Graue, immer kürzer werdende Tage, nasskaltes Wetter und keine Sonne am Himmel: Im Herbst und Winter sinken nicht nur die Temperaturen, sondern bei vielen auch das Stimmungsbarometer. Nicht wenige Menschen packt der Blues und der kann eine große Herausforderung sein. Sie haben gesteigertes Schlafbedürfnis, fühlen sich antriebslos, niedergeschlagen, unmotiviert, allein gelassen und ohne Elan. Selbst kleinere Probleme bringen sie oft aus der Ruhe.
Der Heißhunger auf Essen, reich an Kohlehydraten und Süßes ist ebenfalls oft zu beobachten. Auch die sozialen Kontakte nehmen im Herbst und Winter bei vielen ab. Doch dagegen kann man etwas tun. Es gibt durchaus Möglichkeiten, den Herbst- und Winterblues zu lindern.
Sport treiben und sich bewegen
Wichtig ist beispielsweise in jedem Fall Bewegung, am besten auch möglichst oft an der frischen Luft. Studien zeigen: Körperliche Aktivität fördert die Freisetzung von Endorphinen, hilft Stress abzubauen und hebt nachweislich die Stimmung. Dazu sollte man am besten eine Aktivität finden, die einem Spaß macht, sei es Spazierengehen, Yoga oder eine andere. So fällt es einem leichter, dranzubleiben und den inneren Schweinehund zu überwinden. Hilfreich sind auch Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga, um Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern.
Tageslicht nutzen
Wichtig ist es, das Tageslicht zu nutzen, da dies den Serotoninspiegel erhöhen kann. Spaziergänge im Freien machen und frische Luft zu schnappen, sich möglichst nah am Fenster aufhalten aber auch Innenräume gut ins Licht rücken. Es gibt auch Leuchten, die die Helligkeit des Tageslichts nachahmen. Das kann sich positiv auf die Stimmung auswirken.
Soziale Kontakte pflegen
Es kann auch hilfreich sein, sich mit Freundinnen, Freunden und Familie zu treffen, Zeit mit ihnen zu verbringen, auch wenn es nur virtuell ist. Oder man unternimmt etwas zusammen, Kultur, Kino, Basteln, Shoppen, alles ist gut, um das Gefühl der Verbundenheit zu stärken. Und es gilt auch das Sprichwort "Vorfreude ist die schönste Freude".
Man sollte also öfter Events oder Aktivitäten planen, auf die man sich freuen kann, um dem Herbst- und Winterblues entgegenzuwirken. Das können zum Beispiel Ausflüge, ein Hobby oder ein Wellness-Wochenende sein. Soziale Interaktion kann dazu beitragen, die Stimmung zu heben und sich nicht einsam zu fühlen. Man sollte sich am besten in Gruppenaktivitäten engagieren, auch das wirkt Einsamkeit entgegen.
Auf eine ausgewogene Ernährung achten
Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Obst, Gemüse und gesunden Fetten kann sich positiv auf die Stimmung auswirken. Vermeiden sollte man übermäßigen Konsum von Zucker und Alkohol. Auch ausreichend Schlaf trägt dazu bei, das Wohlbefinden zu verbessern.
Positiv denken
Großen Einfluss auf das Gemüt haben auch die Gedanken. Man geht Dinge anders an, wenn man das Glas halb voll, statt halb leer sieht. Daher sollte man versuchen, möglichst negative Gedanken durch positive zu ersetzen. Das kann man beispielsweise trainieren, indem man sich bewusst auf Dinge fokussiert, für die man dankbar ist, und auch an kleinen Begebenheiten und Dingen seine Freude im Alltag hat. Manche empfehlen, ein Glückstagebuch zu führen, in das man abends bewusst alles notiert, über das man sich an diesem Tag gefreut hat.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Schwere des Winterblues von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Wer sich jedoch über einen längeren Zeitraum niedergeschlagen fühlt, aus dem Gedankenkarussell nicht mehr aussteigen kann und die Stimmung immer weiter sinkt, wenn sich also Symptome verschlimmern, sollte man lieber mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen. Denn wenn der Herbst- oder Winterblues die Lebensqualität stark beeinträchtigt, ist es immer besser, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.