Morgens verschlafen aufstehen, mit müden Beinen ins Badezimmer wanken und beim Anblick des eigenen Spiegelbilds ungläubig die Augen aufreißen: Was hier überspitzt klingt, ist für einige Menschen mit einer neuentdeckten Falte Realität. Obwohl die Hautvertiefungen völlig normal sind, werden sie oft zur psychischen Belastung. Hunderte Produkte versprechen, dagegen Abhilfe zu schaffen – doch was kann wirklich Falten reduzieren? Hier gibt es einen Überblick.
Wie entstehen Falten?
Falten sind Symptome des natürlichen Alterungsprozesses unserer Haut. Während wir in den ersten Jahrzehnten unseres Lebens kaum mit ihnen zu kämpfen haben, nimmt die Faltenbildung rund um das 30. Lebensjahr deutlich zu. Das liegt daran, dass unser Körper mit zunehmendem Alter weniger Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure produziert. Diese Proteine sind für die Festigkeit, Elastizität und Feuchtigkeitsversorgung unserer Haut zuständig. Auch das menschliche Bindegewebe erschlafft mit der Zeit und trägt so zu einer vermehrten Faltenbildung bei.
Welche Faktoren beeinflussen die Faltenbildung?
Wie schnell die Haut altert, ist zu 20 bis 30 Prozent von genetischen Faktoren abhängig. Eine weitaus wichtigere Rolle spielen jedoch äußere Einflüsse wie Sonneneinstrahlung, Nikotin-Konsum und Umweltschadstoffe. Falten lassen sich deswegen schon durch das regelmäßige Auftragen von Sonnenschutz und den Verzicht auf Rauchen reduzieren. Außerdem können ein gesundes Ess- und Schlafverhalten die Hauterneuerung weiter unterstützen.
Falten reduzieren mit kosmetischen Produkten
Wer sich in der Drogerie auf die Suche nach helfenden Mitteln macht, steht oft ratlos vor einem endlosen Regal voller Masken, Cremes und Seren. Um Falten zu reduzieren, eignen sich vor allem Produkte mit Antioxidantien. Diese schützen unsere Haut nämlich vor freien Radikalen – aggressive Sauerstoffmoleküle, die sich durch äußere Einflüsse wie Sonnenlicht stark vermehren.
Diese Antioxidantien wirken besonders gut gegen Falten:
Vitamin A: In der Kosmetikindustrie ist Vitamin A auch bekannt unter dem Namen Retinol oder Retinolaldehyd. Der Wirkstoff mildert nachweislich feine bis mitteltiefe Falten ab und sorgt so für eine straffere Haut. Da Retinol eine sehr starke Wirkung hat und lichtempfindlicher macht, sollte man die Haut langsam an den Wirkstoff gewöhnen, sowie tagsüber Sonnenschutz verwenden.
Vitamin C: Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, schützt die Haut ebenfalls vor freien Radikalen. Außerdem unterstützt das Antioxidans den Körper bei der Produktion von Kollagen, was zu einer glatteren Haut verhilft.
Ebenfalls empfehlenswert sind Produkte mit Hyaluronsäure. Diese ist für die Wasserbindung und Festigkeit des Bindegewebes zuständig. Da die körpereigene Produktion von Hyaluronsäure im Alter abnimmt, kann eine äußere Zufuhr die Haut mit der benötigten Feuchtigkeit versorgen. Effektiv sind Produkte mit Hyaluronsäure vor allem gegen oberflächliche Knitterfältchen. Tiefergehende Falten lassen sich jedoch nur in Form von Hyaluronsäure-Unterspritzungen reduzieren.
Falten reduzieren mit natürlichen Mitteln
Wer gegen Hautvertiefungen vorgehen möchte, muss nicht unbedingt auf kosmetische Produkte zurückgreifen. Auch die folgenden Hausmittel können bei regelmäßiger Anwendung Falten reduzieren:
Masken mit Joghurt oder Avocado: Joghurt auf dem Gesicht wirkt wahre Wunder. Dies liegt an der darin enthaltenen Milchsäure, die die obere Hautschicht aufquellen lässt und so leichte Knitterfältchen aufpolstert. Ebenfalls effektiv sind Masken aus zerdrückter Avocado. Dank der zahlreichen Nährstoffe und Vitamine verleiht die Frucht eine glattere, frisch aussehende Haut.
Massagen und Gesichtsyoga: Auch die Durchblutung spielt bei der Faltenbildung eine wesentliche Rolle. Denn: Wird die Durchblutung der Haut angeregt, können die Nährstoffe besser zu den Zellen gelangen und die Entstehung von Falten reduzieren. Dafür am besten Gesicht, Hals, sowie Dekolleté täglich mit leichtem Druck massieren.
Auch wenn faltenreduzierende Mittel verlockend sind, darf letzten Endes eines nicht vergessen werden: Falten sind ganz normal und noch dazu unsere lebenslänglichen Begleiter. Statt sie beschämt zu verstecken, sollten wir sie also vielmehr mit Stolz tragen.