Der Magen-Darm-Trakt spielt eine wichtige Rolle für das Immunsystem, die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. Schließlich werden hier alle Nährstoffe, die der Mensch für ein erfolgreiches und glückliches Leben braucht, für den Körper aufgespalten. Deshalb sollte sich jede:r mit der eigenen Verdauung auseinandersetzen und versuchen, sie möglichst gut zu unterstützen.
Aufgaben des Magen-Darm-Trackts bei der Verdauung
Magen und Darm gehören sowie Mund, Speiseröhre, Dünndarm und Dickdarm zum Verdauungssystem. Die Funktion der Verdauung ist die Zersetzung der aufgenommenen Mahlzeit, denn erst wenn die Nährstoffe zerlegt sind, können sie aufgenommen werden. Dieser Vorgang erfolgt mechanisch durch Kauen und chemisch durch zersetzende Enzyme. Der Magen ist nach der Speiseröhre die erste Station im Verdauungsprozess. Hier wird der Speisebrei von der Muskulatur ständig durchmischt. Außerdem finden die Vorverdauung und die Zerkleinerung von Eiweiß statt. Die Magensäure zersetzt die Nahrung und Enzyme helfen bei der Fett- und Eiweißverdauung. Nach zwei bis sechs Stunden kommt der Nahrungsbrei dann in den Dünndarm, wo die Nahrung noch weiter zerkleinert und aufgespalten wird. Im sogenannten Zwölffinger-Darm werden die einzelnen Nährstoffe dann durch die Darmwand in den Blutkreislauf und das Lymphsystem übergeben. Danach kommt der Nahrungsbrei schließlich in den Dickdarm, der ihm die Flüssigkeit entzieht und fester werden lässt. Außerdem werden hier Ballaststoffe zersetzt. Dabei helfen vor allem Darmbakterien, die im Dickdarm hausen. Wenn alles verdaut und zersetzt ist, werden die Reste schließlich ausgeschieden.
Häufigste Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt
Es gibt viele Erkrankungen des Verdauungssystems und verschiedenste Ursachen für die auftretenden Probleme. Zu den häufigsten Magen-Darm-Erkrankungen, mit denen viele Menschen zu kämpfen haben, gehören der Reizmagen und der Reizdarm. Bei Ersterem liegt eine gesteigerte Motorik im Magen vor sowie eine höhere Empfindlichkeit für die eigene Magensäure. Die betroffenen Patient:innen haben ein überempfindliches Nervensystem im oberen Magen-Darm-Trakt. Außerdem wird ein Reizmagen durch psychische Belastung, unausgewogene Ernährung und eine unausgeglichene Lebensweise begünstigt. Die Symptome treten meist nur unregelmäßig auf und belaufen sich auf Appetitlosigkeit, Übelkeit, häufiges Erbrechen und Dauerschmerzen im Oberbauch. Diese Beschwerden werden während des Essens außerdem meist verstärkt. Von den Symptomen her besteht eine Beziehung zum Magengeschwür, jedoch führt ein Reizmagen nicht automatisch hierzu. Bei einem Reizdarm hingegen liegt eine funktionelle Erkrankung des Magen-Darm-Trakts vor. Es gibt vielfältige Ursachen für einen Reizdarm: Genetische Faktoren, Umwelteinflüsse, chronischer oder akuter Stress, Darmbakterien, Änderungen der Schmerzverarbeitung sowie Störungen in der Kommunikation zwischen Gehirn und Darm. Das Reizdarmsyndrom ist immer eine Ausschlussdiagnose, es müssen zuerst also immer andere Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen werden. Dafür müssen chronische Symptome wie Bauchschmerzen oder Blähungen und Stuhlgangveränderungen für mindestens drei Monate vorliegen. Diese müssen außerdem so stark sein, dass sie die Lebensqualität beeinträchtigen und die Betroffenen aufgrund der Schwere Hilfe aufsuchen.
Den Magen-Darm-Trakt unterstützen
Doch was kann man tun, um Krankheiten vorzubeugen oder die Verdauung einfach zu unterstützen? Eine gesunde Darmflora ist der Schlüssel dafür. Sie spielt eine entscheidende Rolle für Verdauung und Immunsystem. Dementsprechend kann eine gestörte Darmflora zu Beschwerden bei der Verdauung sowie zu psychischen Problemen führen. Ursachen für eine gestörte Darmflora können Medikamente wie Antibiotika, Krankheiten, Stress und eine falsche Ernährungsweise sein. Eine geschädigte Darmflora kann durch die richtige Ernährung aber wiederaufgebaut werden. Ballaststoffe sind für die Darmflora wichtig, da sie Futter für die Darmbakterien darstellen und Darmbewegungen auf natürliche Weise anregen. Stärke - beispielsweise aus Kartoffeln - ist ebenfalls sehr gut für Darmbakterien und dient ihnen als Essen. Zudem ist das individuelle Essverhalten wichtig, denn nach dem Essen sollte man sich zwar gesättigt, aber nicht voll fühlen. Ebenso sollte auf Lebensmittel, die den Magen-Darm-Trackt reizen, verzichtet werden. Dazu zählen Mahlzeiten, die zu kalt, heiß, oder scharf sind und zu viel Fett enthalten. Auch Kaffee, Alkohol und viel Zucker reizen die Verdauungsorgane. Am besten ist es, so oft wie möglich frisch zu kochen, auf verarbeitete Lebensmittel zu verzichten und frische Lebensmittel zu essen, die die Darmflora unterstützen. So kann Krankheiten vorgebeugt und die Verdauung unterstützt werden.