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Warum beim Veganuary mitmachen? Zwei Veganerinnen erzählen

Vegane Ernährung

Warum beim Veganuary mitmachen? Zwei Veganerinnen erzählen

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    Im Veganuary probieren viele Menschen die vegane Ernährung aus.
    Im Veganuary probieren viele Menschen die vegane Ernährung aus. Foto: Dzmitry

    Die Intersana-Redaktion hat zwei Veganerinnen nach ihren Erfahrungen mit ihrer Ernährungsweise befragt. Laura lebt seit fast zwei Jahren vegan, Maria seit etwa vier Jahren. Sie verraten, was sie zu dieser Umstellung bewogen und wie ihr Umfeld darauf reagiert hat. 

    Warum die Umstellung auf vegane Ernährung? 

    Laura: Ich bin vor allem aus ethischen Gründen vegan. Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, vegan oder vegetarisch zu werden. Ich habe dann aber für mich festgestellt, dass vegetarisch nicht reicht, wenn es um das Tierwohl geht. Denn Milchindustrie & Co. sind mindestens genauso schlimm, wenn nicht sogar schlimmer als die Fleischindustrie. Meine Schwester lebte schon vor mir vegan und hat mich dann vor zwei Jahren motiviert, den Veganuary durchzuziehen. Danach bin ich vegan geblieben. Meine Familie hat gut darauf reagiert und dadurch viel mehr vegan gekocht. Bei meinen Freunden war es auch kein Problem, obwohl sich von ihnen niemand so ernährt. 

    Maria: Schon bevor ich "offiziell" vegan lebte, habe ich kaum noch Fleisch gegessen. Zum einen, weil es mir immer weniger geschmeckt hat und zum anderen wegen des hohen Tierleids in der Lebensmittelindustrie. Mein Umfeld hat gut darauf reagiert, weil es eher ein Prozess als eine harte Umstellung war. Aber es gab auf jeden Fall den ein oder anderen ungefragten Kommentar zu meiner Ernährungsweise. 

    Welche Vorteile hast du bemerkt? 

    Laura: Es fühlt sich gut an, nicht mehr für Tierleid verantwortlich zu sein. Im Restaurant muss ich mich nicht mehr zwischen so vielen Optionen entscheiden. Gesundheitlich habe ich bis jetzt eigentlich keinen Unterschied gemerkt. 

    Maria: Ich fühle mich nach dem Essen fast immer gut. Nie übersättigt oder zu "schwer", wie es für mich während der tierischen Ernährung oft der Fall war. Direkt nach der Umstellung habe ich bemerkt, dass ich etwas mehr Energie habe. Außerdem esse ich abwechslungsreicher, seitdem ich mich vegan ernähre. 

    Gab es für dich irgendwelche Nachteile? 

    Laura: Man ist natürlich eingeschränkter beim Essen. 

    Maria: Nein. 

    Bei welchen (Alltags-)Situationen hast du Schwierigkeiten mit der veganen Ernährung? 

    Laura: Ich habe ein aktuelles Beispiel: Familienessen beim Griechen. Da sind vegane Optionen nicht wirklich vorhanden. Generell, wenn es keine richtige vegane Alternative gibt. Ich gehöre nämlich nicht zu den Veganer:innen, die ein Gemüseteller befriedigt. 

    Maria: Tatsächlich habe ich kaum Schwierigkeiten mit meiner veganen Ernährung im Alltag. Da sich inzwischen immer mehr Personen vegan ernähren, gibt es meist auch bei Anlässen wie Hochzeiten oder Geburtstagen vegane Gerichte. Zumindest ist mein Umfeld da sehr achtsam. 

    Gibt es Nicht-Vegane Produkte, die du vermisst? 

    Laura: Ja, Käse und Süßigkeiten. Ich warte darauf, dass Kinder und Ferrero vegane Varianten herausbringen - Hanuta und Nutella kommen jetzt immerhin im Januar. 

    Maria: Das einzige Gericht, das ich ab und zu vermisse und das auch nur aus Nostalgie, ist Sarma. Ein kroatisches Gericht, das meine Oma immer in der Winterzeit gekocht hat. 

    Für den Veganuary: Was ist dein Lieblingsrezept? 

    Laura: An sich kann man alle nicht-veganen Rezepte 1:1 einfach vegan machen. Es gibt ja mittlerweile für so gut wie alles eine Alternative. Aber mein Go-To ist Reis mit Teriyaki-Tofu. Richtig lecker und geht echt schnell. Das Rezept habe ich von fitgreenmind auf Insta. 

    Hast du Tipps für Leute, die am Veganuary teilnehmen oder angefangen wollen, sich vegan zu ernähren? 

    Laura: Man muss nicht perfekt sein. Jeder Schritt in die richtige Richtung ist super, lieber ein bisschen als gar nicht. Jeder kann für sich selbst entscheiden, was er okay findet und was nicht. Ich habe für mich zum Beispiel entschieden, dass ich Wein und Sekt auch in nicht-vegan trinke. Denn ich finde, vegan sein sollte trotzdem Spaß machen. Sobald sich etwas wie ein Verzicht, Verbot oder Einschränkung anfühlt, wird man es nicht lange durchziehen. Oder wenn es mal absolut keine vegane Option gibt, ist es für mich okay, vegetarisch zu essen. Die Intention zählt, so gut wie möglich. Übrigens: Veganismus bezieht sich nicht nur aufs Essen, sondern schließt auch andere Bereiche des Lebens wie Kleidung, Kosmetik oder Zoo-Besuche ein. Noch ein wichtiger Tipp: Achtet auf die Nährstoffe. B12 sollte auf alle Fälle supplementiert werden, denn das erhält man nur durch tierische Lebensmittel. Am besten einmal im Jahr beim Arzt die Blutwerte checken lassen, damit kein Mangel entsteht.  

    Maria: Macht euch keinen Stress. Sich vegan zu ernähren, ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen perfektioniert werden muss. Es ist schon ein Gewinn, mehrfach die Woche vegan zu essen und ein Bewusstsein für seinen Konsum von tierischen Lebensmitteln und deren Gewinnung zu entwickeln. Wenn ihr doch sofort auf komplett vegan umstellt, informiert euch vorher über verschiedene Nährstoffquellen und die Supplementierung von Vitamin B12. Vegane Ernährung soll Spaß machen - schaut euch vegane Rezepte auf Social Media an und tastet euch in der veganen Küche vor. 

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