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Was sind eigentlich Blue Zones? – Über Lebensqualität, Ernährung und mehr

Hohe Lebenswerwartung

Was sind eigentlich Blue Zones? – Über Lebensqualität, Ernährung und mehr

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    Blue Zones sind Orte auf der Welt, an denen Menschen am glücklichsten sind.
    Blue Zones sind Orte auf der Welt, an denen Menschen am glücklichsten sind. Foto:  pikselstock, stock.adobe.com

    Der Begriff „Blue Zones“ wurde erstmals von Dan Buettner, einem National Geographic Explorer, geprägt. Nach einer Expedition nach Okinawa, Japan, im Jahr 2000, machte er sich auf den Weg, weitere Regionen der Welt mit angeblich hoher Lebenserwartung zu erforschen. Mit Unterstützung von National Geographic reisten Buettner und sein Team um die Welt, um Gemeinschaften zu finden, in denen Menschen nicht nur länger lebten, sondern auch im hohen Alter eine hohe Lebensqualität genossen. 

    Wie entstand der Begriff „Blue Zones“? 

    Das Konzept der Blue Zones basiert auf der demographischen Arbeit von Gianni Pes und Michel Poulain. Sie identifizierten Sardinien als die Region mit der höchsten Konzentration männlicher Hundertjähriger. Sie begannen blaue konzentrische Kreise auf die Karte zu zeichnen, um diese Dörfer mit extremer Langlebigkeit zu markieren, und nannten diesen Bereich innerhalb des Kreises Blue Zone. Aufbauend auf dieser Arbeit machten Dan und ein Team von Wissenschaftler:innen, einschließlich Pes und Poulain, weitere Langlebigkeits-Hotspots weltweit ausfindig und nannten sie Blue Zones. Derzeit sind fünf als „Blue Zones“ bekannt: Okinawa, Sardinien, die Nicoya-Halbinsel, Ikaria und Loma Linda. 

    Charakteristika und Definition 

    Schließlich fanden sie heraus, dass alle Blue Zones-Gebiete neun spezifische Lebensgewohnheiten teilen, die sie Power 9 nennen. Alle fünf Regionen weisen gewisse kulturelle Gemeinsamkeiten auf, die als Erklärung für ein langes und gesundes Leben herangezogen werden. Dazu gehören eine überwiegend pflanzliche Ernährung und der häufige Verzehr von Gemüse, eine mäßige Kalorienzufuhr und ein geringer Tabak- und Alkoholkonsum. Darüber hinaus halten die Bewohner:innen der „Blue Zones“ die Familie für besonders wichtig, das soziale Engagement ist sehr präsent und sportliche Betätigung sind ein fester Bestandteil des Lebens. So scheinen sozialer Zusammenhalt, Gemeinschaft und Fürsorge neben einer ausgewogenen Ernährung und einem gesunden Lebensstil entscheidende Faktoren für ein gesundes Altern zu sein.

    1. Blue Zone: Ikaria in Griechenland

    Ikaria ist eine griechische Insel mit etwa 8.000 Einwohner:innen, die unter anderem dadurch hervorsticht, dass sie weltweit eine der niedrigsten Sterberaten im mittleren Alter hat. Zurückgeführt wird dies unter anderem auf die als sehr gesund geltende Mittelmeerdiät mit viel Gemüse, Olivenöl und Fisch. Einige Griech:innen dagegen glauben, dass es neben dem vielen biologisch angebauten Gemüse und dem sauberen Wasser vor allem der stetige Wind vom Meer ist, der so gesund sei. Andere Bewohner:innen heben die besondere Herzlichkeit und den Sinn für Gemeinschaft auf der Insel hervor.

    2. Okinawa in Japan 

    Okinawa ist eine Insel im Süden von Japan. Auf ihr herrscht ein subtropisches Klima, in dem die Menschen unter anderem Süßkartoffeln, Soja und viele Gemüsesorten anbauen. Zur Blue Zone wurde Okinawa vor allem, weil dort die ältesten Frauen leben. 

    Expert:innen führen das nicht nur auf die – zum größten Teil - pflanzliche und maßvolle Ernährung zurück, sondern auch auf das Prinzip „Ikigai”: Das Wort bedeutet so viel wie „lebenswert“ und ist im Leben der Japaner:innen und insbesondere auf Okinawa fest verankert. Wichtiger als materieller Erfolg ist es, dass man im Leben seine Berufung findet und lebt – bis ins hohe Alter. 

    3. Ogliastra auf Sardinien 

    Die Region Ogliastra auf Sardinien ist als Blue Zone dafür bekannt, dass hier die ältesten Männer weltweit leben. Diese arbeiten bis ins hohe Alter als Hirten. Sie glauben, dass sie vor allem durch ihre gesunde Ernährung so alt werden. Auf dem Speiseplan stehen hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel wie Kartoffeln, Bohnen, Getreide und Gemüse. Außerdem konsumieren sie Milchprodukte von den Weidetieren, die viele Omega-3-Fettsäuren enthalten. Spektrum zufolge werden die Menschen hier besonders alt, weil sie ihr Leben lang in der Familie bleiben und ihr Ansehen mit dem Alter immer größer wird. 

    4. Loma Linda in Kalifornien 

    In der Kleinstadt Loma Linda in Kalifornien leben besonders viele Siebenten-Tags-Adventist:innen. Diese christliche Religionsgemeinschaft ist schon länger Gegenstand der Forschung. Buettners Reportage zufolge leben sie vier bis zehn Jahre mehr als durchschnittliche Kalifornier:innen. Die Wissenschaftler:innen glauben, dass die Bewohner:innen seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs erkranken, weil die Adventist:innen sich pflanzlich und natürlich ernähren. 

    Adventiste:innen aus der Blue Zone Loma Linda sagen aber auch, ihr Glaube halte sie gesund. Das ist nicht auszuschließen: Einige Wissenschaftler:innen haben nachgewiesen, dass Menschen, die einen starken Glauben haben und regelmäßig in die Kirche gehen, im Schnitt etwas älter werden und länger gesund bleiben als der Durchschnitt. 

    5. Nicoya-Halbinsel in Costa Rica 

    Laut National Geographic ist die Sterblichkeitsrate im mittleren Alter dort am niedrigsten. Denn es gibt nach der Blue Zone auf Sardinien die meisten über 100-jährigen Männer. Buettners Reportage zufolge soll das vor allem an der starken sozialen und spirituellen Gemeinschaft der Menschen und regelmäßiger Bewegung liegen. 

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