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Wenn nichts hilft: Blutdruck senken mit Tabletten

Bluthochdruck

Wenn nichts hilft: Blutdruck senken mit Tabletten

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    Bluthochdruck kann auch mit Tabletten gesenkt werden.
    Bluthochdruck kann auch mit Tabletten gesenkt werden. Foto: VMM

    In Stresssituationen kann es plötzlich einem hohen Blutdruck kommen. Die Reaktion des Körpers ist jedoch normal, weil der Körper das Gehirn und die Muskeln schnell mit der nötigen Energie versorgen muss. Dauerhaft hoher Blutdruck (auch Hypertonie genannt), stellt jedoch ein Risiko für das Herz-Kreislauf-System und Folgeerkrankungen dar. In vielen Fällen ist der Bluthochdruck eine stille Gefahr, denn seine Symptome entdecken Betroffene meist zu spät. Wer unter Hypertonie leidet, sollte zunächst seinen Lebensstil überdenken. Übergewicht, ein erhöhter Alkoholkonsum und eine ungesunde Ernährung können den Blutdruck besonders im Alter stark erhöhen. Helfen Sport und Lebensmittel nicht gegen den Bluthochdruck, müssen Patient:innen auf bestimme Medikamente zurückgreifen. Die Wirkstoffe von speziellen Tabletten senken den Blutdruck und verringern dadurch das Risiko für gefährliche Erkrankungen.

    Diese Tabletten können den Bluthochdruck senken

    Bevor die Einnahme von Tabletten gegen Bluthochdruck erfolgt, sollten Patient:innen dringend eine gesunde Lebensführung anstreben. Wer von Bluthochdruck betroffen ist, kann durch regelmäßiges Kontrollieren des Blutdrucks und einen gesunden Lebensstil oftmals sogar komplett auf die Einnahme von Blutdrucksenkern verzichten.

    Verengung von Blutgefäßen mit ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptorblocker vorbeugen

    ACE ist eine Abkürzung für „Angiotensin Converting Enzyme“. Das ACE ist ein Eiweiß, welches sich im Körper in das Hormon Angiotensin I in Angiotensin II umwandelt. Der Bluthochdruck im Körper steigt, weil das Angiotensin II die Blutgefäße verengt. Mithilfe des ACE-Hemmers soll die Entstehung des Hormons Angiotensin II deshalb verhindert werden. Der ACE-Hemmer blockiert die Verengung der Blutgefäße und lässt den Blutdruck sinken. Nebenwirkungen der ACE-Hemmer sind beispielsweise trockener Reizhusten und ein erhöhter Kaliumgehalt im Körper.

    Auch die Angiotensin-Rezeptorblocker wie Candesartan, Valsartan und Losartan halten das Hormon Angiotensin II vor seiner gefäßverengenden Wirkung auf. Hierbei wird jedoch nicht die Herstellung des Hormons verhindert, sondern ein Rezeptor für das Angiotensin auf der Zelloberfläche geblockt. Somit kann das Hormon nicht in die Zelle gelangen und die Gefäße verengen. Die Angiotensin-Rezeptorblocker haben ähnliche Nebenwirkungen, wie die ACE-Hemmer. Jedoch müssen Patient:innen bei der Einnahme der Tabletten auf eine Veränderung der Elektrolyte und der Nierenfunktion achten.

    Betablocker, Alpha-2-Agonisten und Alpha-Blocker-Tabletten senken Stresshormone und Blutdruck

    Diese Tabletten senken den Blutdruck und haben sich bereits jahrzehntelang bewährt. Inzwischen verschreiben Ärzt:innen jedoch oftmals neuere Präparate und setzen sie nur noch bei bestimmten Patient:innen mit anderen Grunderkrankungen ein.

    Gefährlich kann auch der Bluthochdruck durch Stress werden, sei es aus beruflichen oder persönlichen Umständen. Die Wirkung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin wird durch die Betablocker gehemmt, was zu einer Senkung des Bluthochdrucks führt. Die Betablocken wirken dabei direkt am Herzen, durch die Dämpfung des Herzschlags und indirekt an den Nieren, wo die Produktion des Angiotensins II gehemmt wird. Bei Patient:innen mit Gefäßerkrankungen werden zum Beispiel die Betablocker Nebivolol und Carvedilol eingesetzt, da sie die Blutgefäße erweitern. Des Weiteren werden die Betablocker oftmals bei Herzschwäche, nach einem Herzinfarkt oder auch Migräne verschrieben.

    Um das Stresssystem in speziellen Regionen des Gehirns zu entlasten, werden Alpha-2-Agonisten eingesetzt. Damit wird die Wirkung des Botenstoffs Noradrenalins imitiert. Nebenwirkungen der Alpha-2-Agonisten ist zugleich eine erhöhte Müdigkeit. Schwangeren Frauen mit Bluthochdruck wird der Wirkstoff alpha-Methyldopa verschrieben. Ähnlich wie bei den Betablockern, hemmen auch Alpha-Blocker die körpereigenen Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin, jedoch direkt in den Gefäßen. Nachdem eine Studie eine häufiges Vorkommen von Herzschwäche bei Bluthochdruck-Patient:innen mit Alpha-Blockern entdeckte, werden diese Substanzen nur noch selten verordnet.

    Diuretika gegen einen hohen Salzgehalt im Körper

    Die Wirkstoffe dieser Substanz helfen den Nieren dabei, mehr Salz auszuscheiden. Ist der Salzgehalt im Urin erhöht, reagieren die Nieren und entziehen dem Körper Wasser. Dadurch verringert sich das Blutvolumen und der Blutdruck sinkt. Diuretika werden deshalb auch als „Wassertabletten“ bezeichnet und werden oftmals eingesetzt, wenn der Bluthochdruck von einem hohen Salzkonsum kommt.

    Kalzium-Antagonisten oder Kalziumkanalblocker-Tabletten senken den Blutdruck

    Der Mineralstoff Kalizum sorgt in den Muskelzellen der Blutgefäßwände dafür, dass sich die Zellen zusammenziehen. Dadurch wird der Durchmesser der Gefäße kleiner und der Blutdruck höher. Kalziumkanalblocker verhindern das Einströmen von Kalium in die Muskelzellen der Gefäße oder des Herzens und entspannen sie. Der Blutdruck sinkt, weil sich die Blutgefäße weiten. Da die Kalziumkanalblocker vor allem in Kombination mit Betablockern teilweise gefährliche Nebenwirkungen haben können, werden die Tabletten zum Senken von Bluthochdruck nur noch selten eingesetzt.

    Direkte Reninhemmer

    Aus der Gruppe der Reninhemmer wird bisher nur der Wirkstoff Aliskiren als blutdrucksenkendes Mittel eingesetzt. In dem das Aliskiren am Enzym Renin im körpereignen Renin-Angiotenin-Aldosteron-System ansetzet, wird die Bildung des Hormons Angiotensin I gehemmt. Da mit dem Wirkstoff ungünstige Nebenwirkungen einhergehen, haben die Tabletten zum Senken des Bluthochdrucks keinen besonderen Stellenwert.

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