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Was ist Chemotherapie?

Krebsdiagnose

Was ist Chemotherapie?

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    Häufig wird eine Chemotherapie mit einer Strahlenbehandlung kombiniert: Man nennt dies Radiochemotherapie.
    Häufig wird eine Chemotherapie mit einer Strahlenbehandlung kombiniert: Man nennt dies Radiochemotherapie. Foto: (C) Tayyaba, (C) stock.adobe.com

    Heute wird unter Chemotherapie in der Regel die Behandlung bösartiger Tumore mit chemischen Substanzen verstanden, die in den Teilungszyklus der Krebszellen eingreifen. Sie werden als Chemotherapeutika bzw. Zytostatika bezeichnet. Über eine Infusion oder in Form von Tabletten werden dem Körper Medikamente zugeführt. Da diese über den Blutkreislauf transportiert werden, wirken sie in der Regel im gesamten Körper. So erreichen sie auch Krebszellen, die sich bei Untersuchungen nicht zeigen. Fachleute sprechen bei dieser Art der Therapie auch von einer systemischen Behandlung.

    Verschiedene Arten der Chemotherapie

    Auf die Frage hin, was eine Chemotherapie überhaupt ist, muss man zwischen folgenden Anwendungsarten unterschieden, die unterschiedliche Ziele haben:

    1. Kurative Chemotherapie: Das Ziel dieser Art besteht darin, möglichst alle vorhandenen Krebszellen zu beseitigen und damit eine dauerhafte Heilung zu erreichen.
    2. Adjuvante Chemotherapie: Sie richtet sich vor allem gegen Krebszellen, die nach einer Operation vielleicht im Körper verblieben sind, sich jedoch noch nicht nachweisen lassen. Eine solche unterstützende Therapie kann Rückfalle verhindern.
    3. Neoadjuvante Chemotherapie: Manche Tumoren sind zu groß, um sie direkt zu entfernen. Die neoadjuvante Therapie kann den Tumor häufig verkleinern, sodass eine Operation doch möglich oder weniger eingreifend wird.
    4. Palliative Chemotherapie: Von einer palliativen Anwendung spricht man, wenn es nicht mehr möglich ist, alle Tumorzellen zu beseitigen. Die Therapie kann dann helfen, bestimmte Beschwerden zu lindern, den Verlauf zu verlangsamen und Komplikationen zu vermeiden.

    So funktioniert die Behandlung

    Häufig wird eine Chemotherapie mit einer Strahlenbehandlung kombiniert: Man nennt dies Radiochemotherapie. Mit Strahlen kann parallel oder im Anschluss behandelt werden. Zudem gibt es Zytostatika, die im Körper erst dann wirken, wenn man sie mit einer Strahlenbehandlung kombiniert. In diesem Fall wirkt die Chemotherapie nur lokal an diesen Stellen.

    Die Wirkstoffe der Zytostatika richten sich vornehmlich gegen die Erbsubstanz von Zellen, die sich in der Vermehrungsphase befinden und teilungsaktiv sind. Auch gesunde Zellen teilen und vermehren sich, können also durch die Medikamente angegriffen werden, weswegen es zu Nebenwirkungen kommen kann. Allerdings ist deren Wirkung bei sich häufig und sehr schnell teilenden Zellen besonders intensiv. Da die Teilungsgeschwindigkeit der Zellen vieler Krebsarten deutlicher höher ist als die der gesunden Zellen, sind sie anfälliger für die Wirkung von Zytostatika.

    Wie ist der Ablauf der Chemotherapie?

    Betroffene unterziehen sich der Chemotherapie in Intervallen, sogenannten Zyklen, wobei Behandlungsphasen mit Behandlungspausen abwechseln. In einem Zyklus werden die Zytostatika an einem oder mehreren Tagen nacheinander verabreicht. Es schließt sich eine Behandlungspause von mehreren Tagen, Wochen oder Monaten an. In der Behandlungspause bekommt der Körper die Möglichkeit, angegriffenes normales Gewebe zu regenerieren, das sich meist schneller erholen kann als Tumorgewebe. Durchgeführt werden im Schnitt vier bis sechs Zyklen.

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