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Im Winter mit offenem Fenster schlafen - ist das gesund?

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Im Winter mit offenem Fenster schlafen - ist das gesund?

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    Offene Fenster bringen Frischluft – aber auch Pollen für Allergiker. Wie gesund ist das Schlafen mit offenem Fenster?
    Offene Fenster bringen Frischluft – aber auch Pollen für Allergiker. Wie gesund ist das Schlafen mit offenem Fenster? Foto: Liubomir, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Stärkt das Schlafen bei offenem Fenster tatsächlich das Immunsystem oder handelt es sich hierbei nur um einen weitverbreiteten Mythos? Viele Menschen schwören darauf, dass sie bei geöffnetem Fenster besser schlafen können - doch wie sinnvoll ist dies besonders in den kalten Wintermonaten? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Vor- und Nachteile des Schlafens mit geöffnetem Fenster und zeigen, wer in der kalten Jahreszeit lieber darauf verzichten sollte.

    Die beste Temperatur zum Schlafen

    Die richtige Schlafumgebung ist entscheidend für eine erholsame Nacht. Aber welche Raumtemperatur ist ideal? Laut dem Bundesamt für Gesundheit in der Schweiz liegt die optimale Raumtemperatur im Winter bei 20 bis 21 Grad, während im Schlafzimmer etwa 18 Grad empfohlen werden. Diese Temperatur kann in der Nacht auch mal leicht sinken, aber wie viel kälter darf es werden, ohne dass die Gesundheit beeinträchtigt wird?

    Neben der richtigen Temperatur spielt auch die Luftfeuchtigkeit eine wesentliche Rolle für eine erholsame Nachtruhe. Die ideale relative Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer liegt laut Bundesamt für Gesundheit zwischen 30 und 50 Prozent. Ist diese zu hoch kann das Risiko für Schimmel und Milbenwachstum steigen. Um eine optimale Luftfeuchtigkeit zu erreichen, reicht es oft schon aus, täglich mindestens 3-5 Minuten zu lüften. Besonders in den Wintermonaten, wenn die Heizung die Luft stark austrocknet, sollte regelmäßig für frische Luft gesorgt werden.

    Ist es gesünder, mit offenem Fenster zu schlafen?

    Der nachhaltige Ratgeberblog Utopia ist der Frage nachgegangen, wie gesund es sein kann mit offenem Fenster zu schlafen. Das sind die wichtigsten Vor- und Nachteile:

    Vorteile:

    1. Frische Luft verbessert die Atemwegsfunktion: Frische Luft kann die Atemwege befreien und die Schlafqualität verbessern.
    2. Luftzirkulation fördert Schlafqualität: Durch die Luftzirkulation bei geöffnetem Fenster wird der Kohlenstoffdioxid-Gehalt in der Raumluft gesenkt. Dies kann laut einer Studie der University of Technology in Eindhoven, Niederlande (2017) für einen tieferen Schlaf und weniger nächtliche Unterbrechungen sorgen.

    Nachteile:

    1. Pollenallergien: Frische Luft ist natürlich entscheidend für eine gute Schlafqualität, aber Allergiker sollten hierbei vorsichtig sein. Auch im Winter fliegen laut dem Deutschen Allergie und Asthmabund schon Pollen.
    2. Umgebungsgeräusche: Lärm kann ebenfalls eine bedeutende Rolle bei der Schlafqualität spielen. Eine Studie der Johannes Gutenberg Universitätsmedizin in Mainz (2020) zeigt, dass ständiger oder plötzlicher Verkehrslärm nicht nur den Schlaf stört, sondern auch langfristig gesundheitliche Auswirkungen haben kann: Lauter Verkehrslärm erhöht nämlich die Ausschüttung der Stresshormone, wie Cortisol und führt zu unruhigem Schlaf. Dies kann wiederum das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung begünstigen.
    3. Energieverschwendung: Besonders in der kalten Jahreszeit kann die Heizung über Nacht hohe Kosten verursachen, wenn gleichzeitig kalte Luft von außen in den Raum gelangt. Auch die Heizung nachts abzustellen, ist keine kostensparende Lösung, da am nächsten Morgen mehr Energie benötigt wird, um den Raum wieder auf eine angenehme Temperatur zu bringen. Wer also weder Umwelt noch seinen Geldbeutel belasten möchte, sollte das Fenster über Nacht geschlossen lassen.
    4. Schimmelbildung wird begünstigt: Kalte Luft kann laut des Bundesamts für Gesundheit weniger Feuchtigkeit aufnehmen, die beim Atmen, Schwitzen und durch andere Quellen in der Luft abgegeben wird. Wenn diese Feuchtigkeit nicht richtig abgeführt wird, kann sie sich an den Wänden und Fenstern sammeln und Schimmel verursachen. Das Bundesamt für Gesundheit rät hierbei, die Raumtemperatur konstant zu halten und nur gezielt für mehrere Minuten täglich zu lüften.

    Fazit:

    Frische Luft kann zwar den Schlaf verbessern und die Atemwege befreien, doch das Fenster über Nacht offenzulassen, ist nicht immer die beste Wahl: Pollenallergien und Lärm können die Schlafqualität genauso negativ beeinflussen wie eisige Temperaturen und Schimmelbildung. Letztendlich ist es individuell, was für eine erholsame Nacht sorgt und hängt von den persönlichen Bedürfnissen sowie der Umgebung ab.

    Wer sollte nicht mit offenem Fenster schlafen?

    Jeder Mensch hat seine eigenen Schlafgewohnheiten - Manche bevorzugen kühle, frische Luft, während sich andere eingekuschelt unter der warmen Decke am wohlsten fühlen. Dennoch gibt es bestimmte Personengruppen, für die das Schlafen mit geöffnetem Fenster problematisch sein kann.

    • Babys und Kleinkinder: Besonders Babys und Kleinkinder sollten nicht bei geöffnetem Fenster schlafen, da ihre Körpertemperatur empfindlicher auf äußere Einflüsse reagiert. Zu kühle Luft kann bei den Kleinen schnell zu einer Unterkühlung führen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt eine Temperatur bei 18 Grad Celsius und regelmäßiges Lüften vor- und nach dem Schlafengehen.
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