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Das sind die fünf Säulen der traditionellen chinesischen Medizin

Medizin

Das sind die fünf Säulen der traditionellen chinesischen Medizin

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    In diesem Artikel informieren wir über traditionelle chinesische Medizin.
    In diesem Artikel informieren wir über traditionelle chinesische Medizin. Foto: onlyyouqj, adobe.stock.com

    Grundlagen der traditionellen chinesischen Medizin bilden das Qi, Yin und Yang. Dabei geht die TCM davon aus, dass das Qi – die sogenannte Lebenskraft – den Körper durchströmt. Außerdem steht sie ebenfalls für die Lebensenergie, die nach altchinesischer Auffassung das gesamte Universum auf Energiebahnen durchfließt. Yin und Yang hingegen symbolisieren das Gleichgewicht von zwei Gegensätzen, die in allem und jedem innewohnen.

    Laut der TCM ist Krankheit die Folge davon, dass das Qi nicht ungestört durch den menschlichen Körper fließen kann und Yin und Yang aus dem Gleichgewicht geraten sind. Ist dieses wiederhergestellt, ist der Mensch nach Auffassung der TCM gesund.

    Der Ursprung der traditionellen chinesischen Medizin

    Die Ursprünge der traditionellen chinesischen Medizin reichen über mehr als dreitausend Jahre zurück. Nach kulturellen, philosophischen und erkenntnistheoretischen Prinzipien des alten Chinas entstand ein Medizinsystem, das eine eigene Auffassung von Gesundheit und Erkrankung entwickelte. Während der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 22 n. Chr.) begann die Blütezeit der chinesischen Medizin. Die altchinesische Medizin reicht von Ahnen- über Dämonenmedizin und religiöser Medizin bis hin zu naturkundlicher Medizin.

    Der heutige Begriff der traditionellen chinesischen Medizin entstand etwa zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Westen wurde der TCM-Begriff sogar erst in den 1950er-Jahren geprägt, da es unter Mao Zedong und der Gründung der Volksrepublik China zu einer Renaissance der TCM kam.

    Die fünf Säulen

    Die traditionelle chinesische Medizin basiert auf fünf Säulen: Akupunktur, Bewegungstherapie, Massagen, Arzneimitteltherapie und Diätetik. Für die Therapieansätze werden nicht nur Pflanzenarten verwendet, sondern auch rund 750 verschiedene Tierarten, die zum Teil vom Aussterben bedroht sind, wie beispielsweise der Tiger. Die fünf Behandlungsverfahren sollen einzeln oder gemeinsam dafür eingesetzt werden, die Blockaden der Lebenskraft und der Ungleichgewichte aufzuspüren und zu beseitigen. Die Behandlung erfolgt dabei immer ganzheitlich. Das bedeutet, dass der gesamte Körper und Geist des Menschen in die Untersuchung einbezogen werden.

    Akupunktur

    Sowohl Akupunktur als auch Moxibustion werden für eine Vielzahl an Beschwerden angewandt - darunter Schmerzen, Allergien und akute Infekte. Die bekannteste Behandlungsmethode aus der TCM beinhaltet, dass bestimmte Punkte im Körper – laut TCM gibt es 365 Akupunkturpunkte im menschlichen Körper – durch Akupunkturnadeln stimuliert werden, um das Qi zu beeinflussen. Die Akupunkturnadeln sollen nach TCM die „Störung“ aufheben, sodass das Qi ungehindert fließen kann. Bei der Moxibustion werden die Akupunkturpunkte durch brennende Kräuter erhitzt.

    Diätetik

    Die Ernährungslehre der TCM geht davon aus, dass Nahrungsmittel energetische Heilwirkungen haben. Außerdem können Patientinnen und Patienten durch die Diätetik eigenständig zu ihrer Genesung beitragen. Den Lebensmitteln werden Wirkungen zugeschrieben, die auf den Geschmacksrichtungen, dem Geruch, der Farbe, Temperatur und Konsistenz basieren. So behauptet die TCM, dass Bitteres das Herz, Saures die Leber, Scharfes die Lunge, Salziges die Nieren, Süßes die Milz sowie die Bauchspeicheldrüse stimuliert.

    Dazu ist es ebenfalls wichtig, auf die Saisonalität und die Zubereitungsart von Obst und Gemüse zu achten. Im Ofen gebackenes wirkt nach der TCM wärmender auf den Körper als gedünstetes Gemüse. Das Essen sollte in Ruhe und ohne Ablenkungen eingenommen werden.

    Tuina – Massage

    Die Tuina beschreibt eine der ältesten manuellen Therapien. Durch verschiedene Massage- und Greiftechniken werden - ähnlich wie bei der Akupunktur – Energieblockaden gelöst, sodass das Qi frei fließen kann. Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke werden während der Tuina behandelt.

    Qi Gong und Taiji – Bewegungstherapie

    Sowohl Qi Gong als auch Taiji sollen den Körper reinigen und stärken. Spezielle Bewegungsabläufe, Atem- und Koordinationsübungen erzeugen eine bewusste Verbindung zur Bewegung und Atmung sowie der geistigen Vorstellungskraft. Dadurch kann das Qi gelenkt werden. Zudem fördert die Bewegungstherapie Ruhe und Entspannung.

    Arzneitherapie

    In der chinesischen Arzneimitteltherapie (CAT) werden Patientinnen und Patienten mit Substanzen behandelt, die pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Ursprungs sind. Sie gilt in der traditionellen chinesischen Medizin als die wichtigste Therapiemethode. In der Regel handelt es sich bei der Behandlung um speziell für den Behandelnden zusammengestellte Rezepturen, die als Tee oder Arzneimittelsud aus Pflanzenteilen wie Wurzeln, Blättern und Rinden verabreicht werden. Hierfür ist eine genaue Untersuchung und Diagnose erforderlich. Zudem ist zu beachten, dass die chinesische Arzneimitteltherapie teils zu starken Nebenwirkungen führen kann. Daher sollten Blut und Organe regelmäßig kontrolliert werden.

    Problematik der traditionellen chinesischen Medizin

    Insgesamt ist die TCM darauf ausgerichtet, den Körper ganzheitlich zu behandeln. Akupunktur und Bewegungstherapie werden auch in der westlichen Medizin eingesetzt. Ebenso können Massagen schmerzlindernd sein und Muskeln entspannen. Auch die Ernährung nimmt eine signifikante Rolle in der Schulmedizin ein. Die Arzneimitteltherapie hingegen ist mit äußerster Vorsicht zu praktizieren und ausschließlich nach ärztlicher Beratung.

    Die große Nachfrage nach der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) führt dazu, dass Jäger gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tierarten jagen. Die TCM hat lange Zeit Tigerprodukte wie Knochen oder Organe verarbeitet. Noch immer werden Seepferdchen, Moschushirsche und Kragen- und Malaienbären für die Produktion der Arzneimittel eingesetzt. Viele Menschen ernten unkontrolliert Wildpflanzenarten, die in der TCM verwendet werden, was fatale Folgen für die Umwelt hat. Zudem können Arzneimittelprodukte aus zweifelhaften Quellen gefährliche Verunreinigungen enthalten.

    Die traditionelle chinesische Medizin kann keine konventionelle Behandlung der Schulmedizin ersetzen, insbesondere bei schweren Erkrankungen. Da die TCM-Kräutermedizin unter Umständen in Kombination mit Medikamenten der westlichen Schulmedizin zu unerwünschten Wechselwirkungen führt oder gar toxisch wirken kann, sollten Sie Ihren behandelnden Arzt informieren, wenn Sie TCM anwenden.

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