Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haut und Haare
Icon Pfeil nach unten

Immuntherapie: Hautkrebs mit dem eigenen Körper bekämpfen

Krebs

Immuntherapie: Hautkrebs mit dem eigenen Körper bekämpfen

    • |
    • |
    Leberflecken und Muttermale können schnell zur Gefahr werden. Die Immuntherapie ist eine mögliche Behandlungsmethode.
    Leberflecken und Muttermale können schnell zur Gefahr werden. Die Immuntherapie ist eine mögliche Behandlungsmethode. Foto: New Africa, stock.adobe.com

    In Deutschland erkranken jährlich weit mehr als 200 000 Menschen an Hautkrebs. Bei 20 000 bis 30 000 Fällen handelt es sich um schwarzen Hautkrebs, davon sind etwa 1 Prozent tödliche Erkrankungen. Hautkrebs ist damit die häufigste Krebserkrankung in Deutschland, aber auch die am wenigsten tödliche. Allerdings ist festzustellen, dass die Zahlen der Erkrankungen am malignen Melanom stetig steigen und vor allem das Risiko für jüngere Menschen wächst. 

    Noch häufiger als schwarzer Hautkrebs ist der helle Hautkrebs, an dem jedes Jahr über 213 000 Menschen erkranken. Der weiße Hautkrebs ist jedoch sehr viel ungefährlicher, da er langsamer wächst und seltener streut. Im Gegensatz dazu kann sich schwarzer Hautkrebs aus einem Muttermal heraus über Lymphgefäßsysteme und Blutbahnen im Körper ausbreiten. Neben der operativen Entfernung von Hautkrebs haben sich noch viele weitere Behandlungsmöglichkeiten entwickelt, dazu gehört auch die Immuntherapie.  

    Worum handelt es sich bei der Immuntherapie? 

    Eine Form der Krebsbehandlung ist die Immunonkologie. Dazu zählen alle Therapien, die das körpereigene Immunsystem nutzen, um feindliche Zellen – Krebszellen – zu bekämpfen. Die Immunonkologie hilft dem Körper also gegen den Krebs anzugehen und Bakterien oder Viren abzuwehren. Das Wesentliche bei der Immuntherapie ist, dass der Wirkstoff der Therapie nicht direkt die Krebszellen beeinflusst, sondern die körpereigenen Immunzellen stärkt und bei der Zerstörung der feindlichen Zellen unterstützt. Die Devise ist: Die Immuntherapie behandelt den Körper, während der Körper den Krebs behandelt. 

    Die Immuntherapie aktiviert unterschiedliche Immunzellen (vor allem weiße Blutzellen), die dann kontinuierlich durch die Organe und das Gewebe des Körpers kursieren, teilweise über mehrere Wochen und Monate. Dies ermöglicht eine nachhaltige therapeutische Wirkung, die auch versteckte Metastasen bekämpft.  

    Immuntherapie als Behandlung bei Hautkrebs 

    Die Immuntherapie wird bei der Behandlung von malignem Melanom, dem schwarzen Hautkrebs, eingesetzt, wenn die Krebserkrankung bereits fortgeschritten ist und eine operative Entfernung des malignen Melanoms nicht möglich oder auch nicht ausreichend ist, da sich zum Beispiel Metastasen gebildet haben. 

    Die Immuntherapie hat zum Ziel das körpereigene Immunsystem zu reaktivieren und damit die Krebszellen zu bekämpfen und zu zerstören. Das Melanom beeinträchtigt die Immunantwort der Körperzellen auf den Tumor, natürliche Killerzellen können dadurch nicht mehr aktiv gegen die Krebszellen wirken. Die Immuntherapie stärkt und aktiviert das Immunsystem, sodass die Killerzellen wieder gegen den Tumor des Hautkrebses vorgehen. Den Erkrankten werden zur Immuntherapie in regelmäßigen Abständen Infusionen verabreicht. 

    Weitere Behandlungsformen des malignen Melanoms 

    Die Behandlung des malignen Melanoms wird in den meisten Fällen zunächst über die Operation versucht, wobei der Tumor möglichst vollständig und eventuell auch nahegelegene Lymphknoten entfernt werden. Ist eine Operation nicht möglich, kann auch eine Strahlentherapie eingesetzt werden. 

    Die zielgerichtete Therapie, bei der mit Medikamenten gezielt in das Tumorwachstum eingegriffen wird und diesen aufbrechen, ist oft eine Methode den Heilungserfolg zu verbessern. Die Immuntherapie wird ebenso als Förderung für die Heilung bei Hautkrebs angesehen. 

    Die Chemotherapie wird bei Hautkrebserkrankungen eher selten eingesetzt, vornehmlich nur dann, wenn sich inoperable Tumore oder Metastasen gebildet haben. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden