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Zu wenig Kalium: Bluthochdruck durch gezielte Kaliumzufuhr lindern

Blutdruck

Kalium bei Bluthochdruck: Kann der Mineralstoff zu hohe Werte senken?

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    Bananen liefern viel Kalium und können Bluthochdruck positiv beeinflussen
    Bananen liefern viel Kalium und können Bluthochdruck positiv beeinflussen Foto: Robert Günther, dpa (Symbolbild)

    Kalium ist wie andere Elektrolyte für den Körper von größter Bedeutung. Dabei reicht schon ein geringes Ungleichgewicht, um große Auswirkungen festzustellen. So kann ein Mangel an Kaliumsalz unter anderem Bluthochdruck begünstigen.

    Kurz erklärt: Kalium und andere Blutsalze

    Kalium gehört zu den Elektrolyten oder Mineralstoffen. Es handelt sich dabei um Stoffe, die eine elektrische Ladung haben und die sich in Flüssigkeiten lösen, erläutert die Praxis am Bahnhof Gruppe in ihrem Blog. Sie sind für die Wasserverteilung im Körper ebenso wichtig wie für die Reizweiterleitung oder die Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Haushaltes. Blutsalze, wie sie umgangssprachlich genannt werden, finden sich in allen Körperflüssigkeiten.

    Im Idealfall sind die Elektrolyte ausgewogen, schreibt MSD Manual. Damit dieses Gleichgewicht aufrechterhalten werden kann, müssen die verschiedenen Mineralstoffe mit der Nahrung oder über Getränke aufgenommen, mit dem Urin oder Stuhl aber auch wieder ausgeschieden werden. Eine besonders wichtige Rolle spielen dabei die Nieren: Sind sie in ihrer Funktion beeinträchtigt, kommt es zwangsläufig zu Störungen des Elektrolythaushaltes. Besteht dazu ein Verdacht, kann der Arzt die entsprechenden Laborwerte bestimmen lassen und eine individuelle Therapie einleiten.

    Zu den wichtigsten Blutsalzen gehören:

    • Kalium (für die Zellfunktion, vor allem wichtig für Muskeln und Nerven)
    • Calcium (für die Knochenbildung, Blutgerinnung und Reizübertragung)
    • Chlorid (für den Säure-Basen-Haushalt sowie den osmotischen Druck)
    • Magnesium (für Knochengesundheit, Enzymtätigkeit und Nervensystem)
    • Natrium (für Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts und des Blutdrucks)
    • Phosphat (für Energieproduktion und Knochenbildung)

    Gestörter Kaliumspiegel: Was hat Bluthochdruck mit Kaliummangel zu tun?

    Bluthochdruck kommt nicht nur von zu viel Aufregung, zu wenig Bewegung und ungesunder Ernährung. Er kann auch körperliche Ursachen haben, zu denen unter anderem ein Kaliummangel (sog. Hypokaliämie) gehört. Zum besseren Verständnis erklärt das Robert Bosch Krankenhaus: Kalium ist im menschlichen Körper an verschiedenen Prozessen beteiligt und übernimmt beispielsweise diese physiologischen Funktionen:

    • Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts
    • Regulation des Elektrolythaushaltes
    • Kontraktion von Muskeln
    • Übertragung von Nervenreizen
    • Regulation des Blutdrucks

    Kalium ist wichtig für die Funktion von Muskel- und Nervenzellen. Es hilft, die elektrische Spannung in den Zellmembranen aufrechtzuerhalten – diese ist notwendig, damit Nervenreize weitergeleitet und Muskeln richtig arbeiten können. Dabei wirkt Kalium als Gegenspieler zum Natrium. Außerdem trägt Kalium dazu bei, dass sich die Blutgefäße weiten können. Dadurch kann es helfen, den Blutdruck zu senken. Wer ausreichend Kalium über die Ernährung aufnimmt, kann das Risiko für Bluthochdruck verringern.

