Wasser gilt als Elixier des Lebens. Der Mensch kann bis zu 30 Tage lang ohne Nahrung auskommen, aber nicht mehr als drei Tage ohne Wasser überleben. Trinken wir zu wenig, merken wir das häufig zunächst durch Kopfschmerzen und dunkelgefärbten Urin. Langfristig kann eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr jedoch den gesamten Organismus schädigen. Doch auch ein übermäßiger Wasserkonsum birgt Risiken. Trinken wir innerhalb weniger Stunden zu großen Mengen an Wasser, hat das schwerwiegende Folgen für unsere Gesundheit. Warum zu viel Wasser schädlich ist und ab wann sogar eine Wasservergiftung droht.
Wie viel Liter Wasser sollten wir am Tag trinken?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen, täglich etwa eineinhalb bis zwei Liter Wasser zu trinken, bei hohen Temperaturen sogar bis zu drei Liter. Der menschliche Körper selbst besteht zu mehr als der Hälfte aus Wasser. Am Tag verlieren wir jedoch insgesamt bis zu zweieinhalb Liter Flüssigkeit durch verschiedene Körperausscheidungen wie Atem, Schweiß und Urin. Dieser kontinuierliche Verlust muss daher durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen werden.
Bei körperlicher Anstrengung oder starker Hitze sollte dementsprechend mehr getrunken werden. Wie viel Wasser individuell optimal ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Klima, Alter und körperliche Belastung. Generell ist es jedoch sinnvoll, die empfohlene Menge Wasser in regelmäßigen Abständen über den Tag verteilt zu trinken.
Ab wann droht eine Wasservergiftung?
Ein gesunder Mensch kann ungefähr zehn Liter Wasser am Tag aufnehmen – vorausgesetzt, die Flüssigkeitszufuhr erfolgt gleichmäßig über den Tag verteilt. Doch wer innerhalb von wenigen Stunden fünf bis sechs Liter Wasser trinkt, riskiert eine Wasservergiftung, auch Hyperhydratation genannt.
Dabei wird das Blut so stark verdünnt, dass der Natriumhaushalt gestört wird. Dieser sogenannte Hyponatriämie-Zustand bringt den Mineralstoffhaushalt durcheinander und kann schwerwiegende Folgen haben. Im schlimmsten Fall kann eine Wasservergiftung sogar tödlich enden.
Wasservergiftung: Mit diesen Symptomen reagiert unser Körper
„Fluten“ wir unseren Körper mit übermäßig viel Wasser, werden wichtige Salze und Mineralien aus den Zellen geschwemmt. Um das Gleichgewicht der Salzkonzentration wiederherzustellen, strömt vermehrt Wasser in die Zellen – mehr, als abgeführt werden kann. Infolgedessen schwellen die Zellen an, was schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann.
Besonders gefährlich sind jedoch die Auswirkungen auf das Gehirn: Da es von der starren Schädeldecke umschlossen ist, fehlt ihm der nötige Raum zur Ausdehnung. Ein zunehmender Hirndruck kann das empfindliche Gehirngewebe schädigen und lebensbedrohlich sein. Je mehr Wasser sich im Körper ansammelt, desto gravierender sind die Folgen. Typische Symptome einer Wasservergiftung sind unter anderem Herzrhythmusstörungen, Schwindel, Atemnot, Krämpfe, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen.
Wie beuge ich einer Wasservergiftung vor?
Gefährdet von einer Wasservergiftung sind vor allem Ausdauersportler, insbesondere Anfänger mit wenig Erfahrung. Aus Angst vor Austrocknung trinken diese mitunter zu viel Wasser. Auch Mutproben oder extreme Diäten können zu Gefahr werden. Für gesunde Menschen besteht im Alltag in der Regel jedoch kein Risiko. Wer auf seine Flüssigkeitszufuhr achten möchte, hält sich an die empfohlenen Mengen und trinkt über den Tag verteilt.
Wer zu viel Wasser getrunken hat, sollte dem Kreislauf schnellstmöglich Salze und Minerale zuführen. Dafür eignen sich speziell hypertonische Gels und Getränke. Auch salzhaltige Lebensmittel wie Salzbrezeln können als erste Maßnahme helfen. In jedem Fall sollte jedoch ärztlicher Rat eingeholt werden, um schwerwiegendere Folgen zu verhindern.
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