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Schnarchen ist nicht nur für die Beziehung ungesund

Guter Schlaf

Schnarchen ist nicht nur für die Beziehung ungesund

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    Schnarchen nervt nicht nur den Partner oder die Partnerin, sondern ist für Betroffene selbst höchst ungesund.
    Schnarchen nervt nicht nur den Partner oder die Partnerin, sondern ist für Betroffene selbst höchst ungesund. Foto: Andrey Popov, stock.adobe.com

    Schnarchende Bettgenossen sind in vielen Schlafzimmern der Grund, warum man schlecht schläft. Für mehr als ein Drittel der Deutschen stellt das nächtliche Sägen sogar einen Trennungsgrund dar. Zumindest ist es aber ein Beziehungskiller.

    Doch warum schnarcht man? Beim Schlafen erschlafft die Rachen- und Gaumenmuskulatur. Zäpfchen und Gaumensegel flattern und erzeugen so das typische Schnarchgeräusch.

    Was sind die Ursachen fürs Schnarchen

    Ursachen dafür können sein:

    • der Genuss von Alkohol, der für eine Entspannung der Muskeln sorgt
    • Nikotin, das die Schleimhäute im Rachen anschwellen lässt.
    • Übergewicht
    • anatomische Gegebenheiten wie ein zu kleiner Unterkiefer oder vergrößerte Mandeln
    • allergischer oder normaler Schnupfen mit verstopfter Nase, der zur Mundatmung zwingt

    Dies alles kann sich negativ auswirken, weil damit das Luftholen erschwert wird.

    Die lauten Atemgeräusche stören dabei nicht nur den Schlaf der Mitanwesenden, sondern auch den eigenen Schlaf, so dass Schnarchen selbst dann ungesund ist, wenn man allein im Schlafzimmer ist.

    Schnarchen kann auch zu Atemaussetzern führen

    Denn in einigen Fällen kommt es zu nächtlichen Atemaussetzern, da zusätzlich die Zunge zurückfällt und die Atmung einschränkt. „Dies stellt eine ernst zu nehmende Gesundheitsgefahr dar“, warnt Prof. Dr. med. Joachim T. Maurer.

    „Wer verdächtige Symptome wie Tagesschläfrigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Kopfschmerzen feststellt, sollte zu einem Arzt oder einer Ärztin gehen“, so der Schlafmediziner und Hals-Nasen-Ohren-Arzt an der Universitätsmedizin Mannheim weiter. Falls der Partner oder die Partnerin also auf nächtliches Luftschnappen hinweist, sollten Betroffene dies unbedingt ernst nehmen.

    Darum sind Atemaussetzer so ungesund

    Denn im Gegensatz zum normalen Schnarchen sind lautstarke Atemaussetzer ein Zeichen für die sogenannte obstruktive Schlafapnoe (OSA).  Weltweit sind davon knapp eine Milliarde Menschen betroffen, diagnostiziert ist die Krankheit aber nur bei fünf Prozent.

    Wie kommen die Atemaussetzer zustande? Bei der OSA verengen sich die Atemwege beim Erschlaffen des Gewebes so sehr, dass sie vollständig blockieren. Die Folge: Der Körper erhält kurzzeitig keinen Sauerstoff mehr. Das belastet auf Dauer das Herz-Kreislauf-System und kann unter anderem zu Erkrankungen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen führen.

    Betroffene wachen aufgrund des Sauerstoffmangels auch wiederholt kurz auf und schnappen nach Luft. Darunter leidet auch ihre eigene Schlafqualität. Bei vielen OSA-Patienten kommen  Erektionsstörungen, Stimmungsschwankungen oder Depressionen hinzu.

    Was kann man gegen Schnarchen und OSA unternehmen?

    Am einfachsten lässt sich Schnarchen vermeiden, wenn man Übergewicht abnimmt und abends auf Alkohol und Nikotin verzichtet.

    Wer unter einer leichten bis mittelschweren obstruktiven Schlafapnoe leidet, ist vielleicht mit einer Schnarchschiene gut bedient. Sie hält Unterkiefer und Zunge weiter vorne und vergrößert so den Rachenraum.

    Was auch noch bei OSA hilft

    Bei schweren Formen der OSA hilft eine CPAP-Maske, die durch ständigen Überdruck die Atemwege offenhält. Problem dabei: Manche vertragen die Maske nicht, weil sie eine Allergie gegen den Kunststoff der Maske entwickeln. Auch die Schläuche und Geräusche der Maske werden oft als störend empfunden.

    Eine andere Möglichkeit bieten sogenannte Zungenschrittmacher wie das Genio-System von Nyxoah an. Wie dieser funktioniert erklärt Prof. Maurer: „„Dieser kleine Neurostimulator wird unter dem Kinn implantiert und stimuliert mithilfe von zwei Elektroden den hinteren Teil der Zunge. So spannt sich die Muskulatur wieder, wodurch die Atemwege frei bleiben und Betroffene erholsam schlafen können.“

    Der Vorteil: Da weder ein Aktivierungschip noch Batterien eingesetzt werden, bleibt es bei einer einzigen Operation. Die Kosten übernehmen normalerweise die Krankenkassen.

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