Startseite
Icon Pfeil nach unten
Gesund leben
Icon Pfeil nach unten

Von Migräne bis Rückenschmerzen: Was kann Kinesio-Tape?

Kinesio-Tape

Von Migräne bis Rückenschmerzen: Was kann Kinesio-Tape?

    • |
    • |
    In der richtigen Position hilft Kinesio-Tape auch bei verspannten Schultern.
    In der richtigen Position hilft Kinesio-Tape auch bei verspannten Schultern. Foto: artursfoto, adobe.stock.com

    Kinesio-Tape unterscheidet sich vor allem durch seine hohe Flexibilität von herkömmlichen Verbänden. Deshalb kommt es auch anders zum Einsatz – nämlich dann, wenn die betroffene Stelle nicht ruhiggestellt, sondern bei ihrer alltäglichen Bewegung unterstützt werden soll.

    Das ist Kinesio-Tape

    Die bunten Kinesio-Tapes sind mittlerweile ein bekannter Anblick. Helfen können sie bei allerlei Beschwerden – so zum Beispiel bei Muskel- und Gelenkschmerzen. Wichtig zu wissen ist es, dass Kinesio-Tape fast nie als einziges Mittel angewandt wird, sondern meistens gemeinsam mit anderen Behandlungsmethoden. So hat es zum Beispiel nach Knieoperationen oder während einer andauernden Physiotherapie unterstützende Eigenschaften. Die Methode, betroffene Stellen mithilfe der flexiblen Verbände zu behandeln, entwickelte der japanische Chiropraktiker Kenzo Kase in den 1970er Jahren. Dazu werden die Tape-Streifen, die aus Baumwolle und Acrylkleber bestehen, direkt auf die Haut geklebt. Da die Streifen wasserfest sind, kann man sie – wenn keine Allergie gegen den Kleber besteht – bis zu zwei Wochen problemlos tragen. Auch weil Kinesio-Tape den Alltag und die Bewegungsfreiheit nicht einschränkt, erfreut es sich großer Beliebtheit.

    Von Bandscheibenvorfall bis Migräne: Kinesio-Tape wird vielfältig eingesetzt

    Das Tape selbst ist sehr dehnbar und soll die Eigenschaften der menschlichen Haut nachahmen. So bleibt die Bewegungsfreiheit erhalten – sofern das für die Genesung von Vorteil ist. Ob das Kinesio-Tape zum Einsatz kommen kann, sollte deshalb mit Ärztin, Arzt oder Therapeut:in abgeklärt werden. Die Kosten für professionelles Taping tragen Patient:innen in Deutschland selbst – noch gibt es keine aussagekräftigen Studien zu dem Thema. Die Beliebtheit des Kinesio-Tapings beruht vor allem auf der positiven Erfahrung von Physiotherapeut:innen und Sportärzt:innen. Diese setzten die bunten Tapes täglich bei Sportverletzungen, Muskelzerrungen, Verletzungen an Bändern und Gelenken, bei Tennisarm und Fersensporn, Kopfschmerzen und auch allgemeinen Verspannungen ein. So hilft Kinesio-Tape auch bei Rückenschmerzen, die einen Bandscheibenvorfall als Ursache haben, und Periodenkrämpfen.

    So wirkt das Tape

    Das Kinesio-Taping hat zweierlei Wirkungsweisen: zunächst einmal findet durch den Klebeeffekt ein leichtes Anheben der Haut statt. Dieses „Lifting“ regt die Durchblutung der beklebten Stelle an und sorgt dafür, dass die Lymph-Flüssigkeiten besser abfließen können. Gerade bei geschwollenen Körperstellen ist das von Vorteil. Vor allem aber werden durch das Kinesio-Tape die Muskeln in ihrer Funktion unterstützt: Durch den Zug auf die Muskulatur über die Haut werden sensorische Informationen weitergegeben, die für eine bessere Kontraktionsfähigkeit und weniger wahrgenommene Schmerzreize sorgen. Auf diese Weise sollen Selbstheilungsprozesse ausgelöst werden, die zum Beispiel bei einer Knieverletzung die Regeneration beschleunigen sollen. Zusätzlich hat das Tape auch eine stabilisierende Wirkung.

    Tipps zur Verwendung von Kinesio-Tape bei Rückenschmerzen

    Damit das Tape seine volle Wirkung entfalten kann, ist die korrekte Anwendung wichtig: die richtige Richtung und vor allem der richtige Zug. Oft liest man auch, dass die Farbe des Tapes ebenfalls eine Rolle spielt: So stünde beispielsweise rot für einen wärmenden, blau für einen kühlenden Einsatz. Dies ist jedoch nicht bewiesen – die Spannkraft des Tapes hat nichts mit seiner Farbe zu tun. Meist empfehlen Therapeut:innen daher, zu einer Farbe zu greifen, die gut gefällt.

    Bei Rückenschmerzen hilft Kinesio-Tape, indem es die Wirbelsäule stabilisiert und die Muskeln je nach Beschwerde gezielt ent- oder anspannt. Hat man zum Beispiel Schmerzen im unteren Rücken, kann man dort drei aufeinander aufbauende Kinesio-Tape-Streifen anbringen: Der erste sollte ca. 15 cm lang sein und wird mit maximalem Zug auf Höhe des Steißbeins waagerecht aufgeklebt. Den zweiten Streifen mit 20 cm Länge ebenfalls mit maximalem Zug über den ersten kleben und dabei ca. bis zu dessen Mitte überlappen lassen. Auch den dritten Streifen (23 cm lang) auf die gleiche Weise anbringen. Für eine optimale Haftung sollte dabei die Haut sauber, trocken und frei von Haaren sein. Die Ecken der Tape-Streifen abrunden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden