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Frauengesundheit und Schwangerschaft
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Die verschiedenen Arten der Verhütung

Schwangerschaft

Die verschiedenen Arten der Verhütung

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    Es gibt viele verschiedene Arten der Verhütung. Die richtige Entscheidung ist individuell zu treffen.
    Es gibt viele verschiedene Arten der Verhütung. Die richtige Entscheidung ist individuell zu treffen. Foto:  Adobe Stock

    Neben dem Kondom oder der Pille gibt noch eine Vielzahl anderer Arten der Verhütung. Dabei bieten nicht alle den gleichen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Um anzugeben, wie sicher ein Verhütungsmittel ist, gibt es den sogenannten Pearl-Index. Dabei gilt: Je niedriger dieser Index, desto sicherer ist die Methode. Der Pearl-Index kann online eingesehen werden. Wichtig ist, eine Methode zu wählen, die zur eigenen Lebenssituation passt und die einem selbst sowie dem Sexualpartner oder der Sexualpartnerin am meisten liegen. Die verschiedenen Arten der Verhütung kann man in unterschiedliche Gruppen einteilen: Mechanische Verhütung, Hormonelle Verhütung und Chemische Verhütung.  

    Mechanische Verhütungsmittel 

    Mechanische Verhütungsmittel oder Barriere Methoden verhindern, dass die Spermien die Eizelle erreichen. Zu den Barriere Methoden zählen das Kondom, das Femidom, das Diaphragma und die Portiokappe. Allerdings sind das Kondom und das Femidom die einzigen Verhütungsmittel, die auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen. Weitere mechanische Verhüttungsmittel sind die Kupferspirale und die Kupferkette. Die Spirale wird von den Gynäkolog:innen in die Gebärmutter eingebracht. Im Falle der Kupferspirale ist diese mit Kupferdraht umwickelt. Über die Abgabe der Kupferionen verändert sich das Milieu innerhalb der Gebärmutter, was die Einnistung der Eizelle verhindert. Die Kupferspirale muss nach etwa 5 Jahren gewechselt werden. Die Kupferkette funktioniert gleich wie die Spirale, bei ihr wurden aber weniger Nebenwirkungen festgestellt.  

    Arten der hormonellen Verhütung 

    Bei dieser Art der Verhütung verhindern zugeführte Hormone den Eisprung und die Einnistung der Eizelle. Hormonelle Verhütungsmittel enthalten künstlich hergestellte Hormone, die in ihrer Wirkung mit den körpereigenen Hormonen Östrogen und Gestagen annährend identisch sind. Diese Hormone sind für die Steuerung des Monatszyklus verantwortlich. Die Auswahl an hormonellen Arten der Verhütung ist groß. Es gibt sie in unterschiedlichsten Formen und mit unterschiedlichen Wirkungszeiträumen. Gemeinsam ist allen, dass sie ausschließlich von der Frau angewendet werden. Das bekannteste und am häufigsten verwendete hormonelle Verhütungsmittel ist die Pille, meist in Form einer Mikropille, einem niedrig dosierten Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparat. Ebenfalls oral, also in Tablettenform, wird die Minipille und Gestagen Pille eingenommen. Beides sind reine Gestagen-Präparate.

    Weitere Arten der hormonellen Verhütung sind der Vaginalring, das Verhütungspflaster, Verhütungsstäbchen die Drei-Monats-Spritze und die Hormonspirale. Die Hormonspirale wird wie die Kupferspirale in die Gebärmutter eingesetzt, gibt aber keine Kupferionen, sondern Hormone ab und verhindert so die Einnistung der Eizelle.  

    Die „Pille danach" ist eine hormonelle Methode der Notfallverhütung. Sie kann bei zeitnaher Einnahme eine Schwangerschaft zu einem hohen Prozentsatz verhindern. Die "Pille danach" zählt nicht im eigentlichen Sinne zu den Verhütungsmitteln und sollte entsprechend so auch nicht eingesetzt werden. 

    Chemische Verhütungsmittel 

    Chemische Verhütungsmittel enthalten Substanzen, welche die Spermien abtöten oder ihre Fortbewegung verhindern. Erhältlich sind Mittel in Form von Cremes, Gels, Scheidenzäpfchen, Vaginalfilm und Schaum. Sie werden circa zehn Minuten vor dem Geschlechtsverkehr vaginal eingebracht. Allein angewendet, ist ihre Zuverlässigkeit sehr gering (Pearl-Index 3–21), sodass sie immer mit einem Diaphragma oder einer Portiokappe kombiniert werden sollten. 

    Sterilisation 

    Die Sterilisation ist eine endgültige Verhütungsmethode. Dabei werden bei der Frau in einem operativen Eingriff die Eileiter, beim Mann die Samenleiter durchtrennt. Eine Sterilisation kann in der Regel nicht mehr rückgängig gemacht werden. Deswegen sollte dieser Vorgang nur durchgeführt werden, wenn die Familienplanung sicher abgeschlossen ist. 

    Nicht zu jedem passt jede Art der Verhütung 

    Jede der verschiedenen Verhütungsmethoden für Frauen hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Und nicht jede Methode kommt für jede Person infrage. Über die passende Verhütungsmethode nachzudenken ist also unbedingt notwendig. Wichtig ist hierbei, die Vor- und Nachteile individuell abzuwägen und auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, informiert sich deshalb bei den Gynäkolog:innen und lässt sich individuell beraten.  

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