Die Wechseljahre oder auch das Klimakterium bedeutet, dass die Eierstöcke im weiblichen Körper nach und nach ihre Hormonproduktion einstellen und die Fruchtbarkeit endet. Meist geht das über einen Zeitraum von zehn Jahren.
Diesen teilt die Medizin in drei Phasen: Prä-, Peri- und Postmenopause. So wie auch der Beginn der Wechseljahre, so verschieden sind auch die Dauer dieser einzelnen Abschnitte. Sie unterscheiden sich von Frau zu Frau.
Was passiert während der Wechseljahre im Körper der Frau?
Zu Anfang geht die Produktion von Östrogenen und Gestagenen (Gelbkörperhormon) in den Eierstöcken zurück. Das führt dazu, dass der hormonelle Regelkreis zwischen der Hirnanhangdrüse und den Eierstöcken aus der Balance gerät und nicht mehr jeden Monat eine reife Eizelle produziert wird.
Deshalb sind erste Anzeichen der Wechseljahre unregelmäßige Monatszyklen. Die Blutungen werden stärker oder schwächer, die Abstände dazwischen kleiner oder größer. Dies merken allerdings nur die Frauen, die keine hormonelle Verhütung durch die Pille oder die Hormonspirale anwenden, denn diese regeln den Monatszyklus.
Diese Frühphase der Wechseljahre wird als Prämenopause bezeichnet. An sie schließt sich die Perimenopause. Jetzt wird die Produktion von Östrogenen massiv reduziert und die Produktion des Gestagens ganz eingestellt. Irgendwann, meist um das 51. Lebensjahr herum, gibt es dann gar keine Regelblutung mehr, die Menopause hat begonnen. Geht das ein Jahr lang so, haben die Eierstöcke ihre Funktion eingestellt. Man nennt das dann die Postmenopause, sie geht meist bis zum 65. Lebensjahr.
Der weibliche Körper produziert jetzt so gut wie keine Östrogene mehr, weiterhin aber geringe Mengen männlicher Hormone, die deshalb relativ mehr werden.
Wann finden die Wechseljahre statt?
Wechseljahre beginnen normalerweise nach dem 40.sten Lebensjahr, sie können aber auch erst mit Mitte 50 einsetzen. Normalerweise haben die meisten Frauen die Wechseljahre aber mit Ende 50 hinter sich. Beginnt das Klimakterium vor dem 40. Lebensjahr, wird es als vorzeitig bezeichnet. Das ist bei bis zu vier Prozent aller Frauen so.
Vorzeitige Wechseljahre können natürliche Ursachen haben, zum Beispiel genetisch bedingt sein oder durch Autoimmunerkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis), rheumatoide Arthritis, Typ I Diabetes, Multiple Sklerose, Morbus Crohn und autoimmune Schilddrüsenerkrankungen (Morbus Basedow und Hashimoto-Thyreoiditis) verursacht werden. Manchmal sind sie auch auf medizinische Eingriffe wie Chemotherapien oder die Entfernung der Eierstöcke zurückzuführen.
Besteht noch ein Kinderwunsch können vorzeitige Wechseljahre für die betroffenen Frauen sehr belastend sein.