Unser Herz arbeitet unermüdlich rund um die Uhr, 24 Stunden. Deshalb benötigt der Herzmuskel relativ viel Sauerstoff. Dabei schwankt der Sauerstoffbedarf oft innerhalb kürzester Zeit ganz beträchtlich. Wenn wir uns beispielsweise körperlich anstrengen, muss das Herz mehr arbeiten, um den erhöhten Sauerstoffbedarf der Skelettmuskulatur zu decken. Die Folge ist, es schlägt rascher, um mehr Blut in Umlauf zu bringen. Doch nicht nur bei körperlicher Belastung, sondern auch bei seelischer, ist dieses schnellere Schlagen zu beobachten. Für diese Mehrarbeit benötigt dann der Herzmuskel ebenso mehr Sauerstoff.
Schmerzen beim Herzen: Wie kommt es zum Angina-pectoris-Anfall?
Bei gesunden, jungen Frauen und Männern sind die Herzkranzgefäße erweiterungsfähig genug, um auch recht kurzfristig für eine erhöhte Blutzufuhr zu sorgen. Mit zunehmendem Alter entwickelt sich bei vielen jedoch eine Arteriosklerose, also eine Verkalkung der Arterien, eine Erkrankung der Gefäße, bei der sich die Arterien durch krankhafte Ablagerungen verengen und verhärten. Das kann dazu führen, dass die Gefäße bei Anstrengungen den Sauerstoffbedarf des Herzmuskels nicht mehr decken. Die Folge ist, dass das Herz weniger leistungsfähig ist und dieser Sauerstoffmangel der Herzmuskelzellen bewirkt den Schmerz.
Herzbeschwerden: Das sind die Symptome von Angina pectoris
Die Art des Schmerzes reichen von einem unangenehmen Gefühl in der Brust, einem Druck, einer Enge oder Beklemmung bis hin zu starkem, brennenden Schmerz, der teils Panik und Todesangst auslöst. Manchmal strahlen die Schmerzen aus in die linke Schulter und den linken Arm bis in die Hände, manchmal aber auch in den Hals, Rücken oder Oberbauch.
Auslöser für einen Angina-pectoris-Anfall können körperliche und psychische Belastung, durch Kälte, üppige Mahlzeiten, ein sehr kaltes Getränk, manchmal auch schon ein kaltes Bett. Der Anfall dauert meist nur einige Minuten. Schmerzen, die länger als eine Viertelstunde anhalten, können darauf hinweisen, dass ein Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht und sofort der Notarzt gerufen werden sollte!
Es treten also in der Hauptsache bei einem Angina-pectoris-Anfall diese Symptome auf:
- Stechender Schmerz hinter dem Brustbein,
- der Schmerz ist abhängig von körperlicher und seelischer Belastung,
- der Schmerz dauert nur etwa höchstens 15 Minuten an,
- der Schmerz verschwindet sofort, wenn man Nitroglyzerin einnimmt.
So verhalten Sie sich bei einem Angina-pectoris-Anfall richtig
Betroffene tun beim Auftreten eines Angina-pectoris-Anfall oft instinktiv das Richtige, indem sie sich ruhig verhalten. Dadurch wird der Sauerstoffbedarf des Herzens reduziert. Die Angehörigen sollten vor allem Ruhe bewahren, um den Patienten nicht zusätzlich zu ängstigen.
Die Fenster sollten geöffnet und beengende Kleidungsstücke gelockert werden. Wer schon wegen Angina pectoris in ärztlicher Behandlung steht, ist meist vom Arzt angewiesen, seine Medikamente ständig bei sich zu tragen. Die Angehörigen sollten darüber informiert sein, um sie dem Patienten oder der Patientin geben zu können.
Ab zum Kardiologen! Die Behandlung bei Angina pectoris
Der Angina-pectoris-Anfall kann in wenigen Minuten unterbrochen wird, indem man Nitroglyzerin einnimmt. Neben dieser Behandlung bei einem Anfall werden Medikamente verordnet, die regelmäßig einzunehmen sind, auch wenn sich keine Beschwerden zeigen. Es handelt sich dabei um gefäßerweiternde Substanzen oder um Mittel, die das Herz vor Überlastung abschirmen. Ebenso wichtig ist es, die Risikofaktoren der Arteriosklerose auszuschalten, um einer weiteren Verschlechterung vorzubeugen. So wird der behandelnde Arzt oder die Ärztin beispielsweise Rauchen streng verbieten und dazu raten, alles zu tun, um Stress-Situationen zu vermeiden. Ist man übergewichtig, sollte man dringend abnehmen.