Wer in den Urlaub fährt, sollte hinsichtlich der Reisemedizin einige Dinge beachten. Zum einen ist es wichtig, sich über für das Reiseziel empfohlene Impfungen zu informieren. In manchen Ländern sind gewisse Impfungen Pflicht, um einreisen zu dürfen. In anderen wird der Schutz vor speziellen Krankheiten „nur“ empfohlen. Dieser Rat sollte ernst genommen und vor Reiseantritt mit einer Ärztin oder mit einem Arzt besprochen werden.
Reisevorbereitung: Medikamente für den Urlaub packen
Ein weiteres To-do der Reisevorbereitung ist, Medikamente auf die Packliste zu schreiben. Mittel, die regelmäßig eingenommen werden, dürfen im Gepäck nicht fehlen – etwa bei Allergien wie Heuschnupfen. Asthmatikerinnen und Asthmatiker sollten an ihren Inhalator denken; wer eine Brille oder Kontaktlinsen trägt, an Zubehör für die Reinigung. Wer anfällig für Reisekrankheit und Übelkeit ist, kann mit Wirkstoffen in Säften oder Tabletten Schlimmerem vorbeugen.
Allerdings sollten sich Urlauberinnen und Urlauber vorab erkundigen, ob und in welcher Menge bestimmte – insbesondere verschreibungspflichtige – Medikamente mitgenommen und eingeführt werden dürfen. Hilfreich ist in jedem Fall, die Rezepte oder Kopien davon sowie die Originalverpackungen mitzuführen. Außerdem gilt beim Packen: Nur die notwendige Menge für den Urlaubsbedarf und ein kleiner Puffer für Reiseverzögerungen. Das reicht!
Reiseapotheke im Notfall: Checkliste für den Koffer
Dennoch ist eine präventive Reiseapotheke mit Medikamenten wie Schmerzmitteln, Verbandsmaterial, Sonnen- und Insektenschutz empfehlenswert, wenn es in den Urlaub geht. Hinein kommen drei Kategorien:
- Allgemeines Zubehör
- Spezielle Medikamente
- Insekten- und Sonnenschutz
Je nachdem, wer (mit-)reist, kann die Checkliste der Reiseapotheke abweichen. Insbesondere Babys, Kinder und Schwangere haben andere Anforderungen. Doch erst einmal ein Überblick über die Medikamente, die in jeden Urlaub mitgenommen werden sollten.
Schmerzmittel, Pflaster & Co. für die Reise
Zu den allgemeinen Medikamenten für den nächsten Urlaub gehören Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol. Sie sind vielfältig einsetzbar und im Gepäck unverzichtbar. Außerdem sollten weitere Geräte und Zubehör in die Reiseapotheke. Dazu gehören:
- Fieberthermometer
- Verbandsmaterial wie Pflaster, Verbände und Mullbinden
- Desinfektionsmittel, also Desinfektionsspray oder Desinfektionstücher
- Pinzette
- Schere
- Einweghandschuhe
Medikamente gegen Krankheiten im Urlaub
Auf der Checkliste der Reiseapotheke stehen je nach Reiseziel weitere Medikamente. Grundsätzlich sind Urlauberinnen und Urlauber aber mit Folgendem gut bedient:
- Medikamente gegen Durchfall
- Medikamente gegen Übelkeit
- Medikamente gegen Husten und Erkältung
- Mittel gegen Sodbrennen
- Augentropfen
- Nasenspray
Keine Reiseapotheke ohne Sonnenschutz und Insektenschutz
Wer in den Süden reist, ist in der Regel einer stärkeren Sonnenstrahlung als zu Hause ausgesetzt. Umso wichtiger ist, die Haut zu schützen. Um einen Sonnenbrand, Sonnenstich, Hitzschlag und andere hitzebedingte Erkrankungen zu vermeiden, dürfen im Urlaub nie fehlen …
- Sonnencreme mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor
- After-Sun-Lotion
- Kopfbedeckung wie Cap, Hut oder Ähnliches
Neben dem Sonnenschutz ist auch der Insektenschutz ein Bestandteil der Reiseapotheke: Ob beim Eisessen eine Wespe angelockt wird oder beim abendlichen Spaziergang die Mücken stechen – in den meisten Urlaubsorten wimmelt es vor Insekten. Deshalb ist wichtig, an einige Punkte zu denken:
- Insektenschutzmittel
- Salben gegen Insektenstiche und Insektenbisse
- bei einer Allergie auch Medikamente
Sicher in den Urlaub mit Schwangeren, Babys und Kindern
Erwachsene dürften mit diesen Medikamenten und Mitteln gut versorgt sein. Doch die Ausnahme bestätigt die Regel. Deshalb kommen hier einige Sonderfälle – und Tipps für deren Reiseapotheke:
Reisen in der Schwangerschaft: Schwangere sollten in den Urlaub sämtliche Präparate mitnehmen, die sie üblicherweise einnehmen. Dazu gehören etwa Folsäure oder Vitamine. Außerdem ist es empfehlenswert, vor Reiseantritt mit einem Arzt oder einer Ärztin zu sprechen und sich über die medizinischen Versorgungsmöglichkeiten am Urlaubsort zu informieren. Dazu gehört, eine Liste wichtiger Kontakte und Adressen in der Nähe des Reiseziels zusammenzustellen und mitzuführen. Das spart im Notfall Zeit und Stress.
