Die Verwendung von Leinöl reicht bis in die Antike zurück. Einer seiner bekanntesten Befürworter: Hippokrates. Schon damals empfahl der berühmte Arzt das Öl zur Behandlung verschiedener Beschwerden. Heute gilt Leinöl als echtes Superfood und wird wegen seiner wertvollen Inhaltsstoffe sogar als „flüssiges Gold“ bezeichnet. Sowohl die Leinsamen als auch das daraus gewonnene Öl sind für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. Wie gesund Leinöl wirklich ist und wie es sich optimal in den Alltag integrieren lässt.
Was ist Leinöl?
Leinöl wird aus den reifen Samen des Saat-Leins, auch Flachs genannt, gewonnen. Besonders wertvoll ist kaltgepresstes Leinöl, da es seine gesunden Inhaltsstoffe optimal bewahrt. Seinen gesundheitlichen Nutzen verdankt das Öl vor allem seinem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Da der Körper diese essenziellen Fettsäuren nicht selbst produzieren kann, müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden. Sie spielen eine wichtige Rolle beim Aufbau der Zellmembranen, der Blutbildung und der Produktion von Botenstoffen.
Ein Nachteil von Leinöl ist seine geringe Haltbarkeit – es wird schnell ranzig. Deshalb sollte es stets kühl, dunkel, und gut verschlossen gelagert und schon innerhalb weniger Wochen aufgebraucht werden. Ein bitterer Geschmack ist ein Hinweis darauf, dass das Öl nicht mehr genießbar ist.
Warum ist Leinöl so gesund?
Im Vergleich zu anderen pflanzlichen Ölen enthält Leinöl besonders große Mengen an Omega-3-Fettsäuren – bis zu 60 % bestehen aus der sogenannten Alpha-Linolensäure (ALA). Damit übertrifft Leinöl sogar Fisch als Omega-3-Quelle. Viele Menschen nehmen im Alltag jedoch deutlich zu viele Omega-6- und zu wenig Omega-3-Fettsäuren auf. Leinöl kann dabei helfen, dieses Ungleichgewicht auszugleichen. In der Regel besteht Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 in Leinöl aus 3:1. Neben den wertvollen Fettsäuren liefert Leinöl auch eine Vielzahl an Vitaminen, die das Nerven- und Immunsystem stärken, darunter Vitamin B2, C und D.
So erhält Leinöl den Körper gesund
Herz-Kreislauf
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören in Europa weiterhin zu den häufigsten Todesursachen. Ein erhöhter Cholesterinspiegel steigert das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Studien zeigen, dass bereits ein Esslöffel Leinöl pro Tag helfen kann, die Blutfettwerte innerhalb weniger Monate zu senken. Zudem wirken die Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend und regulieren den Blutdruck, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert.
Magen-Darm
Die in Leinsamen enthaltenen Schleim- und Quellstoffe wirken sich positiv auf unsere Darmflora aus. Sie bilden einen Schutzfilm im Darm und regen gleichzeitig noch die Verdauung an. Besonders Menschen mit Magenschleimhautentzündungen, einem Reizdarm oder Durchfall profitieren von den positiven Eigenschaften des Leinöls.
Gehirnfunktion und mentale Gesundheit
Leinöl kann unser Denkvermögen positiv beeinflussen. Die in Leinöl enthaltene Linolensäure fördert das Denkvermögen, stärkt das Gedächtnis und kann sogar präventiv gegen Demenz wirken. Darüber hinaus wird der Säure eine stimmungsaufhellende Wirkung nachgesagt, die gegen Depressionen helfen kann.
Krebsprävention
Die hohe Omega-3-Konzentration in Leinöl spielt außerdem eine wichtige Rolle für gesunde Zellen und kann somit das Risiko für bestimmte Krebsarten senken. Des Weiteren besitzen die im Leinöl enthaltenen Pflanzenstoffe (Polyphenole) krebsvorbeugende Eigenschaften.
Leinöl in den Alltag integrieren
Dank seines mild-nussigen Geschmacks lässt sich Leinöl problemlos in die tägliche Ernährung einbauen. Wichtig ist, dass es nicht erhitzt wird, da hohe Temperaturen die wertvollen Fettsäuren zerstören. Am besten eignet es sich für kalte Speisen, etwa als Dressing für Salate oder in Quark. Wer er es lieber pur mag, kann täglich einen bis zwei Esslöffel zu sich nehmen.
Allerdings sollte diese Menge nicht überschritten werden, da Leinsamen geringe Mengen an Blausäure enthalten, die in hohen Dosen gesundheitsschädigend ist. Beim Kauf empfiehlt sich Leinöl in Bio-Qualität. Wer die goldene Flüssigkeit frisch von einer Ölmühle bezieht, vermeidet außerdem das Risiko, bereits abgestandenes Öl zu erwerben.
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