Affenpocken: Die ersten Infektionen treten nun auch in Deutschland auf, wie das
berichtet. Aber was ist das überhaupt und woher kommen Affenpocken? Klar ist: Affenpocken sind eine Erkrankung, die auf ein Virus zurückgeht. Der Erreger dafür wurde erstmals 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen – daher der Name Affenpocken. Fachleute vermuten allerdings, dass der Erreger eigentlich bei Hörnchen und Nagetieren vorkommt. Affen hingegen gelten nur als sogenannte Fehlwirte. Das Affenpockenvirus ist aber dennoch auf den Menschen übertragbar.
Was sind die Symptome von Affenpocken?
Zu den Symptomen zählen: Fieber, starke Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Halsschmerzen, Husten, und häufig auch Lymphknotenschwellungen. Typisch ist zudem ein vom Gesicht auf den Körper übergreifender, pockentypischer Ausschlag. Selten kommt es zu schweren Erkrankungsverläufen mit anhaltenden Dauerschäden. Milde Fälle könnten jedoch als versteckte Erkrankung unentdeckt bleiben und stellten somit ein Risiko für die weitere Übertragung dar.
Wie werden sie übertragen?
Affenpocken sind als klassische Schmierinfektion über erregerhaltige Tröpfchen beim Ausatmen oder später durch direkten Kontakt mit den Hautveränderungen übertragbar. In Pustel- und Schorfmaterial ist das Virus noch lange überlebensfähig und findet sich so auch auf Materialien wie beispielsweise Kleidung und Bettzeug. Eine Infektion erfordert in der Regel einen sehr engen Kontakt mit infizierten Menschen, Tieren oder kontaminierten Gegenständen. Demnach ist ungeschützter Geschlechtsverkehr ein weiterer Risikofaktor.
Wie kann man sich dagegen schützen?
Wie das Bundesgesundheitsministerium darlegt, schütze vermutlich die Pockenimpfung mit Imvanex gegen die Affenpocken. In der Bundesrepublik ist sie bis 1975 Pflicht gewesen, in der DDR ist sie 1982 aufgehoben worden. Deshalb ist davon auszugehen, dass die ältere Generation, die vor 1980 noch gegen die klassischen – inzwischen ausgerotteten – Pocken geimpft wurde, einen sehr hohen Schutz auch gegen Affenpocken aufweist. Mittlerweile dürften etwa 70 Prozent der Weltbevölkerung keinen Immunschutz mehr gegen die Affenpocken haben, schätzen Forscher 2020 im Fachblatt Vaccine.
Eine Impfung mit diesem Pocken-Impfstoff sei daher eine mögliche Maßnahme, um Kontaktpersonen von Affenpocken-Infizierten zu schützen. Von der Ständigen Impfkommission ist sie bisher offiziell noch nicht gegen Affenpocken empfohlen. Denn derzeit ist noch unklar, ob und gegebenenfalls, wie man dieses Vakzin einsetzen sollte.
Wie gefährlich sind Affenpocken?
Es sind zwei Varianten des Erregers bekannt. Die mildere, westafrikanische Variante führt zu einer Sterblichkeit von etwa einem Prozent, vor allem Kinder unter 16 Jahren. Jedoch ist zu beachten, dass diese Daten aus Afrika nicht zwingend übertragbar auf das Gesundheitswesen in Europa sind. Die Sterblichkeit für die zweite, zentralafrikanische Variante wird mit etwa zehn Prozent angegeben. Generell gilt doch: Alle Altersgruppen und Geschlechter gelten dem RKI zufolge als gleichermaßen empfänglich.
Risiko für Menschen mit geschwächtem Immunsystem
Es gibt Patientengruppen, die im Hinblick auf eine Erkrankung mit Affenpocken besonders vorsichtig sein sollten. Dazu gehören etwa HIV-Patienten ohne ausreichende medikamentöse Krankheitskontrolle, aber zum Beispiel auch Tumorpatienten, die dank einer Stammzelltherapie ein schwaches Immunsystem besitzen.