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Was zu tun ist, damit sich Kinder im Haushalt nicht vergiften

Tag des Vergiftungsschutzes

Was zu tun ist, damit sich Kinder im Haushalt nicht vergiften

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    Was zu tun ist, damit sich Kinder im Haushalt nicht vergiften
    Was zu tun ist, damit sich Kinder im Haushalt nicht vergiften Foto: misskaterina

    Jedes Jahr findet zum 20. März der Tag des Vergiftungsschutzes für Kinder im Haushalt statt. Er wurde vom Deutschen Grünen Kreuz ins Leben gerufen, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Denn giftige Stoffe hat jede Familie im Haushalt – und zwar ganz schön viele:

    • Geschirrspül- und Waschmittel
    • Desinfektions- und Reinigungsmittel
    • Haarspray, Deo, Nagellack und -entferner
    • alkoholische Getränke
    • Klebstoffe
    • und vieles mehr

    Auch in Gartenartikeln können Schadstoffe sein

    Giftig für Kinder: Medikamente, Putzmittel & Co.

    Am häufigsten vergiften sich Kinder mit Duschgel, Shampoo oder Seife, weiß Michaela Weber. Sie ist selbst Mutter und zertifizierte Erste-Hilfe-Ausbilderin. Nach vielen Jahren medizinischer Berufserfahrung ist sie heute Inhaberin von „richtig helfen | Erste Hilfe am Kind & Säugling“. Sie gibt Kurse rund um das Thema, zum Beispiel in der Hebammenpraxis Storchenhaus in Augsburg. Neben der Unfallverhütung im Haushalt ist ein inhaltlicher Schwerpunkt, wie Eltern bei Vergiftungen ihrer Kinder richtig reagieren.

    Doch noch einmal zurück zu der Frage, wo die Gefahren im Haushalt lauern. „Medikamente und Putzmittel, vor allem Kloreiniger oder Toilettensteine, sind giftig. Auch Giftpflanzen sind für Kinder gefährlich“, erklärt Weber. Besonders betroffen ist der Nachwuchs bis zum dritten Geburtstag. „Die Kinder haben eine orale Phase und nehmen alles in den Mund. Wenn die Produkte dann in unmittelbarer Nähe unbeaufsichtigt herumstehen...“, warnt die Expertin. Die Kleinkinder greifen nach dem Gift und trinken es aus. Ihnen ist dabei egal, wenn es nicht schmeckt.

    Erste Hilfe in Augsburg: Das sind die Symptome einer Vergiftung

    Zumindest können das nur die wenigsten Kinder heimlich machen. „Die meisten sind nicht gut im Vertuschen. Man sieht, dass der Mund, das Gesicht und die Hände verschmiert sind. Oder sie riechen extrem“, erklärt Weber.

    Weitere Symptome listet der Kreisverband Augsburg-Land vom Bayerischen Roten Kreuz auf:

    • Übelkeit
    • Erbrechen
    • Durchfall
    • Schweißausbrüche
    • Krämpfe
    • Schwindel

    Wenn Kinder eine dieser Vergiftungserscheinungen haben, ist der Notruf unter der Telefonnummer 112 zu verständigen. Doch auch wenn es noch nicht so weit ist, bleibt keine Zeit, lange nachzudenken. In ihren Kursen vermittelt Weber deshalb (werdenden) Eltern alles, um auf Notfallsituationen wie eine Vergiftung vorbereitet zu sein. 

    Giftnotruf München: Noch vor Krankenhaus, Notaufnahme & Kinderarzt

    Aber was tun, wenn sich das Kind vergiftet hat? Beziehungsweise was nicht tun? „Niemals Erbrechen auslösen und auf jeden Fall nichts zum Trinken geben! Bevor wir irgendwelche Maßnahmen ergreifen, immer beim Giftnotruf anrufen und sich informieren“, rät Weber. Die nächste vom Freistaat Bayern benannte Giftinformationszentrale ist der Giftnotruf München. Hier werden rund um die Uhr alle Anfragen zu akuten und chronischen Vergiftungen beantwortet. Die Telefonnummer zur Hotline ist die 089/19240.

    Hier sollten Eltern anrufen, bevor sie den Weg ins Krankenhaus, in die Notaufnahme oder zum Kinderarzt auf sich nehmen. Die Expertinnen und Experten finden im telefonischen Gespräch heraus, welcher Stoff zur Vergiftung geführt hat. Sie wissen auch, ob er für die Speiseröhre ätzend ist – und sagen genau, wie es weitergeht. „Duschgel oder Shampoo müssen im Magen entschäumt werden, damit die Kinder nicht aus dem Mund schäumen. Wenn sie es einatmen, wäre es lebensbedrohlich“, erklärt die Erste-Hilfe-Ausbilderin Weber.

    Vergiftung vorbeugen: Kurse für Familien in Augsburg

    Damit es gar nicht so weit kommt, ist vorbeugen die beste Variante. Die Inhaberin von „richtig helfen | Erste Hilfe am Kind & Säugling“ erklärt auch, wie das geht: „Alles wegräumen, wo die Kinder hinkommen. Am besten ganz weit nach oben!“ Weitere Tipps gibt Weber in ihren Kursen „Erste Hilfe am Kind & Säugling“ – direkt vor Ort in Augsburg, Landshut, Murnau, Bad Aibling, München oder in Rosenheim.

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