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Gesunde Brennnessel? Die vielfältigen Wirkungen der Urtica

Brennnessel Gesund

Gesunde Brennnessel? Die vielfältigen Wirkungen der Urtica

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    Gesunde Brennnessel? Die vielfältigen Wirkungen der Urtica
    Gesunde Brennnessel? Die vielfältigen Wirkungen der Urtica

    Eben noch entspannt in der Sommersonne durch den Garten spaziert, im nächsten Moment ein stechender Schmerz am Bein. Wer ist schuld? Die unauffällige Brennnessel. Genauer gesagt ihre Brennhaare, die überall auf der Pflanze wachsen. Da sich in diesen Härchen Kiesel- und Ameisensäure befinden, kommt es beim Anfassen der Brennnessel auch zum unangenehmen Brennen. Denn dabei brechen die schützenden Haare ab und bohren sich gleichzeitig in die menschliche Haut. Dadurch gelangen die Säuren in die Haut und verursachen das unangenehme Brennen und Jucken. Doch bevor geklärt wird, was die gesunde Brennnessel eigentlich alles kann, ist erst einmal das Lindern des Brennens wichtig.  

    Was hilft gegen das Brennen der Brennnessel? 

    Zum Glück gibt es einige Tricks, die gegen den Schmerz der Pflanze helfen. Als erstes sollte die Stichstelle gesäubert werden:  

    • Wer mit Wasser und milder Seife das Gift auf der Haut und die abgebrochenen Härchen der Brennnessel entfernt, verhindert, dass noch mehr Säure in die Haut eindringt.  
    • Kühlen ist ebenfalls empfehlenswert: Ein feuchtes Tuch oder Eiswürfel sind dabei wirksam. Die kalte Temperatur lässt die Schwellung schneller zurückgehen und lindert das Brennen. Ebenso sind Gels mit Aloe Vera oder rezeptfreie hydrocortisonhaltige Cremes aus der Apotheke hierfür ein nützlicher Tipp. 

    Auch bei Hausmitteln lassen sich einige Dinge finden, die gegen das Brennen der Brennnessel helfen. 

    • Eine Tinktur aus Spitzwegerich gegen Juckreiz beispielsweise: Die Lösung ist auf ein Tuch aufzutragen und auf die Stichstelle zu legen.  
    • Oder man hilft sich mit Klebeband: Damit können übrige Brennnesselhärchen entfernt werden, die noch in der wunden Hautfläche haften.  

    Generell gilt jedoch: Ein Brennnesselstich ist zwar schmerzhaft, aber ungefährlich. Unangenehm wird es meist erst, wenn an der gereizten Stelle gekratzt wird. Daher: Finger weg! Denn sonst wird die Säure der Brennnessel nur weiter in die Haut gedrückt. 

    Inwieweit ist die Brennnessel gesund? 

    Wer jetzt denkt, die Brennnessel kann nichts außer brennen, liegt falsch. Denn diese Pflanze ist vielseitiger einzusetzen als man meint– und bewirkt nicht nur bei verschiedenen Beschwerden wahre Wunder. Beispielsweise ist Tee aus der Brennnessel äußerst gesund und enthält viele Vitamine und Stoffe wie Magnesium, Kalium, Eisen und Silicium. Bei einer Erkältung also einfach ein paar Brennnesseln zerkleinern und mit heißem Wasser aufgießen. Doch mit Brennnesseln ist man nicht nur gut geschützt gegen Erkältungen, sondern auch perfekt ernährt. Und zwar in Form von kalorienarmen Chips: Dafür einfach die Blätter der Pflanze in Butterschmalz frittieren, denn so verschwinden die kleinen Härchen, die für die Reizung auf der Haut sorgen. 

    Des Weiteren ist die Pflanze mit den Brennhärchen als Heilkraut bekannt. Denn ihre Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und krampflösend. Dazu hilft die gesunde Brennnessel bei Harnwegserkrankungen. Denn ihre Flavonoide, eine Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe in der Brennnessel, fördern den Harnfluss und wirken somit stark wassertreibend. Demnach ist die Brennnessel als Tee für eine Durchspülung der Harnwege geeignet. Dazu ist die Brennnessel wirksam als Vorbeugung von Nieren- und Blasensteinen. Denn durch die entwässernde Wirkung der Brennnessel können diese nachweislich vermieden werden. 

    Brennnessel im und für den Garten 

    Nicht nur im Ernährungsbereich, sondern auch im Garten lässt sich die gesunde Brennnessel nutzen. Unvergorene Brennnesselbrühe ist zum Beispiel ideal zur Schädlingsbekämpfung auf den Pflanzen. Dafür einfach ein Kilogramm der oberen Pflanzenteile der Urtica in fünf Liter Wasser geben. Die Mischung einen Tag abgedeckt stehen lassen, die Brennnesselteile danach herausnehmen und die betroffenen Pflanzen zwei Wochen lang täglich mit der Brühe besprühen. Das hilft gegen Schildläuse, Blattläuse und Spinnmilben. 

    Doch das ist noch nicht alles: Im Garten ist Brennnesseljauche ein guter Ersatz für chemische Düngemittel. Dafür ist ein Kilogramm Brennnessel in etwa zehn Liter Regenwasser zu geben. Achtung: Alle Pflanzenteile müssen vollständig mit Wasser bedeckt sein! Danach das Gefäß mit luftdurchlässigem Jute- oder Leinenstoff schließen. Kleiner Tipp: Während die Mischung zwei Wochen lang täglich einmal umgerührt wird, kann der Geruch durch Gesteinsmehl gelindert werden. Wenn dann keine Blasen mehr aufsteigen, ist die Jauche fertig. Nachdem die Pflanzenteile aus der Jauche gefischt worden sind, ist die Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser zu verdünnen und vor allem auf Gurken, Tomaten, Kürbis und Paprika anzuwenden.  

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