„Hackfleisch“ aus Soja, Burgerpatties aus Bohnen oder Schnitzel aus Seitan – die Auswahl an vegetarischen oder veganen Fleischalternativen im Supermarkt nimmt zu. Nachdem es für viele Fleischgerichte bereits Ersatzprodukte gibt, versuchen sich die Hersteller nun auch an Alternativen zu Fisch. Aus gutem Grund:
Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher ersetzen Fleisch durch pflanzliche Alternativen. Deutsche Unternehmen reagieren auf die steigende Nachfrage und haben die Produktion im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent erhöht. Seit dem Jahr 2019 ist sogar ein Anstieg von 62 Prozent zu verzeichnen, meldet das Statistische Bundesamt.
Immer mehr Ersatzprodukte werden in Deutschland konsumiert
Insgesamt wurden im Jahr 2021 knapp 98.000 Tonnen Fleischersatzprodukte erzeugt, während es 2020 rund 84.000 Tonnen und 2019 noch 60.000 Tonnen waren. Die Zahl der Unternehmen in diesem Bereich hat von 34 im Jahr 2019 auf 44 im Jahr 2021 zugenommen. Im gleichen Zeitraum ist der Wert pflanzlicher Fleischalternativen um 68 Prozent auf rund 458 Millionen Euro gestiegen, so die Zahlen des Statistischen Bundesamts.
Vegane Alternativen wegen Klima, Tierwohl und Gesundheit
Dennoch sind diese Summen im Vergleich zur Fleischproduktion in Deutschland verschwindend gering. So lag der Wert der hierzulande erzeugten Fleischprodukte im Jahr 2021 mit rund 35,6 Milliarden Euro 80-mal so hoch. Doch trotzdem geht der Fleischverzehr in Deutschland weiter zurück. Er hat nach Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft seit Ende der 1980er Jahre mit einem Pro-Kopf-Verzehr von 55 Kilogramm im Jahr einen Tiefstand erreicht.
Laut einer Umfrage der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft greifen Menschen neben der positiven Aspekte auf Klima, Umwelt und das Wohlbefinden der Tiere vor allem wegen der eigenen Gesundheit auf Ersatzprodukte zurück. Doch sind Ersatzprodukte wirklich gesünder als Fleisch?
Ersatzprodukte sind gesünder als Fleisch – trotzdem nur in Maßen zu empfehlen
Häufig kursiert die Meinung, dass Fleischersatzprodukte ungesund seien. Das läge an großen Mengen Zucker, Fett und Salz, die enthalten sind. Klar ist, dass vegetarische Ersatzprodukte verarbeitete Lebensmittel und frisch zubereitete Speisen in der Regel gesünder sind. Doch vergleicht man die Alternativprodukte mit Fleisch, ist der Gewinner klar.
Verarbeitetes rotes Fleisch wurde von der WHO in die Kategorie „krebserregend“ eingestuft und kann Herz- sowie Kreislaufkrankheiten begünstigen. Ersatzprodukte fördern diese gesundheitlichen Risiken nicht. Trotzdem sollten sie bei einer gesunden Ernährung ebenso wie Fleisch nicht täglich konsumiert werden und frische, vollwertige Lebensmittel nur ergänzen. (mit BZfE)
Welche Vorteile es hat, den Fleischkonsum zu reduzieren, lesen Sie hier.