Jeder, aber auch wirklich jeder, kennt sie - und den meisten sind sie ein Dorn im Auge: kleine bläuliche Adern, die unter der Haut schimmern und ihre „großen, dicken Schwestern", die Krampfadern. Spätestens, wenn venöse Erkrankungen zu schmerzhaften Beschwerden führen, gilt es, diesem Leiden den Kampf anzusagen.
Denn häufig sind die knotigen Adern kein bloßer Schönheitsmakel. In den defekten Venen verbleibt Blut. Statt weiter in Richtung Herz zu fließen, können schmerzhafte Entzündungen entstehen, die in schlimmsten Fällen zu Thrombose oder dem sogenannten „offenen“ Bein führen können.
Um auf die Dringlichkeit des Themas aufmerksam zu machen, findet am Samstag, 23. April, der Deutsche Venentag statt. Entgegen zahlreichen Vermutungen betreffen Besenreiser & Co. keineswegs nur ältere Menschen. Laut der Deutsche Venen-Liga e.V. sind bereits 60 Prozent aller Frauen und Männern in einem Alter zwischen 20 und 29 Jahren betroffen.
In der Augsburger Klinik Vincentinum wurde 2019 genau aus diesem Grund eine eigene Fachabteilung für Phlebologie gegründet. Die Abteilung wurde von der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie und dem Berufsverband der Phlebologen für ihre hohe Qualität bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten ausgezeichnet und ist seit September 2021 als Venen Kompetenz-Zentrum zertifiziert.
Was tun bei Besenreisern?
Dunkelblaue Äderchen, rötliche Flecken oder hellrote Gefäßbäumchen – Besenreiser haben viele Gesichter. Häufig ist deren Entstehung durch erbliche Veranlagung bedingt. Faktoren wie Sonnenbäder, Saunen oder Übergewicht können die Entwicklung der erweiterten Adern begünstigen.
Vor einer Behandlung werden die Patientinnen und Patienten eingehend untersucht. Je nach Schweregrad kommen unterschiedliche Möglichkeiten infrage. Am häufigsten wird die Verödungstherapie, auch Sklerosierung genannt, eingesetzt. Im Augsburger Vincentium steht ein breites Spektrum an Eingriffsmöglichkeiten zur Verfügung - vom klassischen „Stripping", bei dem die erkrankte Vene durch winzige Schnitte ganz einfach „herausgezogen" wird, über die sogenannte „Phlebektomie" zur Entfernung von kleineren Seitenästen bis hin zu minimalinvasiven Verfahren per Radiofrequenztherapie.
Kann man venösen Erkrankungen vorbeugen?
Gerade wer im Alltag viel sitzt, sollte in der freien Zeit Bewegung einplanen. Mit Sportarten wie Nordic Walking, Radfahren oder speziellen Venengymnastik kann die Blutzirkulation angeregt werden. Betroffene können mit Stützstrümpfen oder Kompressionsstrümpfen vorbeugen.
Außerdem kann es helfen, die Beine in einer Pausensituation auch mal hochzulegen. Anhand der 3L-3S-Regel kann man sich gut merken, was für gesunde Venen wichtig ist: „Lieber Laufen und Liegen – statt Sitzen und Stehen“ lautet die Devise.
Deutscher Venentag 2022
Über Risiken, Vorbeugemaßnahmen und Behandlungsmethoden informiert der Deutsche Venentag 2022. Die Schirmherrschaft für die bundesweite Aufklärungskampagne wird wie in den vergangenen Jahren durch die Deutsche Venen-Liga e.V. übernommen.
Schwerpunktmäßig findet der Tag aufgrund der Corona-Pandemie online statt. Das Thema in diesem Jahr lautet „Thrombose-Gefahr im Homeoffice“. Auf der Homepage des DVL kann man sich allgemein über das Thema informieren und Behandlungsmöglichkeiten sowie Präventionstipps nachlesen beziehungsweise downloaden.