Eine Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit: Ein kleines Wesen wächst heran, und der Körper der schwangeren Person vollbringt Höchstleistung. Ein generelles Sprichwort besagt: Wenn es der Mutter gut geht, geht es auch dem Kind gut. Doch was, wenn die Einnahme von Medikamenten notwendig ist, um die Gesundheit der Schwangeren während dieses Zustandes zu gewährleisten?
Oft unterscheiden sich die Regeln für die Medikamenteneinnahme von Schwangeren und Nicht-Schwangeren, und der Gebrauch von Arzneimitteln ist häufig von Unsicherheit begleitet. Das Zentrum für Embryonaltoxikologie der Charité Berlin klärt auf – mit seiner Website embryotox.de .
Medikamente in der Schwangerschaft: Was ist erlaubt?
Zu Medikamenten in der Schwangerschaft und Stillzeit fehlen oft die Informationen – zu wenig Testungen finden statt, um Schwangere nicht zu gefährden. Dementsprechend entsteht ein Informationsvakuum, denn die Daten sind veraltet oder treffen nicht zu. Gezwungenermaßen werden Arzneimittel dann „off label“ verschrieben: Das heißt, sie sind nicht offiziell für den Gebrauch in der Schwangerschaft zugelassen, weil nicht genügend Daten vorliegen. Dennoch zuverlässig über Medikamente zu informieren und auch auf lange Sicht diese Lücken zu füllen, ist die Aufgabe von Embryotox.
Was ist Embryotox?
Embryotox ist ein umfassendes Informationsportal, das von ausgebildetem medizinischem Personal der Berliner Universitätsklinik Charité bespielt wird. Zum Team zählen Ärzt:innen, Apotheker:innen und weitere wissenschaftliche Mitarbeiter:innen. Seit 1988 besteht der Dienst des Instituts darin, unabhängig zuverlässige Informationen über die Verträglichkeit von Medikamenten in der Schwangerschaft und Stillzeit zur Verfügung zu stellen.
Aktuell befinden sich Informationen zu über 400 Medikamenten auf dem Portal. Die Mitarbeiter:innen von Embryotox halten die jeweiligen Seiten mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auf dem Laufenden – und diese können sich unter Umständen von den Packungsbeilagen und der Roten Liste (dem Arzneimittelverzeichnis für Fachkreise) unterscheiden. Auch über Erkrankungen im Zusammenhang mit der Schwangerschaft wird aufgeklärt.
Wie kann ich sehen, welche Medikamente für die Schwangerschaft geeignet sind?
Auf Embryotox können Medikamente und Wirkstoffe mithilfe einer Suchmaske nachgeschlagen werden, woraufhin sich die jeweilige Seite darüber öffnet. Dort befinden sich umfangreiche Informationen und neueste Studienergebnisse zur Einnahme des jeweiligen Medikaments während der Schwangerschaft. Ebenso ist jedem Arzneimittel eine Ampelfarbe zugeordnet: ist die Ampel rot, verfügt das Medikament über eine hohe Fetotoxizität (also über mögliche Schäden für das Ungeborene), bei grün über ein eher niedriges Risiko. Ist die Ampel grau, können unzureichende Erfahrungen oder Studien vorliegen. Eine individuelle Beratung ist dennoch in jedem Fall erforderlich.
Über Medikamente hinaus: weitere Schwerpunkte von Embryotox
Neben der Information über den Gebrauch von Medikamenten in der Schwangerschaft ist die Beratung ein weiterer Schwerpunkt von Embryotox. Per Fragebogen und Hotline können sich Schwangere und Stillende kostenlos persönlich beraten lassen. Außerdem ist es möglich, einen Erfahrungsbericht im Bezug auf Medikamente oder Erkrankungen in der Schwangerschaft auszufüllen und so zukünftigen werdenden Eltern zu helfen sowie Informationslücken zu schließen.
Auch wenn Embryotox von einem professionellen Team verwaltet wird, gilt: Die eigene Recherche und Beratung aus der Ferne ist kein vollständiger Ersatz für einen Arzt- oder Hebammenbesuch! Ein persönlicher Termin ist deshalb zu empfehlen.