Meist sind es die großen Zehen, bei denen der Nagel in die Haut einwächst, die ihn umgibt. Die Stelle entzündet sich und es kommt zu Schmerzen. In besonders schlimmen Fällen kann sich auch neues Gewebe bilden, das den Nagel überwuchert. Die Entzündung selbst kann, verursacht durch Bakterien, nässen, bluten oder eitern.
Wie kommt es zum Einwachsen von Zehennägeln?
Ursache für das Einwachsen von Zehennägeln sind oft zu enge Schuhe, Fußschweiß, aber auch das falsche Schneiden der Zehennägel. Diese sollten nicht zu kurz geschnitten oder an den Ecken abgerundet werden.
Manchmal ist die Wuchsform auch erblich bedingt und tendiert dann eher zum Einwachsen. Auch Übergewicht, Diabetes oder eine Herz- oder Nierenschwäche, die zu Wassereinlagerungen in den Füßen führt, können schuld sein. Genauso wie eine chronische Beinvenenschwäche oder die Behandlung mit Krebsmedikamenten.
So viele mögliche Ursachen führen dazu, dass eingewachsene Zehennägel gar nicht so selten sind: Jeder oder jede Fünfte leidet darunter. Und das oft schon in jungen Jahren, denn Schweißbildung beim Sport oder eine hormonelle Umstellung in der Pubertät können dazu führen.
Die zweite häufig betroffene Gruppe sind ältere Menschen mit den oben angeführten Erkrankungen. Meist haben sie auch Probleme bei der Pflege der Füße und Fußnägel, weil sie nicht mehr so beweglich sind und die Nägel im Alter dicker werden und damit schwerer zu schneiden sind.
Was tun, wenn der Nagel schon eingewachsen ist?
Wer an den Zehenrändern also Schmerzen verspürt und vielleicht schon gerötete Stellen sehen kann, sollte zu seinem Hausarzt oder seiner Hausärztin. Ganz besonders gilt dies für Menschen mit Diabetes. Arzt oder Ärztin entscheiden dann, was zu tun ist. In leichteren Fällen genügt es oft, den Zeh in einem seifenhaltigen Fußbad etwas einzuweichen und danach die wunde Stelle mit antiseptischen oder entzündungshemmenden Tinkturen, Gelen oder Salben zu versorgen. Wichtig dabei: Den Fuß nach dem Bad gut abtrocknen und noch nicht sofort in den Schuh zu schlüpfen, damit nicht gleich wieder Druck auf den Zeh kommt.
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Ist die Entzündung schon weiter fortgeschritten können spezielle Verbände helfen, welche die entzündete Haut an der Seite des Nagels vom Nagelrand wegziehen. Es gibt auch die Möglichkeit, sich in einer Praxis für medizinische Fußpflege eine Nagelspange anlegen zu lassen. Sie sorgt dafür, dass der Nagel wieder frei wachsen kann.
In jedem Fall heißt es Geduld haben, denn es dauert oft mehrere Monate bis der Nagel aus dem entzündeten Bereich herausgewachsen ist. Und: Schwierig sind diese Behandlungen für Diabetiker und Diabetikerinnen, weil sie oft unter Empfindungsstörungen in den Füßen leiden.
Dann oder wenn keine dieser Maßnahmen hilft und sich der Zeh schon stark entzündet hat oder eitert, muss man auf jeden Fall noch einmal in die Arztpraxis. In diesen Fällen hilft manchmal nur mehr eine Operation.
Was passiert bei einer Operation?
Bei einem solchen Eingriff unter örtlicher Betäubung wird entweder das entzündete Gewebe am seitlichen Rand des Nagels entfernt oder der eingewachsene Nagelrand weggeschnitten. Bei letzterer Methode kann bis zu einem Drittel des Nagels entfernt werden. Der Restnagel wird dann mit der Haut zusammengenäht. Ist der Nagel an beiden Seiten eingewachsen, wird er oft auch ganz entfernt.
Damit der nachwachsende Nagel nicht wieder mit dem Zeh verwächst, wird bei einer Operation nicht nur der Nagel entfernt, sondern auch der entsprechende Teil der sogenannten Matrix, in der der Nagel wie in einer Tasche steckt und die dafür sorgt, dass der Nagel immer wieder nachwächst. Der Nagel ist dann zwar künftig schmaler als vorher, aber das nochmalige Einwachsen wird so verhindert.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zehennagel innerhalb eines Jahres wieder einwächst, ist nach einer Operation geringer als nach anderen Behandlungen.
Wie kann ich verhindern, dass ein Zehennagel einwächst?
Damit Zehennägel nicht einwachsen, sollte man beim Schneiden darauf achten, sie gerade abzuschneiden und sie so lang zu lassen, dass die Nagelecken frei auf dem seitlichen Hautrand aufliegen. Also keine abgerundeten Ecken oder eine spitz zulaufende V-Form feilen.
Wer Probleme hat, seine Nägel selbst zu schneiden, kann dies von kosmetischen Fußpflegenden übernehmen lassen. Eine solche Pediküre zahlt man selbst.
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Bei krankhaften Veränderungen an den Füßen oder Diabetes geht man am besten zur medizinischen Fußpflege, die dann normalerweise die Krankenkasse übernimmt.