Auch der Salzkonsum wird häufig zum Problem: Nimmt die Fähigkeit zu schmecken und zu riechen ab, greifen viele Senioren zum Salzstreuer. Das erhöht den Salzkonsum und dadurch auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auch Wassereinlagerungen. Eine Studie der Washington State University (WSU) lässt vermuten, dass man dem entgegenwirken kann, indem man die Speisen pikant abschmeckt. Schmeckt man schärfer ab, soll der geringe Salzgehalt weniger auffallen und der Salzkonsum wird verringert.

    Doch auch dabei muss man vorsichtig sein. Zu scharfes Essen kann ebenfalls zu Magenproblemen führen und besonders in Verbindung mit Medikamenten ist Vorsicht gegolten. Eher sollte man auf frische Zutaten setzen und dadurch einen intensiven Geschmack erzeugen. Auch Jürgen Rosenmüller und seine Kolleginnen sowie Kollegen setzen auf diese Devise. Dabei greifen sie häufig zu roten Gemüsesorten da die neben Geschmack und Aroma auch die Farbe nach dem Kochen behalten.

    Neben Schmecken zählt nämlich auch das Sehen. Grünes Gemüse wird nach dem Kochen schnell grau und sieht weniger appetitlich aus. Ebenso beachten sollte man, dass die Verdauung im Alter nicht mehr so aktiv wie früher ist. Verdauungssäfte steigernde Gewürze wie Anis, Nelken, Ingwer und Kardamom machen sich deshalb in Suppen, Soßen oder bei Backen gut. Außerdem kann man den Prozess auch durch Basilikum, Thymian, Wacholder oder Liebstöckel fördern.

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