Ab dem 65. Lebensjahr sind Frauen genauso häufig wie Männer von Bluthochdruck betroffen. Das Herz-Kreislauf-System funktioniert zwar bei beiden Geschlechtern gleich, jedoch zeigen sich biologische Unterschiede beim Bluthochdruck. So sind Frauen unter 50 deutlich seltener von hohem Blutdruck betroffen als Männer. Der Bluthochdruck bei Frauen kommt meistens erst nach den Wechseljahren. Nach der Menopause verdoppelt sich sogar das Risiko für den Bluthochdruck, der in Fachsprache auch Hypertonie genannt wird.
Wie kommt es zu Bluthochdruck bei Frauen?
Ursache für den Bluthochdruck ist das weibliche Geschlechtshormon Östrogen, welches der Körper nach den Wechseljahren weniger produziert. Östrogen wirkt blutdrucksenkend und verhindert Umbauprozesse in den Gefäßen. Auf diese Weise schützt das Hormon den Körper vor gefährlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die blutdrucksenkende Wirkung nimmt nach den Wechseljahren jedoch immer mehr ab, während die Produktion des Testosteron-Hormons ansteigt. Dadurch kann sich bei Frauen auch vermehrt Bauchfett bilden. Das Bauchfett nach den Wechseljahren ist besonders gefährlich, da es selbst Hormone produziert, welche den Appetit anregen und den Blutdruck steigen lassen.
Bluthochdruck bei Frauen verhindern
Der Bluthochdruck und seine Symptome sind auch bei Frauen eine stille Gefahr. Denn oftmals verursacht er zunächst keine Beschwerden, weshalb viele Menschen nichts ihrer Erkrankung mitbekommen. Wird der hohe Blutdruck nicht behandelt, kann es jedoch zu schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen. Um den Bluthochdruck zu verhindern, sollten Frauen daher ab dem 45. Lebensjahr die Blutdruckwerte alle sechs Monate überprüfen lassen. Wichtig ist außerdem auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten, körperlich aktiv zu sein und ein normales Körpergewicht anzustreben. Auch Alkohol und Zigaretten erhöhen das Risiko für die Erkrankung.
Risiko Schwangerschaft
Manche Frauen entwickeln während ihrer Schwangerschaft hohe Blutdruckwerte. Diese können zu Wachstumsstörungen beim Kind, einer Frühgeburt, Schlaganfall oder Organversagen führen. Von Bluthochdruck betroffen sind meist Erstgebärende, Vielgebärende und Frauen mit Vorerkrankungen wie Diabetes und Nierenerkrankungen. Damit es während der Schwangerschaft nicht zu Komplikationen kommt, sollte der Blutdruck regelmäßig von Ärzt:innen kontrolliert werden. Je nach Höhe kann der Blutdruck auch mit Tabletten gesenkt werden.
Bluthochdruck durch die Pille
Die Einnahme der Anti-Baby-Pille kann in manchen Fällen zu Bluthochdruckführen. Daher sollten Frauen ihren Blutdruck vor der ersten Einnahme und während der Einnahme regelmäßig kontrollieren. So steigt das Risiko für Bluthochdruck bei Präparaten, die eine Kombination der Hormone Östrogen und Progesteron erhalten, oder bei Frauen mit Übergewicht. Auf die Einnahme des Verhütungsmittels sollten Frauen, die einen vorbestehenden Bluthochdruck haben, rauchen oder übergewichtet sind, lieber verzichten.