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Brustkrebs ertasten und vorbeugen

Brustkrebsmonat

Brustkrebs ertasten und vorbeugen

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    Oktober ist Brustkrebsmonat. So tastet man seine Brust richtig ab.
    Oktober ist Brustkrebsmonat. So tastet man seine Brust richtig ab. Foto: vmm

    Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Jedes Jahr erkranken in Deutschland nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 70.000 Frauen neu daran. Das bedeutet, dass durchschnittlich jede 7. Frau an Brustkrebs erkrankt. Der Weltbrustkrebsmonat Oktober soll auf das Thema aufmerksam machen. Denn durch Vorsorge, lässt ich Brustkrebs ertasten und das Risiko daran zu erkranken minimieren.

    Brustkrebs ertasten Schritt für Schritt  

    Die Selbstuntersuchung der Brust kann und sollte jede Frau regelmäßig selbst zu Hause durchführen, um Brustkrebs vorzubeugen. So können erste Veränderungen festgestellt werden und von einem Arzt oder einer Ärztin überprüft werden. 

    Schritt 1: Betrachten der Brust im Stehen 

    Zunächst sollten Frauen sich bei guter Beleuchtung vor einen Spiegel stellen und die Arme locker an der Seite herunterhängen lassen. Jetzt die Brüste aufmerksam betrachten und auf Veränderungen achten. Hilfreiche Fragen sind hierbei: 

    • Hat sich die Größe oder Form einer Brust seit dem letzten Mal auffällig verändert? 
    • Liegen beide Brüste auf derselben Höhe wie bei der letzten Betrachtung? 
    • Hat sich die Farbe der Brustwarze verändert, sind beispielsweise am Warzenvorhof Rötungen zu sehen? 

    Schritt 2: Betrachten der Brust in Bewegung 

    Im nächsten Schritt sollten die Brüste in Bewegung betrachtet werden. Dabei kann man die Arme langsam auf und ab bewegen. Frauen müssen dabei beobachten, wie sich die Brüste und Brustwarzen mitbewegen. Dabei sollte man auch den Blickwinkel immer wieder ändern (von der Seite, von vorne). Sind neue Hautfalten, Einziehungen oder Vorwölbungen festzustellen? 

    Folgende Fragen können bei der Begutachtung der Brüste helfen: 

    • Bewegen sich beide Brüste gleichmäßig mit nach oben und nach unten? 
    • Befinden sich beide Brustwarzen auf derselben Höhe? 
    • Taucht beim Heben oder Senken der Arme eine Formveränderung auf, beispielsweise eine Falte, Einziehung, Verdickung oder Vorwölbung der Haut?  

    Schritt 3: Abtasten der Brust im Stehen 

    Nach der Betrachtung folgt dann das Abtasten. Und so funktionierts: Eine Hand an den Kopf legen. Dann mit drei mittleren Fingern der anderen Hand die Brust systematisch abtasten. Dabei die Fingerkuppen flach auf die Haut legen. Beim Abtasten sollte immer wieder die Druckstärke verändert werden: zuerst zart, dann mit etwas mehr Druck und schließlich mit deutlichem Druck. So werden alle Schichten der Brust erreicht.  

    Schritt 3a: Kreisförmiges Abtasten der Brust im Stehen 

    Damit Frauen den Brustkrebs ertasten, sollten alle Bereiche der Brust erfasst werden. Dabei hat sich folgende Methode bewährt: Es wird damit begonnen, die Brust in kleiner werdenden Kreisen von außen nach innen in Richtung Brustwarze zu untersuchen. 

    Schritt 3b: Linienförmiges abtasten der Brust im Stehen 

    Im nächsten Schritt wird die Brust in Linien von oben nach unten und von außen nach innen abgetastet. 

    Schritt 3c: Strahlenförmiges Abtasten 

    Das strahlenförmige Abtasten erfolgt von schräg oben nach schräg unten an der Brust entlang.  

    Schritt 4: Drücken der Brustwarze 

    Nach dem Abtasten sollte man die Brustwarzen leicht mit Daumen und Zeigefinger zusammendrücken. Wenn dabei farbige Absonderungen oder eine Flüssigkeit austreten, sollte unbedingt der Gynäkologe oder die Gynäkologin aufgesucht werden. 

    Schritt 5: Abtasten der Brust im Liegen 

    Um den Brustkrebs zu ertasten, sollte der Vorgang noch einmal im Liegen wiederholt werden. Dabei können sich die Frauen auf den Rücken legen und diesmal besonders auf die unteren Brustpartien achten.   

    Schritt 6: Untersuchung der Achselhöhlen 

    Zum Schluss der Untersuchung sollte man die Achselhöhlen abtasten. Denn in diesem Bereich befinden sich die Lymphknoten. Dazu am besten den Arm nach oben strecken. Das Abtasten sollte mit zartem, streichendem Druck gegen die Brustwand erfolgen.  

    Vorsorge der gesetzlichen Krankenkasse 

    Um Brustkrebs vorzubeugen, sollten Frauen auch regelmäßig zur Vorsorge beim Gynäkologen gehen. Die Empfehlung liegt dabei bei einmal im Jahr. Die Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenkasse.  

    Brustkrebs ertasten lassen von Expert:innen 

    Die Untersuchung selbst besteht aus dem strukturierten Abtasten beider Brüste – ähnlich wie bei der Selbstuntersuchung. Um den Brustkrebs zu ertasten, umfasst die Untersuchung die ganze Brust - auch die Achselhöhlen und die Regionen rund um Schlüsselbein und Brustbein. Die Gynäkologin oder der Gynäkologe kontrollieren auch die Form und Größe beider Brüste und Brustwarzen. Sie drücken die Brustwarzen dabei vorsichtig zusammen, um zu prüfen, ob Flüssigkeit austritt. 

    Mammografie-Screening 

    Für Frauen* zwischen 50 und 69 Jahren ist zusätzlich ein Mammografie-Screening empfehlenswert. Alle zwei Jahre erhalten diese Frauen eine Einladung mit einem Terminvorschlag und Untersuchungsort.  

    Ultraschall zur Brustkrebsvorsorge 

    Eine Untersuchung per Ultraschall (Sonografie) wird nicht routinemäßig eingesetzt, um Brustkrebs vorzubeugen. Hierfür ist die Mammografie besser geeignet. Jedoch kann sie eine Mammografie sehr gut ergänzen, wenn deren Ergebnis unklar ist. Wenn die Durchführung einer Mammografie nicht möglich oder nicht empfohlen ist, kommt der Ultraschall zum Einsatz. 

    Vorsorge für Frauen mit familiärem Brustkrebs

    Für Frauen, die eine erbliche Vorbelastung haben und bei denen eine genetische Veränderung im BRCA-1- oder BRCA-2-Gen festgestellt wurde, gelten andere, besondere Empfehlungen, um Brustkrebs vorzubeugen. 

    Ab dem 25. Lebensjahr oder fünf Jahre vor dem jüngsten Erkrankungsalter innerhalb der Familie: 

    Alle sechs Monate: Tastuntersuchung und Sonografie 

    Alle zwölf Monate: Magnetresonanztomografie (MRT) 

    Ab einem Alter von 40: Mammografie alle ein oder zwei Jahre.  

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