    Symptome und Diagnose eines Kaliummangels

    Bei einem leichten Kaliummangel bemerken die Patienten oftmals nichts, der Körper ist in der Lage, diesen Mangel eine Zeit lang zu kompensieren. Wird er nicht behoben, können sich deutliche Symptome zeigen. Dann sind Krämpfe, Muskellähmungen und -zuckungen möglich. Auch ein erhöhter Blutdruck ohne weitere erkennbare Ursache kann auftreten.

    Die Diagnose des Kaliummangels kann nur durch einen Arzt und die Erhebung der Blutwerte gestellt werden, weiß die Seite blutwerte.de. Dabei wird zuerst eine gründliche Anamnese erfolgen, bei der der Arzt die Beschwerden und mögliche Vorerkrankungen und Risikofaktoren abklärt. Um die Hypokaliämie zu bestätigen, sind Labortests unverzichtbar. Hier wird der Kaliumspiegel im Serum bestimmt. Dieser sollte laut dem Netzwerk Deutscher Apotheker zwischen 3,6 und 5,0 mml/l liegen. Weitere Untersuchungen können ergänzend erfolgen, dazu zählen unter anderem eine Überprüfung der Nieren und ihrer Funktion, des Blutzuckers sowie das Schreiben eines EKGs zur Kontrolle der Herzfunktion.

    Natürliche Behandlung des Bluthochdrucks mit Kalium möglich

    Bluthochdruckpatienten wird in der Regel empfohlen, auf viel Salz zu verzichten und eher salzarm zu kochen. Somit wird dem Körper weniger Natrium zugeführt, was den Blutdruck senken kann. Gleichzeitig kann die Kaliumzufuhr erhöht werden, dies wirkt wie eine als „Wassertablette“ bekannte Arznei. Die Erklärung: Durch die vermehrte Aufnahme von Kalium arbeiten die Nieren stärker, Salz und Flüssigkeit werden in höheren Mengen ausgeschieden, erklärt die Deutsche Herzstiftung. Bei zu wenig Kalium hingegen scheiden die Nieren weniger Natrium aus, was in der Folge den Blutdruck steigen lässt. Kalium gilt daher als natürlicher Blutdrucksenker und kann in weniger schwerwiegenden Fällen Medikamente ersetzen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt dazu eine tägliche Kaliumzufuhr von 3.500 bis 4.700 mg. Dies kann sogar zur Vorbeugung von Schlaganfall und Bluthochdruck dienen. Wichtig: Bei einer vorliegenden Nierenerkrankung sollte die Kaliumeinnahme unbedingt mit dem Arzt abgesprochen und durch diesen überwacht werden! Wird der Kaliumspiegel im Blut zu hoch, kann das lebensbedrohlich sein.

    Diese Lebensmittel enthalten viel Kalium

    Die Mittelmeerküche bietet laut der Deutschen Herzstiftung eine gute Orientierung, wenn es um eine ausreichende Kaliumzufuhr geht. Bevorzugt werden sollten möglichst unverarbeitete und frische Lebensmittel, wie:

    • Obst und Gemüse
    • Fisch und Meeresfrüchte
    • Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte
    • Salate und Kräuter
    • Olivenöl

    Eier und Milchprodukte, Fleisch, Produkte aus Weißmehlen sowie salz- und zuckerhaltige Lebensmittel sollten nur in geringen Mengen verzehrt werden.

    Was ist Blutdrucksalz?

    Um eine gesunde Ernährung zu ergänzen, kann gemäß der Empfehlung der Deutschen Herzstiftung sogenanntes Blutdrucksalz verwendet werden, wie in der Apotheken-Umschau nachzulesen ist. Dieses Kochsalzersatzmittel besteht zum Teil aus Kaliumchlorid, das das übliche Natriumchlorid ersetzt. Damit wird der Natriumanteil geringer, der Kaliumanteil zur Blutdrucksenkung jedoch erhöht. Dennoch können die Speisen wie gewohnt gewürzt werden. Allerdings sollten Nierenpatienten die Verwendung von Blutdrucksalz ebenfalls mit ihrem behandelnden Arzt absprechen.

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