Erschöpft vom Sport und es geht wieder los: Langsam zieht sich der Muskel zusammen, bis es in einem schmerzhaften Krampf endet. Autsch! Wer nur hin und wieder unter Muskelkrämpfen leidet, kann den Krampf durch Ziehen des betroffenen Muskels unterbrechen, indem man ihn massiert oder den Antagonisten, also des entgegengesetzten Muskels, anspannt. Warme Wickel, eine Wärmflasche an der betroffenen Stelle oder ein heißes Bad entspannen die Muskulatur zusätzlich.
Dehnen kann Muskelkrämpfen vorbeugen und unterbrechen
Bei einem Krampf dehnen die meisten Menschen instinktiv die betroffenen Muskeln. Und das hilft in aller Regel auch, den Krampf zu unterbrechen. Das Dehnen kann auch vorbeugend wirksam sein, zum Beispiel bei nächtlichen Krämpfen. Entsteht der Krampf beim Sport selbst, hilft nur die umgehende Entlastung des Körperteils. Bei Sportler:innen ist häufig ein Wasser- und Elektrolytverlust in Kombination mit einer Überanstrengung für einen Muskelkrampf verantwortlich. Zur Vorbeugung empfehlen Sportmediziner:innen deshalb die Einnahme von Kochsalz und das Trinken isotonischer Getränke, das Erwärmen der Muskulatur vor dem Sport und eine dem Trainingszustand angepasste Belastung. Neue Studien zeigen außerdem, dass auch Gurkenwasser gegen Krämpfe helfen kann.
Um Gurken haltbar zu machen, werden sie in einem Mix aus Salz und Essig eingelegt. Damit die sauren Gurken besonders aromatisch schmecken, kommen typischerweise noch Gewürze wie Pfefferkörner, frischer Dill und Senfsamen dazu. Ebenfalls konservierend wirkt der Zucker, der die Säure des Essigs geschmacklich ausbalanciert. Der saure Geschmack des Gurkenwasser wirkt nachweislich gegen Muskelkrämpfe. Doch wie ist das möglich?
Gurkenwasser gegen Muskelkrämpfe?
In einer US-Studie konnte das Trinken von Gurkenwasser die Krampfdauer fast um die Hälfte verkürzen. Gurkenwasser ist die essighaltige Flüssigkeit, in der Gurken eingelegt sind. Die Empfehlung lautet: einen Milliliter Gurkenwasser pro Kilogramm Körpergewicht. Da die Wirkung sofort einsetzt, also lange bevor das Gurkenwasser den Magen passieren und vom Körper aufgenommen werden kann, beruht die Wirkung vermutlich auf dem sauren Geschmack im Rachen.
Denn wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass Muskelkrämpfe die Folge eines fehlerhaften Rückenmark-Reflexes sind. Im Rahmen eines Ungleichgewichtes zwischen aktivierenden und hemmenden Muskelsensoren komme es demnach zu einer anhaltenden, starken und schmerzhaften Muskelkontraktion.
Wie wirkt das Gurkenwasser gegen die Krämpfe?
Man vermutet, dass die Linderung von Krämpfen durch Essigwasser auf neuronale Impulse zurückgeht. Nach dem Trinken des sauren Gurkenwassers kommt es aufgrund eines Reizes in der Speiseröhre wahrscheinlich zu einer Hemmung bzw. einer Abnahme der Impuls gebenden Nervenzellen. Das Ergebnis: Krampflösende, schmerzhemmende Effekte setzen ein und die Muskulatur kann sich wieder entspannen.