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Wasserallergie – Das steckt hinter der seltenen Krankheit

Allergische Reaktionen auf Wasser

Wasserallergie – Das steckt hinter der seltenen Krankheit

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    Egal ob unter der Dusche oder in Form von Regentropfen: Wasser begegnet uns ständig im Alltag. Somit stehen Betroffene einer Wasserallergie vor einer echten Herausforderung.
    Egal ob unter der Dusche oder in Form von Regentropfen: Wasser begegnet uns ständig im Alltag. Somit stehen Betroffene einer Wasserallergie vor einer echten Herausforderung. Foto: Evan, stock.adobe.com

    Wasserallergie – für viele klingt das im ersten Moment wie ein Scherz, den Kinder erzählen, wenn sie sich vorm Duschen drücken wollen. Dabei handelt es sich tatsächlich um eine echte Krankheit. Diese ist zwar äußerst selten, kann ihre Betroffenen aber im Alltag stark einschränken. Wie äußert sich eine Wasserallergie – und was können Patient:innen dagegen tun? 

    Was ist eine Wasserallergie? 

    Die Wasserallergie gehört zur Familie der Urtikaria, also ist sie eine besonders seltene Form der Nesselsucht. Aktuell sind weltweit weniger als 100 Fälle bekannt. Sie kann bereits in früher Kindheit auftreten, aber auch erst im Erwachsenenalter erstmals zum Vorschein kommen. Aufgrund ihrer Seltenheit lässt sich auch nur wenig über mögliche Ursachen der Erkrankung sagen. Es kommen hierbei sowohl psychischer und körperlicher Stress, als auch genetische Veranlagungen oder Unverträglichkeiten von Chlor oder bestimmten Ionen im Wasser in Frage. Was genau bei einer Wasserallergie im Körper passiert, ist in den meisten Fällen aber bekannt: Kommt die Haut der Betroffenen mit Wasser in Kontakt, schüttet ihr Körper übermäßig viel Histamin aus. Dieser Neurotransmitter verursacht die allergische Reaktion

    Wie äußern sich die Symptome? 

    Meist reicht ein kurzer Wasserkontakt schon aus, um Symptome zu verursachen. Dieser kann zum Beispiel durch Regen, beim Duschen oder Händewaschen entstehen. Patient:innen leiden dann in der Regel unter einem weißlichen Hautausschlag, der mit starkem Juckreiz einhergeht. Auch Schwellungen und ein rötlicher, knopfförmiger Ausschlag können auftreten. Im schlimmsten Fall kommt es zum allergischen Schock, der lebensbedrohlich sein kann. Jedoch reagieren nicht alle Betroffenen gleichermaßen auf jede Art von Wasser. Während manche bereits nach ein paar Regentropfen Symptome zeigen, sind andere beispielsweise nur gegen Salzwasser allergisch. Ebenfalls wichtig zu wissen: Nur äußerer Wasserkontakt direkt auf der Haut ist für Betroffene gefährlich. Der Konsum von Trinkwasser ist also trotzdem möglich. 

    Diagnose und Behandlung 

    Da über die Ursachen nur wenig bekannt ist, lässt sich eine Wasserallergie nicht vorbeugen. Treten erstmals Beschwerden auf, sollte dringend eine Arztpraxis aufgesucht werden. Mithilfe eines Allergietests lässt sich dort feststellen, ob es sich tatsächlich um eine Wasserallergie handelt, oder ob etwas anderes die Symptome hervorruft. Nach der Diagnose ist sie zwar behandelbar, aber nicht heilbar. Das übermäßige Ausschütten von Histamin können Betroffene durch die Einnahme von Medikamenten, sogenannten Anti-Histaminika, regulieren. Trotzdem müssen sie sich meist auf einige Veränderungen in ihrem Alltag einstellen.  

    Leben mit Wasserallergie 

    Ein Alltag ohne Wasser? Für die allermeisten von uns ist dieser Gedanke unvorstellbar. Egal ob als Durstlöscher oder bei der Körperhygiene – Wasser ist allgegenwärtig. Wie leben also Menschen, die unter einer Wasserallergie leiden? Auf Trinkwasser verzichten müssen sie zwar nicht, jedoch ist dabei trotzdem Vorsicht geboten. Denn gelangt ein Tropfen auf die Haut, kann dies in starken Fällen bereits eine Reaktion auslösen. Histamin-Blocker können die Symptome zwar lindern, trotzdem sollte langer Kontakt mit Wasser vermieden werden. Eine kurze Dusche ist meist möglich, ein Besuch im Schwimmbad aber keinesfalls. Besteht die Gefahr auf Regen, müssen sich Betroffene entsprechend am ganzen Körper schützen. Auch eine spezielle Körperhygiene ist gefragt: Stark fettende oder rückfettende Pflegeprodukte verstärken die Barrierefunktion der Haut und können eine allergische Reaktion so verzögern.  

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