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Wasser mit Geschmack

Getränk

Wasser mit Geschmack

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    Wasser mit Geschmack
    Wasser mit Geschmack Foto: Franziska Koark

    Die aromatisierten Wässerchen verkaufen sich immer besser. Weil sie kalorienarm sind und kaum Zucker enthalten - und auch, weil sie als cool gelten.  

    Ob im Getränkemarkt, neben der Supermarktkasse oder im Kühlregal an der Tankstelle: Viele Händler stellen nicht mehr nur einfaches Mineralwasser ins Regal, sondern räumen lifestyligen, mit Früchten aromatisierten Wässerchen ebenso viel Platz ein. Limonaden und Säfte müssen sich zunehmend dahinter verstecken. Was steckt hinter dem Trend zu den "Near Water" oder "Flavored Water" genannten Wellnessgetränken?

    Mit dem Getränk in der Hand

    "Generell hat das Trinken einen richtigen Schub bekommen", sagt die Foodtrend-Forscherin und Gesundheitspsychologin Hanni Rützler. Vor zehn Jahren sei es noch undenkbar gewesen, mit einem Getränk in der Hand durch die Stadt zu laufen. Das zunehmende Angebot der To-go-Kaffees habe das verändert. Doch nicht jeder mag immer ein heißes koffeinhaltiges Getränk, schon gar nicht im Sommer. Die aromatisierten Wässer stoßen genau in diese Lücke - und werden ebenfalls immer öfter sichtbar durch die Straßen getragen. "Das kommt sehr stark aus der Gesundheits- und Sportecke", erläutert Rützler.

    Dass der Erfolg dieser Getränke dem Wellness- und Fitnessgedanken geschuldet sei, sagt auch Peter Schropp von der Fachakademie Doemens in München. Dort können sich Gastronomen, Mineralbrunnen- und Getränkegroßhandelsmitarbeiter zum Wassersommelier ausbilden lassen. Die aromatisierten Wässer seien entweder kalorienarm oder sogar kalorienfrei. "Limonaden enthalten rund zehn Prozent Zucker", erklärt Schropp. In den fruchtigen Mineralwässern stecke je nach Typ nur höchstens vier Prozent Zuckeranteil. Das ist nicht nur besser für die Figur. Es lässt sich damit auch besser der Durst löschen als mit stärker gesüßten Getränken.

    Man muss unterscheiden

    Laut Schropp gibt es drei Gruppen der fruchtigen Wassergetränke. "Das 'Flavored Water' ist Mineralwasser mit natürlichem, aus der Frucht gewonnenem Aroma", sagt er. Diese gänzlich kalorienfreien Produkte seien aber relativ selten anzutreffen. Nach Angaben des Mineralbrunnen-Branchenverbandes entfielen 2011 gerade mal 1,9 Prozent des Absatzes der Mineral- und Heilwässer auf Wasser mit Aroma. Häufiger zu finden sind Vertreter der beiden anderen Gruppen, detaillierte Zahlen dazu gibt es allerdings nicht.

    "Die zweite Gruppe sind die 'Near-Water'- oder 'Aqua-plus'-Getränke, also Mineralwasser plus Aroma plus etwas Zucker plus etwas Säure", erläutert Schropp. Sie enthalten ein bisschen weniger Kalorien als die dritte Gruppe: die natürlichen, mit Saft versetzten Mineralwässer. "Sie haben einen Saftanteil von meist drei Prozent und schimmern im Gegensatz zu reinem Wasser dadurch etwas farbig". Auch hier werden Aroma, Zucker und Säure zugefügt.

    Neue Märkte

    Für die Mineralbrunnen steckt hinter den Getränken aber noch mehr als nur der Wellnessgedanke. Die ursprüngliche Idee sei gewesen, nach dem Erfolg des Mineralwassers noch eins draufzusetzen, sagt der Experte. Trank jeder Deutsche 1970 gerade mal 12,5 Liter pro Jahr, sind es nach Angaben des Branchenverbandes heute schon rund 136 Liter Mineralwasser pro Kopf und Jahr. Die Anbieter erschließen sich mit den fruchtigen Wässern eine weitere Kundengruppe: "Wem Mineralwasser zu neutral ist, wer von einem Getränk einen Geruch und ein Aroma erwartet, für den sind die Flavored- oder Near-Water-Produkte willkommene Abwechslung", sagt Schropp. (tmn) Hier finden Sie mehr Informationen zum Thema Wohlbefinden.

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