Startseite
Icon Pfeil nach unten
Hals, Nasen und Ohren
Icon Pfeil nach unten

Sind Kopfhörer schädlich? So gravierend sind die Folgen

Schwerhörigkeit

Sind Kopfhörer schädlich?

    • |
    • |
    Das falsche Verwenden von Kopfhörern kann sich sehr schädlich auf das Gehör auswirken.
    Das falsche Verwenden von Kopfhörern kann sich sehr schädlich auf das Gehör auswirken. Foto: vmm

    In der Straßenbahn, auf dem Weg zur Arbeit, bei einem Spaziergang oder am Abend entspannt daheim: die Kopfhörer sind aufgesetzt und die Musik spielt stundenlang im Ohr. Allerdings gehören die Geräte auch zum Arbeitsalltag vieler Angestellten: Telefonate mit Kunden, Videoanrufe mit Kolleg:innen und Vorgesetzen. Worüber sich die Meisten jedoch nicht bewusst sind: das falsche Verwenden von Kopfhörern kann schädlich wirken.

    Kopfhörer verleiten schnell zu lautem Hören

    Das Hören von Musik, Podcasts oder Hörbüchern mit Kopfhörern birgt das große Risiko, diese zu laut zu hören. Schnell kann es passieren, dass sich die Lautstärke langsam, aber sicher hochschraubt, um den Lärm des Alltags auszublenden. Rund ein Viertel der Nutzenden von Kopfhörern hört mit mehr als 105 Dezibel. Dies gleicht ungefähr der Lautstärke auf Konzerten oder in Clubs. Kritisch für die Ohren wird es allerdings schon ab 85 Dezibel. Sind die Ohren oft und über einen längeren Zeitraum solch einer Lautstärke ausgesetzt, kann Tinnitus eine mögliche Folge sein. Ebenso ist es wahrscheinlich, dass dauerhafte Hörschäden entstehen, die sich im Laufe des Lebens verstärken und im Alter zu einem Hörverlust führen. Nach aktuellen Einschätzungen von US-Forschern in ihrer Studie im British Medical Journal droht mehr als einer Milliarde Jugendlichen und jungen Erwachsenen Schwerhörigkeit oder Hörverlust.

    Gibt es einen Unterschied zwischen In-Ear- und On-Ear-Kopfhörern?

    Kopfhörer können sich also bei unachtsamer Verwendung schnell als schädlich erweisen. Jedoch muss man zwischen In- und On-Ear-Kopfhörern unterscheiden: In-Ear-Kopfhörer sitzen, wie der Name schon sagt, im Inneren des Ohrs. Neben der Tatsache, dass so der Schall direkt ins Ohr geleitet wird und keine Möglichkeit hat, einen Teil der Beschallung herauszulassen, spielt hier besonders die Dauer des Hörens eine große Rolle. Da die Kopfhörer sich im Ohr befinden, schieben sie den Ohrenschmalz nach innen. Je öfter In-Ear-Kopfhörer getragen werden, desto tiefer wird das Ohrenschmalz ins Ohr geschoben, sodass sich ein Pfropf bildet. Dieser blockiert den Gehörgang und kann zu schlechterem Hören sowie Schmerzen oder störenden Geräuschen im Ohr führen. In solch einem Fall sollten Betroffene keineswegs versuchen selbst den Pfropf mit einem Wattestäbchen herauszuholen. Denn so unterlaufen sie der Gefahr, den Ohrenschmalz noch tiefer reinzuschieben und möglicherweise das Trommelfell zu verletzen. Besser ist es einen HNO-Arzt aufzusuchen, der professionell den Gehörgang reinigen und Ohrenschmalzpfropf entfernen kann.

    Sicher und in Maßen benutzen

    Es ist durchaus klar, dass niemand von heute auf morgen seine Kopfhörer aufgibt. Das muss auch nicht sein. Wichtig ist nur, darauf zu achten, wie die Geräte eingesetzt werden. Generell gilt, möglichst auf Kopfhörer zu verzichten. So kann beispielsweise daheim die Musik in einer angemessenen Lautstärke im gesamten Raum spielen, statt unnötig die Kopfhörer aufzusetzen. Bei dem sonstigen Gebrauch von Kopfhörern ist es besser zu On-Ear-Kopfhörer zu greifen, statt sich Ohrstöpsel ins Ohr zu drücken.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden