Viele, aber vor allem Frauen, kennen es: Gerade ist man mit dem Lackieren des letzten Fingernagels fertig geworden, stößt man unabsichtlich die Hand am Tisch, Stuhl oder streift über die Kleidung. Schon hat sich eine Druckstelle auf den frisch lackierten Nägeln gebildet oder eine Ecke ist abgesplittert.
Das ist ärgerlich, weshalb viele lieber auf UV-Lacke zurückgreifen. Die Handhabung ist denkbar einfach und das Versprechen von bis zu drei Wochen perfekt manikürten Nägeln verlockend. Doch das ultraviolette Licht hat seine Tücken, wie in einer Studie der University of California San Diego nachzulesen ist.
Studie zeigt: UV-Strahlung bei Maniküre kann zu Krebs führen
Laut der Deutschen Krebshilfe ist UV-Strahlung die bedeutendste Ursache für schwarzen und weißen Hautkrebs. Zu den Hauptauslösern zählt die Sonne, aber auch das Solarium ist erwiesenermaßen keineswegs gesünder. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die natürlichen sowie die künstlichen Strahlen im Jahr 2009 als in die höchste Kategorie krebserregender Faktoren ein.
Die Forscherinnen und Forscher aus San Diego haben festgestellt, dass auch die UV-Lampen, die für die Maniküre verwendet werden, schädlich sein können. So fanden sie heraus, dass bereits eine einmalige Bestrahlung von 20 Minuten zum Zelltod von 20 bis 30 Prozent führen kann. Laut Untersuchungen erlitten die restlichen Zellen DNA-Schäden und Mutationen, welche gleich derer sind, die bei Patientinnen und Patienten mit Hautkrebs erforscht wurden.
Es bedarf noch weiterer Nachforschungen, in welchem Ausmaß UV-Geräte bei der Maniküre Einfluss auf die Haut nehmen. Erwiesen ist jedoch, dass sie den Hautalterungsprozess schneller vorantreiben und auch zu Altersflecken führen können.
UV-Lampen schädlich für die Haut
Dass die als bisher sicher suggerierte UV-Lampe ebenfalls Schäden verursachen kann, war bisher eher unbekannt. Doch häufig beläuft sich das Spektrum der Lampen – gerade in Nagelsalons – auf Werte zwischen 340 und 395 Nanometer. Damit zählt das Licht zur schädlicheren UV-A-Strahlung, die im Gegensatz zur UV-B-Strahlung tiefer in die Zellen eindringt.
Unterschied zwischen UV-A-Strahlung und UV-B-Strahlung
Bei UV-A-Strahlen handelt es sich um ultraviolette Strahlen, die mit 315 bis 400 Nanometern zur langwelligen Strahlung zählen.
UV-B-Strahlen sind mit 280 bis 315 Nanometern kurzwellig, aber energiereicher.
Die energiereicheren UV-B-Strahlen sorgen für kurzfristige Schäden wie Sonnenbrand und sind für die Bräunung der Haut verantwortlich. Die UV-A-Strahlen verursachen langfristige Schäden, da sie tiefer in die Haut eindringen. Sie sorgen für einen stärkeren Hautalterungsprozess und das Risiko auf Melanome.
Schädlich sind beide Strahlenarten, weshalb man sich stehts, schützen sollte (ARTIKEL SONNENSCHUTZ)
Maniküre mit UV-Licht: So schützt man sich richtig
Mit einfachen Mitteln kann man sich vor der UV-Strahlung schützen und trotzdem schöne Nägel tragen.
Sonnencreme auftragen
Auch wenn es komisch wirkt, sich vor der Maniküre Sonnenschutz aufzutragen, macht es Sinn. Für Sonnenbad cremt man sich ebenfalls ein. Deshalb 20 Minuten vor dem Nägel machen mit Lichtschutzfaktor 50 die Hände eincremen.
UV-Handschuhe tragen
Um die Hände und die empfindliche Haut zu schützen, kann man sich UV-Handschuhe zulegen. Hier einfach an den Fingerspitzen den Platz für die Nägel rausschneiden. Schon ist die Haut geschützt.
Doch nicht nur das UV-Licht kann schädlich sein, auch Nagellack hat seine Tücken.