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Gesundheitswoche Gürtelrose: Krankheitsbild, Symptome und Prävention

Varizella-Zoster-Virus

Gesundheitswoche Gürtelrose: Krankheitsbild, Symptome und Prävention

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    Gesundheitswoche Gürtelrose: Krankheitsbild, Symptome und Prävention
    Gesundheitswoche Gürtelrose: Krankheitsbild, Symptome und Prävention

    Müdigkeit, Gliederschmerzen, Unwohlsein oder sogar leichtes Fieber? Im Grunde sind das alles Symptome, die auf zahlreiche Krankheiten wie eine einfache Erkältung schließen lassen. Und das kann gefährlich werden. Denn diese Krankheitsanzeichen können auch Indizien für eine Gürtelrose sein. Nachdem gerade im Anfangsstadium die Anzeichen häufig unterschätzt oder falsch diagnostiziert werden, klärt das in München ansässige Gesundheitsunternehmen GlaxoSmithKline GmbH (GSK) gemeinsam mit der International Federation of Ageing (IFA) im Zeitraum vom 27.02.2023 bis zum 05.03.2023 verstärkt über die Krankheit auf. Ziel ist es, vor allem Menschen ab 60 Jahren zu sensibilisieren, da bei ihnen aufgrund ihres Alters ein höheres Risiko zu erkranken vorliegt.

    Im Zuge der „Gesundheitswoche Gürtelrose“ beschäftigten sich Expertinnen und Experten in einem digitalen Talk, der am 28.02.2023 stattfand, mit häufig gestellten Fragen wie „Was ist das für eine Krankheit, welche Ursachen hat sie und wie gefährlich kann sie sein?“. Zu Gast waren unter anderem Dr. med. Markus Heinemann, der in seiner Stuttgarter Praxis als Internist, Hämatologe, Onkologe, Immunologe, Infektiologe sowie Diplom Tropenmediziner praktiziert, Dr. Christoph Gallinger, Senior Medical Advisor Impfstoffe bei GSK und Günter Rambach vom Schmerztelefon der Schmerzliga e. V.

    Krankheitsbild: Was ist eine Gürtelrose?

    Die Gürtelrose ist eine Infektionskrankheit, die durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht wird. „Bereits in jungen Jahren kommt man zumeist mit dem Erreger in Berührung. Denn es ist das gleiche Virus, das auch Windpocken auslöst. Einmal damit angesteckt, verbleibt das Virus nach Abheilung im Körper und wird in einen Ruhezustand versetzt. Später kann es wieder aktiv werden und die Gürtelrose verursachen“, erklärt Dr. med Heinemann. Am Anfang der Erkrankung zeigen sich häufig unspezifische Symptome wie:

    • Müdigkeit
    • Gliederschmerzen
    • allgemeines Unwohlsein
    • leichtes Fieber

    Erst nach einigen Tagen kommen typische Anzeichen hinzu. Die Gürtelrose zeigt sich dann in Hautausschlägen, die zu Scherzen, Brennen und Juckreiz führen können.

    Wer kann eine Gürtelrose bekommen?

    Grundsätzlich ist es so, dass jede und jeder, der an den Windpocken erkrankt ist, später eine Gürtelrose bekommen kann. Mit dem Alter steigt das Risiko für die Erkrankung, weshalb Menschen über 60 und Personen mit Immundefekten und Vorerkrankungen häufiger betroffen sind.

    Im digitalen Talk der GSK informierte unter anderem Dr. Christoph Gallinger über die Viruserkrankung Gürtelrose.
    Im digitalen Talk der GSK informierte unter anderem Dr. Christoph Gallinger über die Viruserkrankung Gürtelrose. Foto: Bildmontage: Canva, Steinhart

    „Einer von drei Menschen wird im Laufe seines Lebens mit der Infektionskrankheit zu tun haben. Durch den Windpockenerreger tragen rund 95 Prozent den Erreger in sich. Bedauerlicherweise führen späte Diagnosen bei bis zu 30 Prozent zu Komplikationen, aus denen circa ein Drittel mit Langzeitfolgen zu kämpfen hat“, betont Dr. Gallinger. Bei einer repräsentativen Umfrage der GSK sollten Gürtelrosepatienten angeben, bei welcher Schmerzskala von 1 bis 10 ihre Beschwerden während der Erkrankung lagen. Rund 88 Prozent gaben an, dass sie unter signifikanten – also auf der Skala eine 10 – und 65 Prozent unter starken Schmerzen – 9 – litten.

    Warum wird die Krankheit des Windpocken-Erregers Varizella Zoster oft fehleingeschätzt?

    Vor allem die unspezifischen Symptome in der Frühphase der Erkrankung führen immer wieder zu Fehldiagnosen, die von Erkältung über Grippe bis hin zu Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfällen reichen. „Insbesondere im Frühstadium der Erkrankung ist oft nichts zu sehen, obwohl schon Schmerzen vorhanden sind. Wenn ein typischer und offensichtlicher Ausschlag mit Bläschen sichtbar wird, ist die Erkrankung bereits voll ausgebrochen. Manchmal sind auch Stellen betroffen, auf die man keinen guten Blick hat, wie zum Beispiel am Rücken zwischen den Schulterblättern“, sagt Dr. Heinemann.

    Das 72-Stunden-Zeitfenster nach Ausbruch der Krankheit, das für eine effektive Behandlung mit virushemmenden und schmerzstillenden Medikamenten entscheidend ist, wird so häufig verpasst. Dann kann sich die Behandlung unter Umständen langwieriger und komplizierter darstellen, Komplikationen und Langzeitfolgen sind möglich.

    Welche Komplikationen und Langzeitfolgen gibt es bei der Gürtelrose?

    Wird die Gürtelrose nicht innerhalb des therapeutischen Zeitfensters von 72 Stunden behandelt, kann es zu schweren Verläufen kommen. Es baut sich eine immer stärkere Entzündung auf. Rötung, Schwellung, Schmerzen und Bläschenbildung nehmen zu und beschädigen das Gewebe und die Nerven.

    Mögliche Komplikationen oder Langzeitfolgen einer Gürtelrose-Infektion können sein:

    1. Chronische Schmerzen: Ohne zügige Behandlung können die Schmerzen, die eine Gürtelrose-Infektion begleiten, lange anhalten – manchmal sogar für immer.
    2. Nervenschäden: Bei zu spät einsetzender Therapie kann die Virusentzündung bereits Nervenschäden verursacht haben, die zu Hörverlust, Lähmungen oder einer anderen Beeinträchtigung unterschiedlicher Körperfunktionen führen können.
    3. Augenschäden: Bei einer Gürtelrose-Infektion im Bereich des Auges kann es zu Augenschäden wie einer Entzündung der Hornhaut oder des Augenhintergrunds kommen.
    4. Enzephalitis: Ohne Behandlung kann eine Gürtelrose-Infektion schwerwiegende Komplikationen wie eine Entzündung des Gehirns hervorrufen. Diese kann im schlimmsten Fall einen tödlichen Ausgang nehmen.

    Präventionsmaßnahmen: Wie kann man sich vor einer Gürtelrose-Erkrankung schützen?

    Neben einer frühzeitigen Diagnose kann man Präventivmaßnahmen vornehmen, damit eine Gürtelrosen-Erkrankung erst gar nicht entsteht. „Eine gesunde, ausgewogene Ernährung, gutes Stressmanagement und regelmäßige Bewegung können sicherlich dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und das Risiko für eine Virusreaktivierungen zu reduzieren. Den effektivsten Schutz bietet jedoch nur eine Impfung, da sie das Risiko für eine Erkrankung erheblich reduziert“, erklärt Dr. Heinemann und Dr. Gallinger ergänzt: „Auch wer bereits eine Gürtelrose hatte, sollte sich nach der abgeklungenen Akutphase impfen lassen. Das wird durch die Ständige Impfkommission (STIKO) empfohlen.“

    Außerdem wird durch die STIKO allen Menschen über 60 Jahren geraten, die Vorsorge-Impfung vornehmen zu lassen. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Für Menschen mit Grunderkrankung wird die Impfung ab 50 Jahren empfohlen. Die Möglichkeit einer Kostenerstattung sollte in diesen Fällen direkt mit dem Arzt oder der Krankenkasse besprochen werden.

    Grundsätzlich sollten alle Menschen ab 60 die „Gesundheitswoche Gürtelrose“ zum Anlass nehmen, sich an ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt zu wenden, um sich zu Gürtelrose beraten zu lassen.

    Mehr Informationen zur Viruserkrankung finden Sie hier.

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