Als allmählich die Corona-Regeln gelockert wurden, war bei allen die Erleichterung unheimlich groß. Dennoch blieb die Angst vor einer Ansteckung präsent. Umso schockierender ist es, dass sich jetzt neben dem neuen Affenpockenvirus der sogenannte Borna-Virus verbreitet. Die Symptome nach einer Ansteckung führen beim Menschen meistens zum Tod, da es noch keinen medikamentösen Therapieansatz gibt. Aber welche Symptome treten beim Borna-Virus auf und die kann man sich davor schützen?
Symptome des Borna-Virus beim Menschen erkennen
Das Borna-Virus galt 250 Jahre lang als eine Krankheit, welche nur Tiere befällt. Aus diesem Grund wurde das Virus auch oft als Pferdeborna bezeichnet. Zudem gibt es zwei verschiedene Arten des Erregers: Das klassische „Borna Disease Virus 1“ und das „Bunthörnchen-Borna-Virus”. Seit 2018 treten erstmalig auch Erkrankungen bei Menschen auf. Der Patient 0 des Borna-Virus litt unter einer schweren Gehirnentzündung.
Das Borna-Virus endet zwar nicht immer tödlich, Überlebende haben jedoch mit massiven Folgeschäden zu kämpfen. Das Robert-Koch-Institut hat bereits eine Liste mit Symptomen beim Menschen veröffentlicht, um das Borna-Virus zügig zu erkennen. Die Erkrankung beginnt mit Fieberschüben und starken Kopfschmerzen. Hinzu kommt ein allgemeines Krankheits- und Schwächegefühl. Im weiteren Erkrankungsverlauf des Borna-Virus zeigen sich neurologische Störungen wie beispielsweise Schwierigkeiten beim Laufen oder ein gestörtes Sprachvermögen. Bei weiterem Fortschreiten der Krankheit fällt der Patient schließlich ins Koma.
Übertragungswege des Borna-Virus
Bislang gehen Experten davon aus, dass sich das Virus über die Feldspitzmaus überträgt. Es werden zudem auch andere Spitzmausarten als mögliche Übertragungswege untersucht. Für eine Ansteckung muss kein direkter Kontakt mit der Maus oder gar ein Biss erfolgt sein. Bereits der Kontakt mit den Ausscheidungen des erkrankten Tieres reicht für eine Infektion. Deswegen stecken sich sehr häufig Tiere an, die in der freien Natur leben und das Gras dort fressen. Aber auch beispielsweise Lebensmittel, die mit infizierten Tieren in Kontakt kamen, können mit Erregern des Borna-Virus kontaminiert sein. Ferner kann der Erreger auch über die Atemluft in den Wirt gelangen, wenn befallener Staub eingeatmet wird. Aufpassen sollten außerdem Haustierbesitzer: Sind die flauschigen Mitbewohner draußen unterwegs, können sie sich mit dem Borna-Virus infizieren und anschließend auch übertragen Besonders Katzen kommen draußen bei ihrer Jagd in den Kontakt zu Mäusen und können dadurch den Erreger mit ins menschliche Heim tragen. Glücklicherweise gibt es bisher jedoch noch keine bestätigten Fälle, in denen sich das Borna-Virus von Mensch zu Mensch übertragen hätte.
Eine neue Pandemie durch das Borna-Virus?
In Bayern wurde das Borna-Virus bisher nur bei einer Person aus dem Landkreis Mühldorf am Inn nachgewiesen. Das Borna-Virus hat in dieser Region bereits in der Vergangenheit zu Symptomen beim Menschen geführt. Es mag beruhigend wirken, dass der Erreger nur selten in Deutschland nachzuweisen ist. Denn es wird pro Jahr bisher nur von sechs Ansteckungen ausgegangen. Im Jahr 2021 waren es sogar sieben Patienten. Die Zahl der unbekannten Fälle liegt im niedrigschwelligen Bereich. Allerdings gibt es noch keine gesicherte Informationslage, da der Erreger noch nicht genügend erforscht ist. Allerdings sind die Forschungsverbände Borna-Virus Focal Point Bayern und ZooBoCo dabei, alles über den Virenstamm herauszufinden. Eine neue Pandemie lässt sich also erst einmal nicht befürchten.
Eine Ansteckung verhindern
Die Feldspitzmaus kann nur dort Symptome des Borna-Virus beim Menschen auslösen, wo sie auch anzutreffen ist. Sie ist in Deutschland vor allem in den Regionen im Osten wie beispielsweise in Bayern oder Sachsen-Anhalt beheimatet. Aber auch in den Nachbarländern wie die Schweiz oder Österreich traten bereits Ansteckungen auf. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den Kontakt zu Spitzmäusen unbedingt zu vermeiden und diese Tiere auf gar keinen Fall anzufassen.