Schwangeren wird gerade in den ersten Wochen vieles erzählt, was zu Verunsicherungen führen kann. Man soll das nicht essen und auf jenes achten und auch beim Sport ist Vorsicht geboten, oder? Nur bedingt, denn gerade Sport kann in der Schwangerschaft dabei helfen, Beschwerden zu lindern beziehungsweise sogar vorbeugend wirken.
Walken, Schwimmen oder Yoga: Regelmäßige Bewegung in der Schwangerschaft tut nicht nur der werdenden Mutter, sondern auch dem Baby im Bauch gut. Dabei ist natürlich zu beachten, dass davon auszugehen ist, dass die Schwangerschaft gesund verläuft. Wer Zweifel hat, kann auch mit seinem Frauenarzt Rücksprache halten.
Was bringt Sport in der Schwangerschaft?
Wer gesund ist, kann auch in der Schwangerschaft weiter sportlich aktiv bleiben. Gerade für Rückenschmerzen oder Kreislauf-Probleme kann Bewegung vorbeugend wirken. Aber auch bei Schwangerschaftsübelkeit kann Sport eine Linderung verursachen.
Werdende Mütter, die dreimal pro Woche mindestens eine halbe Stunde Sport treiben, haben seltener mit Bluthochdruck zu kämpfen und auch die Gefahr auf Schwangerschaftsdiabetes sinkt. Die Deutsche Sporthochschule Köln berichtet anhand neuester Studien, dass Schwangere sogar siebenmal pro Woche rund 60 Minuten trainieren können. Dabei ist zu beachten, dass man auf seinen Körper hört, Pausen einplant und sich nicht überanstrengt. Schwangere sollten sich während des Trainings noch unterhalten können, um eine Überanstrengung zu vermeiden.
Übrigens muss es nicht immer ein Training sein. Auch Bewegung im Alltag hilft dabei, fit zu bleiben. Dazu zählen zum Beispiel:
- Statt des Aufzugs lieber auch mal die Treppen nehmen
- Öfter mal zu Fuß gehen
- Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren
- Wer lange sitzt, sollte immer wieder aufstehen und kleine Bewegungen einplanen
Können vorzeitige Wehen durch Sport ausgelöst werden?
Studien beweisen, dass Sport in der Schwangerschaft kein Risiko für frühzeitige Wehen ist. Bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft kann Sport sogar das Risiko auf eine Frühgeburt senken.
Wenn sich die werdende Mutter fit fühlt, kann sogar bis zum Schluss weiter trainiert werden. Solange man es nicht übertreibt oder gesundheitliche Gründe dagegensprechen, kann man weiter aktiv bleiben.
Wann ist Sport während der Schwangerschaft riskant?
Sport ist so lange gut, wie er sich gut anfühlt. Ist jedoch bereits im Vorfeld bekannt, dass man eine Risikoschwangerschaft hat, müssen Aktivitäten mit dem behandelnden (Frauen)arzt abgesprochen werden. Mögliche Faktoren können gegen Sport in der Schwangerschaft sprechen:
- Es liegt eine Herzerkrankung vor.
- Es wurde bereits eine Fehlgeburt erlitten.
- Es herrschen Infektionserkrankungen vor.
- Es besteht eine Mehrlingschwangerschaft.
- Es bestehen bereits Vorwehen.
Sollte einer der Punkte zutreffen, ist es wichtig, sich vorab ärztlichen Rat einzuholen.
Welche Sportarten eignen sich für die Schwangerschaft?
Sind alle gesundheitlichen Risiken ausgeschlossen, kann man sich Gedanken machen, welche Sportart in der Schwangerschaft besonders guttut. Gerade Aktivitäten, die große Muskelgruppen ansprechen und auf sanfte Weise stärken, sind empfohlen. Folgende Sportarten eigenen sich besonders gut:
- Pilates
- Yoga
- Schwimmen
- Gymnastik
- Low-Impact-Workouts
- Walken
- Radfahren
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Gerade Aqua-Schwangerschaftsgymnastik wird von vielen werdenden Müttern als besonders angenehm empfunden. Im Wasser fühlt man sich einerseits leichter und auch die Bänder und Gelenke werden geschont.
Auf folgende Punkte sollte man beim Training achten:
Herzfrequenz: Diese sollte nicht höher als 60 bis 70 Prozent des Maximus liegen.
Puls: Dieser sollte nicht den Wert von 140 bis 150 überschreiten.
Atmung: Ein angemessenes Tempo, sodass man sich noch unterhalten kann, unbedingt einhalten.
Begleitung: Lieber immer gemeinsam mit jemand anderem trainieren. So ist gewährleistet, dass bei Kreislaufproblemen Hilfe vor Ort ist.
Welche Sportarten sollte man in der Schwangerschaft meiden?
Neben empfohlenen Sportarten gibt es auch welche, die nicht für die Schwangerschaft geeignet sind. Dazu zählen:
- Kontaktsportarten
- Mannschaftssportarten
- Kampfsportarten
Gerade Sportarten, bei denen ein hohes Risiko für Stürze, Stöße oder Schläge besteht, sollten in der Schwangerschaft gemieden werden. Auch viele Sprünge sollten von einer werdenden Mutter nicht mehr ausgeführt werden.
Bei Krafttraining kommt es darauf an, wie sportlich die Frau vor ihrer Schwangerschaft war. Grundsätzlich kann man auch in der Schwangerschaft Gewichte heben, wie hoch dieses jedoch ausfallen, sollte mit einem Trainer, einer Trainerin und dem Arzt oder der Ärztin besprochen werden. Hier sollte man tendenziell eher zu leichteren Gewichten greifen und die Übung öfter wiederholen.