Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel, die in konzentrierter Form Nährstoffe enthalten und in Kapseln, Ampullen oder Tabletten dosiert sind. Wer sich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt, kann auf eine Nahrungsergänzung verzichten. Für bestimmte Gruppen kann die Einnahme einzelner Nährstoffe allerdings sinnvoll sein - zum Beispiel bei einem höheren Bedarf oder wenn dieser über die Nahrung nicht ausreichend gedeckt wird. Allerdings ist immer Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin zu halten. Infrage kommen Nahrungsergänzungsmittel beispielsweise für:
- ältere Menschen
- Schwangere
- Stillende
Mehr zur Extra-Portion an Vitaminen und Mineralstoffen erfahren Sie in diesem Beitrag.
Immer mehr Werbung für Nahrungsergänzungsmittel
In sozialen Medien werden Nahrungsergänzungsmittel häufig mit Gesundheitsversprechen, sogenannten Health Claims, beworben. Oft sind die Aussagen rechtlich nicht korrekt. Das hat der Lebensmittelbericht 2021 gezeigt. Herausgegeben wird dieser vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.
Gesundheitsbezogene Aussagen über Lebensmittel müssen stimmen und dürfen Verbraucherinnen und Verbraucher nicht täuschen. Das regelt die Europäische Union über die Health-Claims-Verordnung. Demnach sind nur Angaben erlaubt, die eine wissenschaftliche Prüfung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestanden haben und von der EU-Kommission zugelassen worden sind. Diese Vorgaben gelten auch für Werbung in sozialen Medien – für die Lebensmittelunternehmen selbst, aber auch für beauftragte Influencerinnen und Influencer.
Falsche Gesundheitsversprechen auf Instagram
Instagram ist eine Plattform, die von etwa jedem dritten Deutschen aktiv genutzt wird. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart hat kürzlich die Instagram-Profile von 38 Betrieben unter die Lupe genommen. In knapp 5.000 Posts wurden 965 gesundheitsbezogene Angaben zu Nahrungsergänzungsmitteln identifiziert, von denen etwa 39 Prozent als nicht zulässig eingestuft wurden.
Zusätzlich prüften die Verbraucherschützer 68 Influencerinnen und Influencer aus den Bereichen Fitness, Beauty, Yoga, alternative Medizin und Ernährungsberatung. Bei 565 Storys wurden zwar nur 44 Health Claims identifiziert. Von denen waren allerdings 90 Prozent nicht rechtmäßig.
Welchen Einfluss Influencerinnen und Influencer auf Jugendliche nehmen, lesen Sie hier.
Offenbar gewinnt die Werbung für Nahrungsergänzungsmittel auf Instagram an Bedeutung. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sieht das kritisch.
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(pm mit paju)