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3. März: Welttag des Hörens

Gehör

3. März: Welttag des Hörens

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    Die Hörgesundheit steht am 3. März, dem Welttag des Hörens im Focus.
    Die Hörgesundheit steht am 3. März, dem Welttag des Hörens im Focus. Foto: Krakenimages.com, stock.adobe.com

    Beim Welttag des Hörens steht am 3. März einer der wichtigsten Sinne der Menschen im Fokus - das Gehör. In einer Welt, in der der Schallpegel dauerhaft hoch mit Geräuschen gefüllt ist, es sozusagen viel auf die Ohren gibt, wird es immer wichtiger, das eigene Hörvermögen zu schützen und am besten regelmäßig zu überprüfen. Denn gutes Hören sichert und schafft Lebensqualität. Daher will der Welttag des Hörens über mögliche Folgen aufklären, die aus geschädigtem Gehör entstehen können. Durch einen Hörverlust kann man seine Umwelt nicht mehr klar wahrnehmen. Unbehandelt kann er auf verschiedene Bereiche des Körpers und der Psyche erhebliche Auswirkungen haben.

    Negative Folgen von Schwerhörigkeit

    In Deutschland gaben bei einer Befragung der Initiative Hörgesundheit 19 Prozent der Menschen an, ihrer Meinung nach nur noch vermindert zu hören. Trotzdem lassen sie sich nicht von einem Hals-Nasen-Ohren (HNO)- Arzt oder einer -Ärztin untersuchen.  „Dabei ist die ärztliche Früherkennung einer beginnenden Schwerhörigkeit so wichtig,“ betont PD Dr. Jan Löhler, Präsident des Deutschen Berufsverbandes der HNO-Ärzte e.V.

    Schwerhörigkeit hat oft zur Folge, dass beispielsweise

    •  die gute zwischenmenschliche Kommunikation leidet,
    •  es im Gehirn zu Umbauprozessen kommt und sich die Wahrscheinlichkeit für einen kognitiven Leistungsabfall erhöht,
    •  Depressionen zunehmen können,
    •  Demenzerkrankungen schneller fortschreiten,
    •  das Risiko, zu stürzen steigt.

    Wenn die Ohren rasten, kann das Gehirn rosten

    Telefonate können bei vermindertem Hörvermögen zur Herausforderung werden, weil man vieles nicht versteht.
    Telefonate können bei vermindertem Hörvermögen zur Herausforderung werden, weil man vieles nicht versteht. Foto: Feodora

    Durch Schwerhörigkeit sind viele Lebensbereiche tangiert. So werden beispielsweise Gespräche in der Familie, mit Freunden und Kollegen zunehmend anstrengender. Viele Betroffene tendieren dann dazu, lieber auf die Gespräche zu verzichten. Zum einen wollen sie vermeiden, dass sie sich mehr anstrengen müssen, um zu hören, zum anderen ist es vielen peinlich, wenn sie zugeben müssten, dass sie nicht alles akustisch verstanden haben. Selbst Fernsehen, Besprechungen und Telefonate können zu einer immensen Herausforderung werden. Durch all das, fühlen sich die Betroffenen überfordert, sie ziehen sich mehr und mehr zurück und isolieren sich.  

    Doch, wie Studien zeigen, ist das fatal, denn es gilt besonders beim Hören: „Wer rastet, der rostet!“ Die Fähigkeit, Schall wahrzunehmen und daraus sinnhafte Informationen zu ziehen, beispielsweise Sprache zu verstehen, wird weniger. Im Gehirn kommt es durch die Hörminderung zu einer zusätzlichen Belastung, was oft zur Folge hat, dass die Merk- und Konzentrationsfähigkeit sinkt. Durch die hohe Anstrengung, im Alltag alles richtig akustisch aufzunehmen, leidet bei manchen auch die Schlafqualität, wie Betroffene in der aktuellen EuroTrak-Hörstudie erläutern. Vermindertes Hörvermögen kann zudem das Sicherheitsempfinden der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer negativ beeinflussen.

     Hörgeräte bieten eine enorme Unterstützung

    Trotz dieser Tatsachen haben viele jedoch eine Scheu davor, Hilfe anzunehmen, indem sie Hörgeräte tragen, obwohl diese im Alltag eine enorme Unterstützung bieten. Studien zeigen, dass fast 60 Prozent der Hörgeräte-Trägerinnen  und -Träger im Nachhinein bedauern, dass sie sich nicht  früher ein Hörgerät haben anpassen lassen. Wer seine Hörschädigung versorgen lässt, ist von vielen negativen Auswirkungen des verminderten Hörvermögens deutlich weniger betroffen.

    Ein Hörgerät hilft, die Hörminderung auszugleichen.
    Ein Hörgerät hilft, die Hörminderung auszugleichen. Foto: Asier, stock.adobe.com

    Die EuroTrak Hörstudie macht klar, dass sich 71 Prozent der Schwerhörigen, in urbaner Umgebung sicherer fühlen, seitdem sie Hörgeräte nutzen. Viele berichten zudem, dass sie mit Hörgeräten sicherer zu Fuß unterwegs sind, E-Bike, Fahrrad und Auto fahren, was unter anderem meist daran liegt, dass man wieder fähig ist, die richtige Richtung zu hören. Eine US-amerikanische Studie (Lin/Ferrucci 2012) belegt sogar, dass bei vermindertem Hörvermögen das Risiko steigt, dass man sich verletzt oder stürzt. Bereits bei einer Hörminderung ab 25 Dezibel kann sich laut dieser Studie die Sturzhäufigkeit um das Dreifache. erhöhen.

     Gut hören ist wichtig für psychisches und körperliches Wohlbefinden

    Doch das alles muss nicht sein. Ein intakter beziehungsweise gut versorgter Hörsinn ist, wie vorher aufgezeigt, eine wichtige Voraussetzung für psychisches und körperliches Wohlbefinden. Deshalb sollte man sich regelmäßig bei einem HNO-Arzt oder einer -Ärztin oder einem Hörakustiker oder -akustikerin testen lassen.  

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