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Mythen rund um Kinderwunsch und Schwangerschaft

Stimmt das?

Mythen rund um Kinderwunsch und Schwangerschaft

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    Beeinflusst Kaffeekonsum die Fruchtbarkeit oder ist das nur ein Mythos?
    Beeinflusst Kaffeekonsum die Fruchtbarkeit oder ist das nur ein Mythos? Foto: franz12, stock.adobe.com

    „Wenn man während der Schwangerschaft stark unter Übelkeit leidet, wird es ein Mädchen.“, „Du musst jetzt für zwei essen“, „Jedes Baby kostet einen Zahn“ oder „Bei Vollmond kommen besonders viele Babys zur Welt“ sind Sprüche, die Schwangere oft hören. Aber stimmen diese oder andere Behauptungen überhaupt?

    Intersana.de unterzieht zehn davon einem Faktencheck:

    1.       „Kaffee schadet der Fruchtbarkeit.“

    Das stimmt zum Teil, denn es hängt davon ab, wie viel Kaffee frau trinkt. Ein bis zwei Tassen am Tag sind unbedenklich. Mehr schadet jedoch tatsächlich der Fruchtbarkeit und verringert die Schwangerschaftsrate um 50 Prozent. Auch wenn man schon schwanger ist, schadet zuviel Kaffee, die Fehlgeburtsrate steigt.

    2.       „Wenn man die Pille absetzt, dauert es lange bis man schwanger wird.“

    Das stimmt nicht. „Nach dem Absetzen der Pille werden Frauen ebenso schwanger wie Frauen, die dieses Verhütungsmittel nicht verwendet haben“, sagt dazu Dr. med. Heidi Gößlinghoff, Frauenärztin und Kinderwunschexpertin. Man sollte sich also nicht unter Druck setzen und die Pille zu früh absetzen, nur weil man irgendwann in den nächsten Monaten schwanger werden möchte.

    3.       „Das zukünftige Geschlecht des Babys lässt sich beeinflussen.“

    Auch wenn es der Geheimtipp der besten Freundin ist – diese Behauptung stimmt nicht. Egal wann und wie und in welcher Umgebung Paare Sex haben: Die Chance auf Junge oder Mädchen bleibt bei 50:50. Das Geschlecht lässt sich nicht beeinflussen. Schon gar nicht von der Frau, denn sie hat nur Eizellen mit dem X-Chromosomen, während Spermien X- und Y-Chromosomen enthalten. Für einen Jungen müssen ein Y-Chromosomen vom Mann und ein X-Chromosomen der Frau zusammenkommen, für ein Mädchen zwei X-Chromosomen.

    4.       „Männer sind bis ins hohe Alter fruchtbar.“

    Sicher liest und hört man öfter von Männern über 60 oder sogar 70, die Kinder zeugen. Doch auch ihre Zeugungsfähigkeit nimmt im Lauf des Alters ab und zwar bereits ab 35. Die Qualität der Spermien sinkt, so dass das Risiko für eine Fehlgeburt bei der Partnerin steigt, weil die Wahrscheinlichkeit für Gendefekte beim Embryo höher ist.

    5.       „Frauen werden nur mit einem Orgasmus schwanger.“

    Dieser Mythos wurde durch die Tatsache untermauert, dass Kontraktionen der Gebärmutter beim Orgasmus die Spermien auf ihrem Weg in den Eileiter unterstützen. Allerdings führt das schnellere Ankommen bei der Eizelle nicht zu einer höheren Schwangerschaftsrate. Die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft ist also mit oder ohne Orgasmus der Frau gleich hoch.

    6.       „Manche Frauen spüren es sofort, wenn sie schwanger sind.“

    Auch wenn man noch so überzeugt ist – das geht an sich nicht, denn Spermien brauchen ein bis drei Stunden bis sie die Eizelle erreicht haben. Danach dauert es weitere fünf Tage bis sie die Gebärmutter erreicht und sich dort nach ein paar Tagen eingenistet hat. Erst dann sendet der Körper Schwangerschaftsanzeichen.

    7.       „Ist der Bauch spitz, wird es ein Junge.“

    Auch das ist ein Mythos, der schon sehr lange in der Welt kursiert. Ob ein Babybauch spitz oder rund ist, tief oder hoch, hängt nicht vom Geschlecht des Kindes ab, sondern von der Anatomie der Mutter oder der Position des Babys.

    8.       „Du musst jetzt für zwei essen!“

    Das sollte frau keinesfalls beherzigen, denn zunehmen wird davon nur sie selbst. Sogar am Ende der Schwangerschaft, wenn das Baby schon richtig gewachsen ist, braucht frau nur etwa 250 bis 300 Kalorien mehr. Was jedoch wichtig ist: noch mehr auf eine gesunde Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen achten.

    9.       „Kalte Füße, wenn man mit einem Jungen schwanger ist.“

    Dass frau in der Schwangerschaft eher kalte Füße hat, stimmt, denn besonders in den ersten sechs Monaten sinkt der Blutdruck immer wieder mal in einen niedrigen Bereich. Das hängt allerdings nicht davon ab, ob man einen Jungen oder ein Mädchen erwartet.

    10.   „Bei Vollmond werden mehr Babys geboren.“

    Das konnte bisher nicht bewiesen werden. Sämtliche Studien dahingehend kamen zu dem Ergebnis, dass der Mond keinerlei Einfluss auf die Geburtenrate hat.

    Die Auswahl an unwahren Mythen zeigt: Lieber nicht so viel auf andere hören und sich dadurch vielleicht verunsichern lassen, sondern mehr auf sich und seinen Körper vertrauen. Schwanger zu sein ist die natürlichste Sache der Welt und dank moderner Vorsorge und Medizin heute zwar noch ein Abenteuer, aber kein Wagnis mehr.

    Gute Tipps rund um die Schwangerschaft finden Sie hier.

    Mehr rund um die Familie finden Sie hier.

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