Sarcoptes scabiei – oder auch die Ursache für Krätze. Hinter dem Namen verbergen sich winzige Milben, die ebenso für den Zweitnamen der Krankheit verantwortlich sind: Scabies. Doch was hilft nun gegen Krätze?
Besuch auf der Haut
Krätze ist generell eine parasitäre Hautinfektion, die, wie schon erwähnt, durch Milben verursacht wird. Diese maximal 0,5 Millimeter großen Parasiten graben sich in die oberste Schicht der Haut. Dort bauen sie tunnelförmige Gänge, in denen die Weibchen ihre Eier ablegen. Daraus schlüpfen dann kleine Larven, die sich wiederum zu Milben entwickeln. Die Übertragung erfolgt dabei oft durch engen Hautkontakt mit einer infizierten Person, sei es während des Geschlechtsverkehrs oder durch längere Berührungen in überfüllten Bereichen.
Aber keine Sorge: Kurze Berührungen – wie etwa Händeschütteln – reichen für eine Ansteckung mit Krätze üblicherweise nicht aus. Zudem ist eine Übertragung über Decken oder Kleidung ebenso selten, da die Krätzmilben nur relativ kurze Zeit ohne ihren Wirt, den Menschen, überleben können. Allerdings besteht für Menschen mit geschwächter Immunabwehr ein höheres Risiko, an Krätze zu erkranken. Die Symptome tauchen dann in der Regel erst zwei bis fünf Wochen nach der Übertragung der Parasiten auf. So lange braucht das Immunsystem, um eine spezifische Abwehrreaktion gegen die Milben zu entwickeln.
Die Symptome bei Krätze
- Intensiver Juckreiz: Ein anhaltender, intensiver Juckreiz ist das charakteristischste Symptom von Krätze. Bei Wärme verstärkt er sich, was vor allem nachts unter der Bettdecke schmerzhaft sein kann. Das Problem: Ständiges Kratzen hilft nicht gegen Krätze. Es schädigt die Haut, was weiteren Juckreiz auslöst – ein Teufelskreis.
- Hautausschlag: Kleine rote Bläschen, Pusteln und Knötchen können auftreten, begleitet von Rötungen der Haut.
- Gangartige Linien: Auf der Haut erscheinen manchmal kleine, gewundene Linien durch die Tunnel, die die Milben graben.
- Wunde Haut: Durch das Kratzen entstehen Wunden, die sich entzünden und verkrusten.
Diese Symptome treten dazu an warmen Hautregionen auf – dem bevorzugten Ort von Krätzmilben. Die entzündlichen Veränderungen der Haut lassen sich demnach vor allem zwischen den Fingern und Zehen, in der Achselgegend, im Bereich des Nabels oder des Brustwarzenhofes, an Knöcheln und inneren Fußrändern sowie der Genitalregion finden. Üblicherweise sind Kopf, Nacken und Rücken nicht von der Krätze befallen. Bei Säuglingen und Kleinkindern kommt Krätze aber auch auf der behaarten Kopfhaut sowie den Hand- und Fußflächen vor.
Was tun, wenn’s juckt? Das hilft gegen Krätze
Wer vermutet, sich mit Krätzmilben angesteckt zu haben, sollte auf jeden Fall ärztliche Hilfe aufsuchen. Denn bleibt eine Krätze unbehandelt, verläuft die Infektion chronisch. Die Symptome bleiben dauerhaft bestehen und die Hautläsionen heilen nicht ab. Also: Ab zum Arzt oder der Ärztin! Denn Krätze kann mit Anti-Milben-Mitteln gut behandelt werden. Häufig kommt dabei der Wirkstoff Permethrin in Form einer Creme zum Einsatz. Das Mittel wird nach ärztlicher Anweisung einmalig großflächig aufgetragen und nach einem Zeitraum von acht bis zwölf Stunden gründlich abgewaschen. Dieses Mittel hilft in den meisten Fällen gegen Krätze und ein erneutes Auftragen der Creme ist selten nötig. Ist die äußere Anwendung nicht erfolgreich, kommen alternativ Tabletten mit dem Wirkstoff Ivermectin infrage. Bereits 24 Stunden nach der Einnahme sind Patienten und Patientinnen in der Regel nicht mehr ansteckend. Achtung, Sonderfall Borkenkrätze: Bei dieser speziellen Form der Krätze – der Borkenkrätze oder Scabies crustosa – sind die Betroffenen hoch ansteckend und das oft über einen längeren Zeitraum. Erkennbar ist sie durch ausgebreitete rote und schuppende, teils krustige Stellen.
Sonstige Tipps:
Zusätzlich hilft Hygiene bei getragenen Textilien gegen Krätze. Vor allem Bettwäsche, Handtücher, Unterwäsche stellen eine potenzielle Ansteckungs-Quelle dar. Wäscht man sie bei 60 °C, werden normalerweise alle noch vorhandenen Skabies-Milben abgetötet. Textilien, die nicht gewaschen werden dürfen, sollten am besten über vier Tage bei Raumtemperatur in einem luftdicht verschlossenen Plastiksack verstaut werden, bis die Milben abgestorben sind. Von Polstermöbeln geht üblicherweise keine Gefahr mehr aus, wenn sie gründlich abgesaugt werden.