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Übelkeit oder Schwindel auf Achterbahn oder Karussell? Mit diesen 7 Tipps ist das kein Problem mehr

Übelkeit

Übelkeit oder Schwindel auf Achterbahn oder Karussell? Mit diesen 7 Tipps ist das kein Problem mehr

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    Eine Achterbahnfahrt ist unversehbar - außer man sitzt möglichst weit vorne. Hier wird Fahrgästen nicht ganz so schnell übel.
    Eine Achterbahnfahrt ist unversehbar - außer man sitzt möglichst weit vorne. Hier wird Fahrgästen nicht ganz so schnell übel. Foto: Julia Paul

    Ob auf dem Kettenkarussell, in der Leopardenspur, dem Freifallturm oder in der Achterbahn: Auf einem Volksfest oder in einem Freizeitpark ist viel Action geboten. Doch nicht jede und jeder mag das – und vor allem: Nicht alle Körper vertragen es. Ungewohnte Bewegungen und unerwartete Beschleunigungen bescheren den einen ein spannendes Kitzeln im Bauch, anderen ernsthafte Probleme.

    Aber warum ist das so? Auf diese Frage haben selbst Forscherinnen und Forscher keine sichere Antwort. Natürlich gibt es gewisse Faktoren, die Übelkeit oder Schwindel auf und nach Fahrgeschäften begünstigen. Dazu gehören zum Beispiel fettige, deftige Speisen oder alkoholische Getränke. Doch auch wenn man beides weglässt, unterscheiden sich die Körper in ihren Reaktionen auf den Trubel des Rummels.

    Das passiert mit dem Körper bei der Fahrt im Karussell oder auf der Achterbahn

    Grundsätzlich lassen sich die meisten Probleme aber damit erklären, dass wir unseren Körper in wilden Karussells in einen Ausnahmezustand versetzen. Während die eine Achterbahn steil bergauf, herunter und rasant um Kurven fährt, dreht sich das andere Fahrgeschäft nur im Kreis. Dritte schlagen Loopings, dabei verhält es sich ähnlich wie mit der Reiseübelkeit beim Autofahren: Der Fahrer weiß, was als nächstes passiert. Er kann sich auf die Bewegungen einstellen. Beifahrer hingegen nicht. Weil sie der Fahrt ausgesetzt sind, wird ihnen schneller schlecht. Auf Volksfesten oder im Freizeitpark sind alle Fahrgäste Beifahrer.

    Durch die Drehungen, das Beschleunigen und Bremsen senden die Augen und der Gleichgewichtssinn widersprüchliche Signale ans Gehirn. Im Extremfall kann das zur sogenannten Bewegungskrankheit führen. Diese zeigt sich unter anderem an folgenden Symptomen:

    • Übelkeit
    • Schwindelgefühl
    • Kopfschmerzen
    • Schwitzen bei kalter Haut
    • Blässe im Gesicht

    Dazu kann es zu einer Angstreaktion kommen, bei der sich die Blutgefäße verengen und der Blutdruck steigt. Bei manchen Menschen kann das bis hin zu einer Panik führen.

    7 Tipps: Übelkeit, Schwindel & Co. vermeiden

    Jeder Mensch ist anders, deshalb funktionieren Tipps, wie man Übelkeit, Schwindel und andere unangenehme Symptome während Achterbahn- und Karussellfahrten in Freizeitparks oder auf Volksfesten vermeidet, nicht bei jedem. Es lohnt sich allerdings, verschiedene Methoden auszuprobieren.

    1. Vor der Fahrt nichts essen

    Auch wenn das Angebot der Imbissbuden verlockend ist: Wer noch mit den Fahrgeschäften fahren möchte, sollte das Essen auf danach legen. Das rät auch Maik Landwermann. Ihm und seiner Frau Stefanie gehört das Rund- und Hochfahrgeschäft „Kick Down“. Zum Wohl seiner Gäste meint der Schausteller: „Wenn man einen empfindlichen Magen hat, vorher einfach keine Fisch- oder Bratwurstsemmel essen“. Und er hat recht, schließlich kann man sich die auch später noch schmecken lassen.

    2. Bloß keinen Alkohol trinken

    Auch auf die Maß Bier sollten Fahrgäste verzichten, wenn sie eine Runde mit Karussell, Achterbahn & Co. drehen möchten. Durch den Konsum alkoholischer Getränke sind die Sinne betäubt und der Magen gereizt. Die Folge: Alles dreht sich noch schneller.

    3. Wenn es geht: vorwärts fahren

    Wer vermeiden will, dass ihm oder ihr auf dem Volksfestplatz oder im Freizeitpark übel wird, sollte der oder die auch aktiv etwas dagegen tun. An dieser Stelle eignet sich der Auto-Vergleich noch einmal: Wer möglichst weit vorne sitzt und sieht, wo die Achterbahn hinfährt, kann sich entsprechend vorbereiten. Natürlich geht das bei Fahrgeschäften nur bedingt. Beim einem Großteil der Hoch- und Rundfahrgeschäfte sind die Bewegungen unvorhersehbar – und unberechenbar.

    Doch auch hier vermeidet man große Bewegungen, indem man aufrecht sitzt, den Kopf anlehnt und nicht zu stark dreht. Allerdings kann gerade das zu Erschütterungen im Kopf führen – ähnlich wie beim Autoscooter. Hiervon gibt es ebenfalls auf jedem Volksfest mindestens einen. Bei einem übermutigen Fahrstil können sich Gäste schnell mal ein leichtes Schleudertrauma, Blutergüsse oder Nackenschmerzen zuziehen.

    Für Familien ist wichtig, die an den Fahrgeschäften angegebenen Altersgrenzen zu berücksichtigen – nicht nur zur eigenen Sicherheit während der Fahrt, sondern auch für die Gesundheit der Kinder.

    4. Atem- und Entspannungsübungen

    Park- oder Volksfestbesucherinnen und -besucher, die es erst gar nicht in die Gondel einer der Volksfest-Attraktionen schaffen, könnten sich über diese Hilfe freuen: Kurz vor der Fahrt mit geschlossenen Augen durchatmen – und das sollten sie auch während der Fahrt fortsetzen. Bewusstes, tiefes Atmes stabilisiert den Kreislauf und reduziert das Risiko von Schwindelanfällen.

    Eine weitere beliebte Entspannungstechnik bei Angst und Bammel ist, diese einfach abzuschütteln. Dabei sollte der ganze Körper in Bewegung kommen – insbesondere aber die Schultern, die oft die Last tragen.

    5. Weniger Reize, weniger Schwindel

    Im Fahrgeschäft gibt es ebenfalls einige Methoden, die helfen können:

    • Wer die Augen schließt, setzt seine Augen und sein Gehirn weniger visuellen Reizen aus. Das stabilisiert den Gleichgewichtssinn.
    • Wer Ohrstöpsel trägt, dämmt den Lärmpegel ein. Das kann ebenfalls dazu beitragen, Schwindel vorzubeugen.

    6. Akupressur-Bänder gegen die Übelkeit

    Ein weiteres Hilfsmittel gegen einen flauen Magen ist eher von der Reiseübelkeit bei Autofahren bekannt: Akupressur-Bänder, eine Methode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Die elastischen Armbänder stimulieren Druckpunkte unterhalb des Handgelenks. Das soll Übelkeit und Erbrechen vermeiden – ob tatsächlich medizinisch oder aufgrund eines Placebo-Effekts, ist nicht erwiesen.

    7. Regelmäßige Pausen einlegen

    Ist eine Fahrt überstanden, sollte man dem Körper eine Pause gönnen und ihm Zeit geben, sich zu erholen. Währenddessen allerdings nichts Fettiges essen und keinen Alkohol trinken (siehe Tipp 1 und 2)!

    Doch trotz all der Tipps, um Übelkeit und Schwindel zu vermeiden, muss der letzte lauten: Vertraue deinem Körper. Signalisiert er, dass noch eine Fahrt nicht gut für die Gesundheit ist, indem er die genannten Signale ausstrahlt, sollten Betroffene darauf hören. Besonders wer bereits Probleme mit der Wirbelsäule, Bluthochdruck oder andere Erkrankungen hat, muss sich zweimal überlegen, ob sich die Fahrt mit der Achterbahn, dem Karussell oder Ähnlichem wirklich lohnt. Bei chronischen gesundheitlichen Problemen oder starken Ängsten vor Fahrgeschäften ist es ratsam, vor dem Besuch eines Freizeitparks oder Volksfestes mit dem Arzt oder der Ärztin zu sprechen.

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