Morbus Addison, auch bekannt als Nebenniereninsuffizienz, ist eine seltene und unheilbare Erkrankung, bei der die Nebennieren nicht ausreichend Hormone produzieren. Obwohl die Krankheit lebensbedrohliche Folgen haben kann, ist sie mit der richtigen Behandlung gut kontrollierbar. Dieser Artikel zeigt, was eine Nebenniereninsuffizienz ausmacht und beleuchtet die Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten der Erkrankung.
Was ist Morbus Addison?
Morbus Addison, benannt nach dem englischen Arzt Thomas Addison, ist eine chronische Erkrankung der Nebennierenrinde. Die Nebennieren sind kleine Organe, die sich oberhalb der Nieren befinden und aus zwei Hauptteilen bestehen: der Nebennierenrinde und dem Nebennierenmark. Die Nebennierenrinde ist hierbei laut MSD Manual besonders entscheidend, da sie mehrere essenzielle Hormone produziert, darunter Glukokortikoide wie Cortisol, Mineralkortikoide wie Aldosteron und Androgene. Wenn die Nebennierenrinde geschwächt ist oder gar ausfällt, kann der Körper nicht mehr genug dieser Hormone produzieren. Dies kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen.
Laut dem Universitätsspital Zürich unterscheidet man zwischen zwei Hauptarten der Nebenniereninsuffizienz:
- Primäre Nebenniereninsuffizienz: Bei der primären Nebenniereninsuffizienz ist die Nebennierenrinde selbst geschädigt, was dazu führt, dass sie nicht genügend Hormone produziert. Diese Form der Erkrankung kann durch verschiedene Ursachen wie Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder genetische Störungen hervorgerufen werden. Laut dem Universitätsspital Zürich betrifft die primäre Nebenniereninsuffizienz etwa 100 von einer Million Menschen.
- Sekundäre Nebenniereninsuffizienz: Die sekundäre Nebenniereninsuffizienz tritt auf, wenn die Störung von der Hypophyse oder dem Hypothalamus ausgeht. Bei einer Fehlfunktion dieser beiden Strukturen wird die Produktion von Hormonen durch die Nebennierenrinde verringert, was zu einem ähnlichen Hormonmangel wie bei der primären Insuffizienz führt. Im Unterschied zur primären Form ist jedoch die Nebennierenrinde selbst nicht direkt betroffen. Die sekundäre Form tritt häufiger auf und betrifft etwa 300 von einer Million Menschen.
Insbesondere Menschen in jungen bis mittleren Alter erkranken laut dem Deutschen Ärzteblatt an Morbus Addison. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer, was möglicherweise mit unterschiedlichen hormonellen Einflüssen und einer höheren Häufigkeit autoimmuner Erkrankungen bei Frauen zusammenhängt. Doch wie macht sich die Erkrankung bemerkbar?
Typische Symptome einer Nebennierenschwäche
Die Symptome einer Nebenniereninsuffizienz können sich langsam und unbestimmt entwickeln, sodass die Erkrankung zunächst schwer zu erkennen ist. Ohne rechtzeitige Behandlung können diese Symptome jedoch lebensbedrohlich werden. Das MSD Manual, wie auch das Universitätsspital Zürich nennt folgende erste Anzeichen, die auf eine Nebenniereninsuffizienz hinweisen können:
- Dunkle Hautverfärbungen: Diese sehen aus wie Bräunungen durch Sonnenstrahlung, sind jedoch oft an Körperstellen sichtbar, die nicht der Sonne ausgesetzt sind. Laut MSD Manual treten diese Hautveränderungen in der Regel nur bei Menschen mit primärer Nebenniereninsuffizienz auf.
- Unterzuckerung und Nervosität: Diese Symptome treten laut MSD Manual insbesondere bei Kindern auf und können von Heißhunger auf salzige Lebensmittel begleitet werden.
Weitere typische Symptome:
- Schwäche und Müdigkeit
- Atemstörungen
- Niedriger Blutdruck
- Gewichts- und Appetitverlust
- Muskelschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
Wie wird eine Nebenniereninsuffizienz behandelt?
Wird eine Nebennierenschwäche vermutet, sollte laut Universitätsspital Zürich umgehend ein Arzt aufgesucht werden. In erster Linie hilft der Gang zum Hausarzt, der eine Überweisung zu einem Endokrinologen ausstellen kann. Zur Diagnose wird ein Bluttest durchgeführt, um die Natrium- und Kaliumwerte zu überprüfen sowie den Cortisol- und ACTH-Spiegel zu messen. Diese Tests helfen dabei, die Funktion der Nebennieren zu beurteilen.
Besteht eine Nebenniereninsuffizienz, kann in der Regel mit Corticosteroiden, insbesondere Hydrocortison, Abhilfe geschaffen werden. Wird die Nebenniereninsuffizienz jedoch nicht behandelt, kann dies zu einer sogenannten Nebennierenkrise führen, die sich durch lähmende Müdigkeit, einen sehr niedrigen Blutdruck und starke Bauchkrämpfe äußern kann. Laut MSD Manual kann eine unbehandelte Nebennierenkrise tödlich enden, weshalb eine sofortige Behandlung unerlässlich ist.
Übrigens: Ein Gleichgewicht der Hormone kann auch durch die Ernährung beeinflusst werden und Krankheiten wie PCOS oder Diabetes vermindern.
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