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Frauengesundheit und Schwangerschaft
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Yogalehrerin erklärt: Das ist beim Schwangerschaftsyoga erlaubt

Yoga für Schwangere

Yogalehrerin erklärt: Das ist beim Schwangerschaftsyoga erlaubt

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    Yogalehrerin erklärt: Das ist beim Schwangerschaftsyoga erlaubt
    Yogalehrerin erklärt: Das ist beim Schwangerschaftsyoga erlaubt Foto: Karanov images

    Yoga ist während der Schwangerschaft sehr beliebt. Doch was ist dabei zu beachten und wann sollten Schwangere mit dem Yoga beginnen? Melanie Güldenring ist Yogalehrerin und bietet seit 2008 Yoga-Kurse für Schwangere in der Hebammenpraxis Zollernstraße in Augsburg an. Sie klärt über die Besonderheiten von Schwangerenyoga auf.

    Wann ist es sinnvoll, mit dem Schwangerenyoga zu beginnen?

    „Schwangere dürfen ab der ersten Woche bei mir Yoga machen“, erklärt Güldenring. Ihr Kurs sei darauf ausgelegt, dass man während der ganzen Schwangerschaft daran teilnehmen kann. „Am Anfang der Schwangerschaft ist der Kurs noch sehr sanft, gegen Ende wird es dann anstrengender“, schmunzelt die Yogalehrerin. „Aber ich sage dann Übungsvarianten an, je nachdem in welchem Stadium die Frauen gerade sind.“

    Auch wer noch nie zuvor Yoga gemacht hat, kann mit dem Schwangerenyoga beginnen. „Ich habe viele Frauen, die ihre erste Yogastunde bei mir haben“, erzählt Güldenring. Sie hält das Yoga während der Schwangerschaft wegen des sanften Stils für eine schöne Möglichkeit, mit den Übungen zu beginnen. „Deswegen gibt es auch so viele Menschen, die gerne dabeibleiben“, freut sich die Expertin.

    Warum sollten Schwangere Yoga machen?

    • Entspannung für Mutter und Kind: „Zum einen werden beim Yoga Atemübungen erlernt, die die Entspannung fördern. Wenn die Mutter entspannt ist, strahlt sie das auch auf das Kind aus“, betont Güldenring. Während des Kurses werden verschiedene Entspannungstechniken angeboten, sodass jede Schwangere am Ende eine Technik hat, mit der sie gut arbeiten kann.
    • Längere Beweglichkeit: Wenn man früh mit Yoga beginne, bleibe man während der Schwangerschaft sehr lange beweglich, nennt die Yogalehrerin einen weiteren Vorteil.
    • Schmerz während der Geburt reduzieren: Yoga hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Schwangerschaft. „Man erlernt während des Yoga-Kurses in der Schwangerschaft schmerzreduzierende Atemübungen. Die kann man auch unter der Geburt anwenden“, erklärt Güldenring.  
    • Weniger Rückenschmerzen und Ischias-Beschwerden: Die wachsende Gebärmutter beansprucht den Rücken sehr stark, was Schmerzen nicht nur im unteren Bereich, sondern über den ganzen Rücken und im Nacken verursacht. Viele Schwangere leiden daher unter Rückenschmerzen und Ischias-Beschwerden. Im Schwangerenyoga werden dafür spezielle Übungen angewandt.

    Bitte nicht machen! – Das ist beim Schwangerschaftsyoga verboten

    Natürlich gibt es beim Yoga für Schwangere einiges zu beachten. Es gibt Übungen aus dem klassischen Yoga, die während der Schwangerschaft nicht zu empfehlen sind. Güldenring nennt da beispielsweise akrobatische Übungen wie Handstand oder Kopfstand. „Das liegt vor allem an der Sturzgefahr und nicht daran, dass es dem Baby schaden könnte. Aus dem gleichen Grund sollten Schwangere beispielsweise auch nicht Ski fahren“, so die Yogalehrerin. „Auf keinen Fall darf man während der Schwangerschaft die Bauchmuskeln trainieren“, betont Güldenring. „Das liegt daran, dass der Bauch Platz zum Wachsen braucht“, erklärt sie weiter.

    Allgemein ist Schwangerenyoga eher sanft aufgebaut, es soll dem Körper Energie geben. „Bei mir im Kurs gibt es fließende Bewegungen und die Übungen werden nicht lange statisch gehalten“, erzählt die Yogalehrerin. Das soll das Verletzungsrisiko vermindern. „Denn in der Schwangerschaft bereiten Hormone den Körper auf die Geburt vor, weshalb er weicher ist und man sich leichter zerren kann“, berichtet Güldenring. Auch Phasen, in denen wie im klassischen Yoga der Atem angehalten wird, gebe es nicht: „Im Schwangerschaftsyoga wird der Atem nie angehalten.“

    Yoga auch bei leichten Beschwerden in der Schwangerschaft

    Menschen, die während der Schwangerschaft liegen müssen, dürfen natürlich kein Yoga üben. „Doch bei leichten Beschwerden können viele trotzdem Yoga machen“, betont die Yoga-Lehrerin. Mit ihrer langjährigen Erfahrung, durch Fortbildungen und in Rücksprache mit den Hebammen in der Hebammenpraxis kann Güldenring auf jede Schwangere speziell eingehen.

    „Wenn es beispielsweise ein Problem mit frühzeitigen Wehen gibt, führen wir vorher ein tieferes Gespräch und entscheiden eventuell auch in Rücksprache mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt, ob etwas gegen einen Yogakurs spricht“, erklärt sie. Für manche Übungen sagt Güldenring dann in ihren Kursen Alternativen an, sodass auch Beschwerden nicht am Yoga üben hindern.

    Hier finden Sie mehr Informationen, welche Sportarten sich für die Schwangerschaft eignen. 

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