Wer kennt es nicht: Es ist schon schwer genug, sich in den kalten Wintermonaten in der Früh überhaupt aus dem Bett zu schälen. Nachdem der Weg ins Büro nochmal frostig ist, möchte man möglichst schnell wieder ins Warme. Auf der Arbeit angekommen, wird die Heizung aufgedreht, das Licht angemacht und die Kaffeemaschine angeschmissen. Aber Moment, funktioniert so Energie sparen im Büro? Eher weniger, jedoch ist das gar nicht so schwer. Denn ein paar Tipps und Regeln können schon viel bewirken – nicht nur in der Arbeit, sondern auch am ergonomischen Arbeitsplatz im Home-Office.
Augen auf bei der Gerätenutzung
Erst einmal sollte überprüft werden, ob alle vorhandenen Geräte im Büro oder daheim überhaupt benötigt werden. Vielleicht ist es möglich, dass Mitarbeitende gewisse Elektrogeräte gemeinsam benutzen? Das empfiehlt sich beispielsweise für einen Drucker oder Kopierer: So kann eine Menge Energie im Büro sparen. Wichtig ist ebenso, diese Maschinen nicht im Stand-by-Modus laufen zu lassen – schon gar nicht über Nacht oder am Wochenende. Am Abend ist demnach am besten den Stecker zu ziehen. Das Abschalten gilt auch für das Internet: Der Router kann über den Einsatz einer Zeitschaltuhr ausgeschaltet werden. Moderne Router verfügen des Weiteren teilweise über einen Eco-Modus, der eingesetzt werden kann, wenn die volle Reichweite gerade nicht benötigt wird.
Apropos Zeitschaltuhr: Diese funktioniert genauso bei Bildschirmschonern. Sollte man mal im Büro kurz nicht an seinem Arbeitsplatz sein, ist es effizienter, den Bildschirm auszuschalten. Oder es wird eben in der Energieverwaltung des Computers eingestellt, nach welchem Zeitraum der Bildschirm sich automatisch abstellen soll. Auch das Raumklima ist wichtig im Job: Regelmäßiges Lüften und richtiges Heizen sind dafür angesagt.
Energie sparen im Büro – aber ohne zu frieren
Jedoch tritt vom 01.09.2022 bis zum 28.03.2023 eine neue Regelung bezüglich des Gas- und Stromverbrauchs in Kraft. Diese besagt, öffentliche Gebäude bis auf wenige Ausnahmen nur noch bis 19 Grad beheizt werden dürfen. Für private Arbeitgeber gilt die Verordnung zwar nicht zwingend, jedoch dürfen nun auch Unternehmen weniger heizen – mit Konsequenzen für ihre Mitarbeiter:innen. Allerdings ist diese Verordnung nicht verbindlich, sondern dient lediglich als Richtlinie für Arbeitgeber:innen.
Die Mindestwerte der Temperatur in Arbeitsräumen richten sich nach Schwere der Arbeit und danach, ob man dabei sitzt, steht oder sich bewegt. Leichte Arbeit – die die meisten Büroarbeiten definiert – wird zum Beispiel durch ruhige Sitz- und Stehhaltung charakterisiert, wobei leichte Bewegungen mit Armen und Beinen inbegriffen sind. Dabei muss die Raumtemperatur inzwischen nur noch mindestens 19 Grad Celsius betragen, um Energie im Büro zu sparen. Für die Raumtemperatur in Pausen-, Bereitschafts-, Liege-, Sanitär-, Kantinen- und Erste-Hilfe-Räume gelten weiterhin mindestens 21 Grad Celsius.
Persönliche Grenzen ziehen
Allerdings ist nicht zu vergessen, dass jede:r Kälte und Wärme unterschiedlich empfindet. Da Raumtemperatur unser Wohlbefinden beeinflusst, muss somit Arbeit ohne ein Gesundheitsrisiko garantiert bleiben, auch wenn so Energie im Büro gespart wird. Die Arbeitgebende sind nach wie vor dazu verpflichtet, das Wohlergehen der Mitarbeitenden zu gewährleisten. Ist das nicht der Fall, sollte das Gespräch mit den Führungskräften gesucht werden. Jedoch ist es verboten, nicht ohne Weiteres mit dem Verweis auf zu niedrige Temperaturen die Arbeit zu verweigern. Dabei können arbeitsrechtliche Konsequenzen auftreten. Noch gut zu wissen: Schwangere und stillende Frauen haben zudem laut Mutterschutzgesetz Anspruch auf besonderen Schutz.
Es werde Licht!
Neben den richtigen Raumtemperaturen hilft es auch, mithilfe des Sonnenlichts künstliche Helligkeit zu reduzieren, um so Energie im Büro zu sparen. LED-Leuchten sind die effizienteste und energiesparendste Methode. Zusätzlich haben sie eine sehr lange Lebensdauer. Und zu guter Letzt: Gerade in der Büroküche oder auf den Toiletten kann viel Energie verschwendet werden. Daher sollte auf Bewegungssensoren setzen, um in diesen Bereichen im Büro Energie zu sparen. Alternativ bieten sich Zeitschaltuhren für die Beleuchtung an, sodass das Licht nach einer gewissen Weile automatisch ausgeht.