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So gefährlich ist Schimmelpilz im Schlafzimmer und das können Sie gegen den Befall tun

Schimmel im Wohnraum

So gefährlich ist Schimmelpilz im Schlafzimmer und das können Sie gegen den Befall tun

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    Schimmel in der Wohnung oder im Haus ist gefährlich - egal, in welchem Zimmer der Pilz auftritt.
    Schimmel in der Wohnung oder im Haus ist gefährlich - egal, in welchem Zimmer der Pilz auftritt. Foto: epixproductions

    Schimmel: Igittigitt! Ein Thema, über das man weder nachdenken, noch sprechen möchte. Doch angesichts der Tatsache, dass etwa jeder fünfte deutsche Haushalt von dem Pilzbefall betroffen ist, sollten wir beides tun. Deshalb haben bei einem Fachmann nachgefragt.

    Jakob Sailer hat eine Ausbildung und den Meister im Holz- und Bautenschutz, zehn Jahre Berufserfahrung und diverse Fortbildungen im Bereich der Schimmelschadenssanierung. Jede Woche kümmert sich der Betrieb, in dem er arbeitet – die ISOTEC-Fachbetrieb Abdichtungssysteme von Minnigerode GmbH – um Schimmelschäden in Neu- oder Altbauten. Einige werden bei Renovierungen entdeckt. Es kann aber auch sein, dass Menschen in befallenen Wohnungen oder Häusern leben, wie uns der Experte verraten hat.

    Natürlich ist ein Schimmelbefall immer mal wieder auch in einem Badezimmer vorzufinden. Weil die meisten hier nach dem Duschen allerdings konsequent sind und lüften, ist der Schimmel in Bädern gar nicht so schlimm. Viel öfter sind andere Räume betroffen:

    • Schlafzimmer
    • Kinderzimmer
    • Küchen

    Schimmel im Schlafzimmer: Gefährlich für die Gesundheit

    Gleich aus mehreren Gründen ist ein Schimmelbefall für uns und unsere Gesundheit gefährlich. Insbesondere belastet Schimmel das Immunsystem. „Menschen, die in befallenen Wohnungen, Häusern oder Räumen leben, stellen meistens irgendwelche gesundheitlichen Probleme fest. Sie werden häufig krank, haben eine Grippe oder einen Infekt. Aber auch Asthma ist eine häufige Begleiterscheinung“, erklärt Sailer.

    Mittlerweile haben einige Forscherinnen und Forscher außerdem herausgefunden, dass Schimmelpilz krebsförderlich sein kann. Gerade auch dieses Wissen macht ihn so gefährlich.

    Befall erkennen, Krankheiten vorbeugen!

    Woher der Schimmelbefall kommt, ist ebenfalls eine Kombination mehrerer Faktoren. Einmal sind Wände im Eckbereich baulich bedingt oft sehr kalt. Wenn man dann in solch einem Raum schläft oder das Fenster geschlossen hält, sammelt sich die Feuchtigkeit. Gezwungenermaßen muss sie sich irgendwo ablegen. „Die Oberflächen kalter Wände sind der perfekte Nährstoff für den Schimmelpilz“, weiß Sailer von ISOTEC.

    Jede farbliche Änderung auf einer weißen Oberfläche wie einer Wand deutet auf einen Schimmelpilz hin. Er kann dabei jede beliebige Farbe haben:

    • Rosa
    • Lila
    • Gelb
    • Blau
    • Schwarz
    • Etc.

    Sailer kennt auch den Ablauf eines Befalls zu gut: „Im Normalfall geht es mit kleinen dunklen Flecken los, die relativ schnell mehr und großflächiger werden.“

    Schimmel an der Wand: Was hilft? Was tun?

    Wenn Sie sich davon jetzt angesprochen fühlen, sollten Sie schnell selbst erste Maßnahmen zur Hilfe gegen den Schimmelbefall ergreifen. Fachmann Sailer betont das Wichtigste zuerst: Ein Bild machen! Nur so können Fachleute – ob Sachverständiger oder sanierende Firmen wie ISOTEC – später noch sehen, was los ist. Und das ist von enormer Bedeutung, um die Schwere des Befalls professionell einzuschätzen und entsprechend zu handeln.

    Ist das Schimmelproblem abgelichtet, kann man den Pilz selbst entfernen. Am besten wischt man ihn dazu mit einer Alkohollösung und einem Tropfen Spülmittel weg. Beim Entfernen sollten Betroffene unbedingt eine Atemschutzmaske und Handschuhe tragen, um die eigene Gesundheit so gut es geht zu schützen.

    Wie kann man Schimmel selbst entfernen?

    Wichtig ist auch, langsam und ohne hektische Bewegungen über den Schimmel an der Wand zu wischen. Sailer vergleicht den Pilzbefall mit einer Pusteblume: „Wenn ich schnell drüberwische, habe ich einen Luftstoß, der die Sporen in den Raum transportiert.“ Das gilt es in jedem Fall zu vermeiden.

    Gerade durch das Lüften im Schlafzimmer ist es aber wahrscheinlich, dass der Schimmel bereits verteilt worden ist. Aus diesem Grund muss die Bettwäsche dringendst entfernt, gewaschen und getrocknet werden. So kann man sie später, sobald der Befall beseitigt wurde, auch wieder verwenden.

    Schimmelpilze in der Wohnung: Profis helfen weiter

    Das Wegwischen ist allerdings nur eine primäre Hilfe. Weil die Ursache für den Befall damit nicht beseitigt wird, sollten Betroffene schnellstmöglich jemanden rufen, der sich mit Schimmel auskennt.

    „Als Sanierungsmaßnahme wäre eine Außendämmung hilfreich, um die Wände wärmer zu bekommen. Alternativ kann man von innen eine spezielle Kalziumsilikatplatte an die Wand machen, die diese Feuchtigkeit wegnimmt und später beim Lüften wieder abgibt“, erklärt der Experte für Schimmelschadenssanierung.

    Ob man bis dahin in dem mit Schimmel befallenen Schlafzimmer noch schlafen sollte, hängt von der Größe des Schimmelpilzes ab. „Ist es ein kleiner, also wirklich bloß die Ecke, kann man den Schimmel wegmachen und weiter in dem Raum schlafen“, so Sailer. Trotzdem sollte man sich schleunigst um Fachberatung und Sanierung kümmern.

    Bei einem großen Befall – der Schimmel-Experte nennt als Richtwert einem halben bis einen Quadratmeter – ist vom Schlafen in dem betroffenen Raum abzuraten. Am besten verschließt man darüber hinaus die Türen, damit sich der Befall nicht in der weiteren Wohnung oder im ganzen Haus verteilt.

     Damit es erst gar nicht zu einem Schimmelbefall kommt, sollten Sie richtig lüften. Wie das im Sommer geht, verraten wir Ihnen in diesem Artikel. Weitere Tipps rund um gesundes Wohnen gibt es hier.

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