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Intimhygiene bei Frauen – Was hilft wirklich?

Hygiene

Intimhygiene bei Frauen – Was hilft wirklich?

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    Intimhygiene zählt noch immer zu den Tabu-Themen, dabei ist die richtige Reinigung entscheidend, für eine gesunde Scheidenflora.
    Intimhygiene zählt noch immer zu den Tabu-Themen, dabei ist die richtige Reinigung entscheidend, für eine gesunde Scheidenflora. Foto: Pixel-Shot, stock.adobe.com

    Es gibt unzählige Theorien und Mythen, wenn es um die Hygiene des Intimbereichs einer Frau geht. Regelmäßig mit Seife oder reicht Wasser allein aus? Gelten Haare als unhygienisch? Was genau die richtige Lösung sein soll, bleibt fraglich. Schließlich wird man von Optionen im Sortiment nahezu erschlagen. Neben Intimwaschlotionen, -cremes, -deos und -tüchern gibt es auch Spezialduschen mit denen Frauen ihren Intimbereich „sauber” halten können. Es gilt jedoch: Weniger ist mehr. Außergewöhnliche Hygieneoptionen, die oft einen besonderen Geruch versprechen, können eventuell sogar kontraproduktiv für die Vagialflora sein und schneller zu Bakterien oder Pilzen führen. 

    Wasser reicht für die Intimhygiene völlig aus! 

    In einer gesunden Scheide sammeln sich Milchsäurebakterien, die sie vor schädlichen Bakterien und Pilzen schützen. Um eine natürliche Abwehr zu gewährleisten, muss der pH-Wert im sauren Milieu bei 4,5 liegen. Durch den Einsatz von Seifen und Cremes kann der pH-Wert negativ beeinflusst werden. Es reicht also völlig aus, die äußeren und inneren Schamlippen sowie den Scheidenvorhof regelmäßig mit Wasser zu reinigen. Ein unangenehmer Gerich entsteht erst durch einen eventuellen Bakterienbefall oder Ablagerungen zwischen den Hautfalten. Vorsicht sollte deshalb auch bei Schaumbädern geboten sein. Nach dem Baden wird empfohlen, die Scheide gründlich auszuspülen, um den pH-Wert nicht zu gefährden.  

    Darmbakterien vermeiden 

    Frauen und Männer sollten sich gleichermaßen mit Analhygiene beschäftigen. Hier ist es ausreichend, die Analregion oberflächlich mit einem Wasserstrahl und der Hand zu reinigen. Wird lieber ein Waschlappen zur Hilfe genommen, sollte dieser möglichst stetig gewechselt werden und keine raue Oberfläche vorweisen. Nach einem Toilettengang sollte stehts von vorne nach hinten gewischt werden. Dies gilt besonders für Frauen, da andernfalls Darmbakterien in die Scheide geraten können oder ein Harnwegsinfekt drohen kann.  

    Welche Unterwäsche ist die Richtige? 

    Dass die Unterwäsche regelmäßig gewechselt werden sollte, ist sicher nichts neues. Auch hier gibt es jedoch einige Details, die beachtet werden sollten. Grundlegend ist es wichtig, dass trotz Unterwäsche und Kleidung genug Luft an die Scheide kommt. Hierfür sind die richtigen atmungsaktiven Stoffe wie Baumwolle essenziell. Außerdem ist die Form ein ausschlagendes Kriterium. Tangas können den Anal- und Intimbereich reizen, weswegen auf das regelmäßige Tragen dieser Unterwäsche verzichtet werden sollte. 

    Intimhygiene und Haare – geht das? 

    Das Thema Haare regt in der Gesellschaft förmlich Diskussionen an. Fakt ist jedoch, Körperbehaarung ist ein wichtiger Bestandteil des Körpers und hat immer eine Daseinsberechtigung. Im Intimbereich bieten sie einen Schutz, um die empfindliche Haut vor Reizungen zu bewahren. Außerdem können Haare übrige Feuchtigkeit absorbieren, denn eine feuchte Scheide ist ein passender Ort für die Entwicklung von Krankheitserregern und das Wachstum von Pilzen. Final kann also festgehalten werden: Mit der richtigen Intimhygiene sind Haare nicht alles andere als unhygienisch. 

    Das Wichtigste, was für die Intimhygiene jedoch mitgenommen werden sollte: Eine Vagina reinigt sich selbst. Um sie dabei bestmöglich zu unterstützen, können folgende Schritte unternommen werden:  

    • Für die Intimpflege nutzen Frauen bestenfalls warmes Wasser sowie die Hand oder einen weichen Waschlappen, der regelmäßig gewechselt und heiß gereinigt werden sollte. 
    • Vermeidet einen direkten Kontakt mit Feuchttüchern oder parfümierten Produkten, denn diese bringen die Scheidenflora ins Ungleichgewicht. 
    • Achtet auf das Handtuch, mit dem ihr sich nach dem Duschen trocknet. Auch hier könnten sich Produkte verbergen, die die Scheidenflora reizen können. 

    Wer jedoch nicht auf ein Reinigungsprodukt für den Intimbereich verzichten möchten, sollte sich vorher in einer dermatologischen, gynäkologischen oder urologischen Praxis zu geeigneten Produkten beraten lassen und unbedingt auf pH-neutrale, unparfümierte, seifen- und alkoholfreie Produkte achten. 

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