Urlaub mit Baby oder Kleinkind: Wer als Familie reisen möchte, sollte neben der Reiseapotheke für Erwachsene auch eine für Kinder packen. Hinein kommen altersgerechte Medikamente, also Fieber- und Schmerzmittel, die für Babys beziehungsweise Kleinkinder geeignet sind. Außerdem werden auf der Checkliste Windelcreme, Feuchttücher, Windeln und Wickelunterlagen ergänzt. Ein Nasensauger kann ebenfalls praktisch sein. Doch auch Eltern sollten vorab mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin sprechen.
Medikamente im Handgepäck, Tasche oder Koffer?
Wichtige Medikamente sollten immer im Handgepäck transportiert werden – vor allem, wenn es sich um lebensnotwendige Mittel oder welche, die regelmäßig eingenommen werden, handelt. Schließlich kann der Koffer bei einem Flug verspätet ankommen, verloren gehen oder durch eine Verzögerung des Abflugs für längere Zeit außer Reichweite sein.
Auch Medikamente, die empfindlich gegenüber Hitze oder Kälte reagieren, gehören ins Handgepäck. Schließlich ist die Temperatur innerhalb der Flugzeugkabine besser kontrollierbar als außerhalb.
Bezüglich der Regelungen für Flüssigkeiten im Handgepäck müssen sich Urlauberinnen und Urlauber bei der jeweiligen Airline informieren. Die Richtlinien für die Mitnahme von Medikamenten weichen nämlich ab. Das betrifft auch den Transport im aufgegebenen Koffer.
Ein Tipp ist, Medikamente im Koffer in einem separaten Beutel oder in einer Reisetasche innerhalb des Gepäcks aufzubewahren. So sind sie beim Auspacken leichter auffindbar und vor möglichen Beschädigungen geschützt. Sollte doch mal etwas kaputt oder zu Bruch gehen, hält sich das Ausmaß in Grenzen.
Sonderfälle bei den Reisezielen
Einige Urlaubsziele wie Thailand, Ägypten, Bali, Indien oder Südafrika stellen besondere Anforderungen an die Reisevorbereitung. Insbesondere bei Krankheiten wie Hepatitis A und B, Typhus, Tollwut oder Malaria können Schutzimpfungen vor dem Urlaub empfehlenswert sein. Doch es gibt weitere Tipps, um beim Reisen gesund zu bleiben:
- Ausreichend trinken – allerdings je nach Urlaubsort kein Leitungswasser, sondern besser Wasser aus verschlossenen Flaschen.
- Auch zum Zähneputzen oder Waschen von Obst und Gemüse lieber gekauftes Wasser verwenden.
- Rohes, ungewaschenes Obst und Gemüse vermeiden.
- Je nach Klima am Reiseziel Achtung vor Hitzeerschöpfung, Hitzschlag & Co.
- Angemessene Kleidung, um sich vor Stichen zu schützen – also lieber lange, aber dünne Klamotten wählen.
Medikamente vergessen, was jetzt?
Wer während der Reise feststellt, dass ihm oder ihr Medikamente der vorangegangenen Checkliste fehlen, hat erst einmal keinen Grund zur Sorge. Schließlich gibt es einen Großteil der Reiseapotheke auch in den Urlaubsorten zu kaufen. Dazu können Reisende einfach eine Apotheke oder andere medizinische Einrichtung aufsuchen.
Falls bestimmte Mittel im Ausland nicht verfügbar sind, können Urlauberinnen und Urlauber auch ihren Hausarzt in Deutschland kontaktieren und ihm telefonisch die Situation schildern. Einige Krankenversicherungen bieten ebenfalls eine medizinische Beratung während eines Auslandaufenthalts an.
Unsere Lese-Empfehlungen:
{element0}
{element1}
{element2}