Viele Gemüsesorten sind als Rohkost gesund. Sie ist reich an lebenswichtigen Vitaminen, Nähr- und Ballaststoffen und anderem. Aber es ist wichtig, Gemüse, das man roh ißt, vor dem Verzehr zu waschen. Falls möglich sollte man am besten auch Bio-Qualität verwenden.

Gemüse, das man nicht roh essen darf
Doch nicht alle Gemüsesorten eigenen sich dazu, roh verzehrt zu werden. Das sind folgende:

- Grüne Bohnen: Im Sommer sind grüne Bohnen eine beliebte Gemüsebeilage oder sie werden auch gerne als Zutat für Salate verwendet. Aber Vorsicht: In rohen Bohnen sind höhere Dosen des giftigen Lektins Phasin enthalten. Lektine sind komplexe Eiweiße - auch Glykoproteine genannt, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen. Sie binden Kohlenhydratstrukturen an sich.
Die Folge ist, dass das Blut verklumpt. Was dazu führt, dass einem übel wird, man Kopfschmerzen und/oder Durchfall bekommt. Das gilt auch für andere Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und Sojabohnen. Eine Ausnahme sind Erbsen, die auch roh genießbar sind.
Gut zu wissen: Erst durch Kochen werden Lektine abgebaut. Erhitzen zerstört sie. Man sollte grüne Bohnen daher immer mindestens zehn Minuten kochen.
- Kartoffeln: Ganz gleich ob als Pommes, Salz- oder Pellkartoffeln, Rösti oder Wedges: Kartoffeln sind eine super Beilage. Jedoch nur gegart. Im rohen Zustand enthalten Kartoffeln Stärke, die vom Menschen nicht verdaut werden kann. Sie sorgt für Magenbeschwerden. In gekochter Form wird die Stärke dagegen von den meisten gut vertragen.
Noch mehr Gefahr birgt aber Solanin, das in rohen Kartoffeln enthalten ist. Dieses steckt besonders in grünen Kartoffeln oder solchen mit Keimstellen. Bereits eine Dosis von einem bis fünf Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht kann bei vielen zu Krämpfen, Magenbeschwerden, Erbrechen oder Durchfall führen. Aber Solanin ist wasserlöslich. Es geht ins Bratfett oder auch ins Kochwasser über. Daher sollte man Letzeres von grünen oder bereits gekeimten Kartoffeln auf jeden Fall wegschütten und nicht noch einmal verwenden. - Auberginen: Auch Auberginen enthalten, wie Kartoffeln, das Nervengift Solanin. Daher essen die meisten sie gegart. Das violette Gemüse eignet sich nicht als Rohkost. Wer es trotzdem als Salatzutat nutzen möchte kann es braten oder grillen. Das sorgt außerdem für noch mehr Geschmack und passt auch zu ansonsten kalt servierten Salaten. Empfehlenswert ist es auch, die Aubergine vor der Verarbeitung aufzuschneiden und leicht einzusalzen. Das zieht die Bitterstoffe raus.
- Pilze: Rohe Pilze können Magenbeschwerden verursachen. Manche sind von Haus aus giftig, da ist klar, dass man sie weder roh noch gekocht essen sollte. Vorsicht ist allerdings auch bei Speisepilzen angesagt. Nur sogenannte Zuchtpilze wie Austernpilze, Champignons oder Shiitake kann man auch mal roh essen, sofern man merkt, dass man es verträgt (siehe unten).
Wildpilze aber, wie Hexenröhrling oder Rotkappe sind im rohen Zustand jedoch giftig. Daher sollte man sie vor dem Verzehr immer durchbraten.
Wichtig zu wissen: Viele vertragen auch Kräuterseitlinge oder Kulturchampignons nicht so gut. Das kann an den in rohen Pilzen enthaltenem Agaritin liegen. Davon wurde lange vermutet, dass es krebserregend ist, was sich nach aktuellem Stand der Wissenschaft aber nicht bestätigt hat. Es kann jedoch bei vielen zu Verdauungsbeschwerden führen. Pilze entfalten gebraten oder gekocht jedoch sowieso mehr Geschmack, daher ist es also fast besser auf den Rohverzehr zu verzichten. - Bitter schmeckende Zucchini: Zucchini haben heutzutage ein eher mildes Aroma und sind dann auch im rohen Zustand eine beliebte Zutat für den Salat. Aber Achtung, wenn eine selbst angebaute Zucchini mal bitter schmeckt, sollte man sie auf keinen Fall essen, weder roh noch gekocht. Denn man kann als Folge unter anderem Erbrechen, Übelkeit oder Durchfall bekommen. Denn Zucchini, die bitter sind, enthalten Cucurbitacine. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe. Sie kommen eigentlich natürlicherweise in Zucchini vor. Sie wurden aber im Laufe der Zeit aus dem Gemüse herausgezüchtet. Aber gerade in selbst angebauten Zucchini kann der Anteil wieder höher liegen. Dann kommt der bittere Geschmack durch. Sehr hohe Dosen von Cucurbitacinen können sogar bei manchen zum Tode führen.
Auch diese Gemüsesorten sollte man roh nicht verzehren
- Rhabarber: Rhabarber enthält roh einen hohen Oxalsäuregehalt, der Nierensteine verursachen kann. Er sollte bis spätestens 24. Juni geerntet werden, da die Pflanze danach die Zeit braucht, um sich wieder zu regenerieren.
- Spinat, Mangold und Grünkohl: Auch Spinat, Mangold und Grünkohl haben roh einen hohen Oxalsäuregehalt, der Nierensteine verursachen kann.
- Rote Bete: Rote Bete haben einen hohen Nitratgehalt, der zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
- Sellerie: Roher Sellerie kann allergische Reaktionen auslösen, die durch Kochen jedoch reduziert werden.
- Kürbis: Kürbis sorgt roh bei vielen zu Magenbeschwerden.
- Artischocken: Rohe Artischocken können zu Verdauungsproblemen führen.