Im Schmuckhandel wird oft vernachlässigt, auf mögliche Gesundheitsrisiken und Nebenwirkungen hinzuweisen. Es ist jedoch zu beachten, dass einige Schmuckstücke wie Ringe, Ketten und Ohrringe potenzielle Gesundheitsgefahren bergen können. Insbesondere preiswerte Massenware enthält in einigen Fällen bedenkliche Mengen an giftigen Schwermetallen, die die gesetzlich festgelegten Grenzwerte überschreiten.
Allergische Reaktion auf Schmuck
Etwa 20% der deutschen Bevölkerung leidet unter Kontaktallergien, die oft durch Duftstoffe oder das Tragen von Schmuck mit Nickel ausgelöst werden. Die Symptome einer Kontaktallergie umfassen juckende Haut, Brennen, Nässen an der betroffenen Stelle sowie das Auftreten von Bläschen. Der Name "Kontaktallergie" deutet bereits darauf hin, dass sie entsteht, wenn die Haut mit einer allergieauslösenden Substanz in Berührung kommt. Bei Schmuck reagiert Nickel mit der Haut und ruft eine übermäßige Immunreaktion hervor. Kontaktallergien gehören zur Kategorie der sogenannten Spättyp-Allergien, was bedeutet, dass allergische Reaktionen mit einer Verzögerung von ein bis drei Tagen auftreten.
Es ist äußerst wichtig, sicherzustellen, dass man weiß, aus welchen Materialien der eigene Schmuck besteht. Besonders bei "billigem" Modeschmuck, der oft aus dem Ausland stammt, ist Vorsicht geboten, da dieser meist nicht den EU-Richtlinien entspricht. Selbst in Silber und Weißgold ist oft ein gewisser Nickelanteil vorhanden. Besonders beim Tragen von Ohrringen können Probleme auftreten, da Ohrschmuck ebenso wie Piercingschmuck sehr engen Hautkontakt hat. Daher ist es unabdingbar, beim Wechseln von Ohrschmuck auf die richtige Hygiene zu achten und sicherzustellen, dass der Schmuck den geltenden Nickelgrenzwerten entspricht, um das Risiko von allergischen Reaktionen zu minimieren.
Weitere Risiken von gefälschtem Schmuck
Blei und Cadmium sind Schwermetalle und stellen in Schmuck erhebliche Gesundheitsrisiken dar. Im Vergleich zu Nickel, das in der Regel allergische Reaktionen hervorruft, können Blei und Cadmium schwerwiegendere Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Cadmium ist bekannt dafür, dass es sich im Körper anreichert, und die Nieren und Knochen schädigt. Dies kann in Verbindung mit Langzeitexposition das Risiko von Krebserkrankungen erhöhen.
Die langfristige Exposition gegenüber Blei führt zu Unfruchtbarkeit, irreversible Schädigungen des Nervensystems, der Nieren und anderer Organe. In hohen Dosierungen ist Blei sogar tödlich. Es ist äußerst wichtig, das Ausgesetztsein gegenüber Blei, Cadmium und anderen gefährlichen Schwermetallen zu minimieren. Dies wird durch die Verwendung sicherer Materialien in Produkten und die Einhaltung von Umwelt- und Gesundheitsvorschriften erreicht. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten darauf achten, Produkte zu verwenden, die den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen. Der Schmuck sollte außerdem unbedingt außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden, da sich diese an den Kleinteilen verschlucken können und somit die Giftstoffe in ihren Körper bringen. Gerade bei Kinderschmuck bestehen Anhänger an Armbändern und Ketten aufgrund der aufwändigen Formen manchmal ganz aus Blei, weshalb Eltern gut auf so etwas Acht geben sollen.